Sonntag, 31. Juli 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1101

Der vierte Autor, der es unter die besten 100 der diesjährigen internationalen Friedenslesung geschafft hat und hier verlinkt ist, war

Monika Vasik: zu eigen nutzen

.
Es ist schon eine Freude, mehr bieten zu können als die "Gedichte des Tages" und etwas Prosa. Das ändert aber nichts daran, dass hier auf diese Gedichte verwiesen werden sollte:




Es gleicht das Leben einem Spiel.
Es macht mich krank wie Sucht.
Und manchmal wird es mir zu viel;
Dann hoffe ich auf Flucht.

Ich frage mich, wie mach ich´s bloß?
Wann lass ich davon ab?
Werd ich das Leben niemals los,
versenkt in stillem Grab?

 Schon fängt die nächste Runde an,
ich seh´ mich sie verlier´n
Am Ende wieder hintendran,
stets fünfter unter vier´n.

Nur manchmal beim Spazierengehn
umarm ich meinen Baum.
Ich hab mich drunter ruhen sehn.
Noch flieh ich diesem Traum.


Weiter am Start als "Gedichte des Tages": ein Testgedicht ("In Anbetracht eines Gespenstes") und das Gedicht von 2008 ( wer kann dafür)




Weiter geht es prosaisch. Ja, ein kleines Stück setzen wir die Geschichte von Uljana, Onja und ihren freiwilligen und unfreiwilligen Freunden noch fort:

"Uljanas New Home"




11. Fortsetzung


Tag 16
Eigentlich wollte ich nicht.
Was? Alles wollte ich nicht. Aufstehn zum Beispiel. Oder frühstücken in unserer Mensa.
Ich kam mir vor wie ein Computer, den jemand durchprogrammiert hat für den Tag. Wozu Cornflakes? Amerikanische mit Milch. Von einer Replikunstkuh. Aber die anderen funktionierten ja auch. Das ist es wahrscheinlich. Alle sehen so aus, als funktionierten sie, genauso wie man selbst, und man möchte nicht die erste sein, die nicht funktioniert. Dabei warten die anderen vielleicht auch nur, dass einer anfängt. Ob das vererbter Herdentrieb ist? Oder die Erfahrung, dass du als erste am meisten auf die Schnauze bekommst? Es waren noch 40 andere da. Mir war gerade nicht danach, was auf die Schnauze zu bekommen.
Wenn wir in der Baracke standen, duftete es richtig nach frischem Holz. Urlaub im Sperrgebiet Ökoland. Debbie hatte mir später erzählt, was das gekostet hat und welche Bestätigungen man in seiner Kennkarte haben musste, um rein zukommen. War ja nicht für Masse und Präkies. Aber romantisch. Und hier bauten wir uns das selbst. Zwei Zimmer mit je zehn mal zehn Fuß. Einmal zwei, einmal drei Liegen zum Klappen und Pennen. Salio teilt sich sein Kabuff mit Sarah und Xu-Li. Nein, nicht umgekehrt. Sarah hat die ganze Zeit gelacht. „Der macht immer son Quatsch. Er hat gesagt, wenn er nicht hier auf mich aufpassen darf, legt er sich draußen schlafen, und ich sei schuld, wenn er am Boden anwächst.“
Ob das gut geht mit den dreien? Ich müsste mich eigentlich mal mit den beiden Mädchen unterhalten. Langsam müsste bei ihnen doch was passieren. Ob Salio da der richtige Zimmergefährte ist? „Lass,“ hatte Onja gesagt. „solange sie ihn annehmen, ist gut. Er braucht das. Und weißt du, für mich ist er doch zu jung, um den großen Bruder zu spielen und ...“ Ich hatte Onja in den Arm genommen und irgendwie war ich ihr dankbar, dass sie jetzt mit mir darüber sprach. Oder richtig: Gesprochen haben wir nicht, aber jede hatte das Gefühl verstanden zu werden.
Wir werden es uns hübsch machen. Und unsere Kajüten bleiben uns ja.

Tag 17
Schon am frühen Morgen hatte es so stark geregnet, dass man kaum die Nachbarbaracke sehen konnte. Salio erklärte uns Tschiotscho. Ich hoffe, ich habe es richtig ausgesprochen. Es ist ein dreidimensionales Damespiel. Salio hatte drei solche Spiele eingeschleppt. Ein Glück. Er spielte synchron gegen uns alle. Ich wunderte mich, dass er alle Spiele verlor. Aber dann flüsterte mir Onja zu, das mache er mit Absicht. So hatte sein Bruder das auch immer gemacht, wenn sie schlechte Laune hatte. Es war trotzdem irgendwann langweilig. Die Fenster haben aber gehalten. Wir sind früh schlafen gegangen.

Tag 18
Immer noch dieser Regen. Wie war das mit tropischen Regenzeiten? Wir hatten noch nicht genügend Verpflegung gebunkert. Sind ins Schiff geflüchtet. Wir fünf waren die letzten. Jenny hat eine Kampfsportstunde vor jeder Mahlzeit eingeführt. Mir machte nur Spaß, mit einem kurzen Schrei diesen ganzen Frust rauszubrüllen. Für lange half es nicht.

Tag 22
Nein, ich habe keinen Tag ausgelassen. Es war wirklich nichts zum Berichte. Draußen Wolken. Kein Regen. Wir haben den ganzen Tag lang Tüten, Büchsen und Gläser mit was zu essen raus geschafft. Ich glaube, alle dachten nur an Krieg gegen den Computer. Daniel hat sich vor mir verbeugt, „Hoi!“ gerufen und mir mit einem Ruck wieder auf die Beine geholfen. Ich hatte nichts begriffen. Er übe schon die ganze Zeit, erklärte er, und ob ich das lernen wolle. Wie gern! Oh, werde ich lange brauchen. „Mal sehn!“ habe ich geantwortet.

Samstag, 30. Juli 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1100

Der dritte Autor, der es unter die besten 100 der diesjährigen internationalen Friedenslesung geschafft hat und hier verlinkt ist, war

Peter Kraus: Fliesbandfrieden

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Es ist schon eine Freude, mehr bieten zu können als die "Gedichte des Tages" und etwas Prosa. Das ändert aber nichts daran, dass hier auf diese Gedichte verwiesen werden sollte:

Tritt mich weiter, schlag mich nur,
doch schenke mir ein Lied.
Glaub an mich, ja, setz auf mich,
Gib mir die Kraft, die zieht.
Oh, mein Buch, ja, mein Buch,
ist schon am Verwesen.
Nicht mal ich, auch nicht ich,
möchte noch drin lesen.
Reim auf Glück nur ein Stück,
gib die Hoffnung mir zurück,
Ach, mein Mund, der ist leer.
Hab zum Schenken selbst nichts mehr.
Durch das raschelnd grüne Laub
tanze ich und bin so taub.


Weiter werden am 1.8. vorgestellt: "Vom Grauen"   und   schlechte sicht

Weiter geht es prosaisch. Ja, ein kleines Stück setzen wir die Geschichte von Uljana, Onja und ihren freiwilligen und unfreiwilligen Freunden noch fort:

"Uljanas New Home"


  1. Fortsetzung

„Halt, halt! Oder hört, hört, wie Henk vorhin sagte ...“ Augenblicklich hatte sie die Aufmerksamkeit zurück. „Ich habe keine Lust mitzuerleben, wie wir uns gegenseitig im Lagerkoller fertig machen. Obwohl ich anfangs auch das für eine Möglichkeit gehalten hatte. Wenn der Computer es als wahrscheinlich ansehen müsste, dass wir uns seiner Gefangennahme wegen gegenseitig umbrächten, dachte ich, müsste er uns, seiner eigenen Logik folgen, frei lassen.“
„Krass!“ „Das ist ne Idee!“
„Die Idee hat nur einen Haken: Komuno ist wirklich tot. Der Computer wird also diese Möglichkeit wahrscheinlich nur in Betracht ziehen, wenn es schon tatsächliche Tote gegeben hat. Wen aber sollen wir umbringen, damit er uns glaubt?“
„Und wenn wir es einfach probieren? Das schadet doch nichts.“ Ojora hatte es vorgebracht, weil Onja ihre erhobene Hand gesehen hatte.
„Das werden wir natürlich gleich tun, aber für so einen kleinen Dialog mit dem Computer brauchten wir uns nicht vorher zum Palavern zusammen zu setzen. Ich gehe auch davon aus, dass die Idee scheitert. Deshalb habe ich weiter gesucht. Was haltet ihr von Folgendem: Wir zerstören den Computer wenigstens teilweise, damit er nicht mehr die Kraft aufbringt, uns hier festzuhalten. Nachher müsste es doch möglich sein, die Kari zu finden, die das Computersystem ja schon einmal repariert haben. Sie könnten dann auch ihre eingefügte Programmschleife entfernen oder vernünftig abwandeln. So. Jetzt seid ihr dran.“
Fritzi meldete sich recht ungeduldig. Ich fürchtete das Schlimmste. Wir hatten auf der letzten Beratung Jenny zur Moderatorin bestimmt. Ich hätte ihr noch ein Zeichen geben wollen, aber da sagte sie schon. „Fritzi, bitte!“
Fritzi stand auf, wartete einen Moment, sah sich in der Runde um. „Also ich weiß nicht, was es da viel zu palavern gibt. Ich bin dafür. Ich könnte mir niemand vorstellen, der freiwillig hier versauern möchte. Ich schlage vor, Uljana geht gleich rüber zum Schiff, da können wir hier gleich sitzen bleiben, und versucht es mit überzeugen. Dann bleibt nur noch die Frage, wie wir den Computer fertig machen können. Also meine Meinung: Überlasten wär elegant, geht aber nicht. Wir wissen nicht, wie viel Prozent der gesamten Energie für das Feld nötig ist, wie viel Leistung wir also aufbringen müssten, damit die nicht mehr da sind. Aber dann? Wenn er nun ganz ausfällt? Dann sind wir Näse....“
„Weißt du überhaupt, was Prozent heißt?“ rief Henk dazwischen.
„Henk, immer einer nach dem andern“, schimpfte Jenny.
„Schon gut. Ich weiß jedenfalls, dass Henk mitunter das 101. Prozent ist, das man manchmal in die Tonne hauen kann.“ Fritzi wartete die Lacher ab. „Also so was Kompliziertes fällt aus. Bleiben die Strahler. Die haben noch den Vorteil, dass wir selektiv vorgehen können. Wir entschärfen nur die nötigsten, also für uns störenden Baugruppen.“
Nein. Ich will die folgende Diskussion nicht festhalten. Es gab letztlich keinen, der Onjas und Fritzis Vorschlag abgelehnt hätte. Es stellte sich nur heraus, dass keiner so richtig wusste, welche Baugruppe wofür zuständig war. Und zum Computer gehen und ihn fragen, welche seiner Teile man zerstören solle, damit er seine neueste Programmschleife nicht mehr fahren konnte, da waren wir uns einig, dass das nicht ging. Wir waren noch voll am diskutieren, als ich los sollte, den Computer zu befragen und überzeugen.
Muss ich das jetzt beschreiben? Besser nicht. Es war eine glatte Nullnummer. Ich will auch gar nicht wissen, ob ich mich blamiert habe. Ich glaube eher weniger. Die Idee an sich war einfach doof, und das Ergebnis las man mir von weitem am Gang ab.
„Als ich in Hörweite war, hatte Hank das Wort: „Habt ihr Schlauberger eigentlich dran gedacht, dass sich der Computer seine Teilzerstörung vielleicht nicht gefallen lässt? Da könnten wir ihn ja auch anders einfach abschalten. Er muss uns sichern. Das hat er als Funktion. Um uns zu sichern, muss er funktionieren. Also ist seine Selbstverteidigung im Sinne unserer Sicherheit. Und wenn er ein Kraftfeld um das ganze Gelände aufbauen konnte, dann dürfte er auch eines um die Baracken hier aufbauen können. Dann hat er sich gesichert und damit uns. Oder umgekehrt. Wenn euch das lieber ist.“
Ich glaube, vorher wären alle begeistert mit gezückten Strahlern los gezogen, um das Raumschiff zu stürmen. Nun hockten sie da und niemand wollte mehr das Wort. Ich gebe zu, mir fiel auch keine Antwort ein, und die Vorstellung, unser Gefängnis könnte auf den Barackenplatz zusammenschrumpfen, jagte mir einen lähmenden Schrecken ein. Im Raumschiff verfügten wir wenigstens über alles Lebensnotwendige. Wie sarkastisch klang dann Jennys Zusammenfassung der ganzen Debatte: „Also bauen wir erst einmal unsere Außenunterkünfte ...“ (Sie sagte wörtlich Außenunterkünfte. „... fertig. Dann sehen wir weiter.“
So endete dieser heroische Tag. Einige von uns überwanden sich wirklich. Es war ja noch so viel zu tun, bis wir notdürftig in den Holzbaracken wohnen konnten. Es sprach keiner aus, aber alle guckten sich jetzt unsere Ausstattung draußen unter dem Gesichtspunkt an, dort leben zu müssen. Da konnte einem schon das Heulen ankommen. Von wegen Abenteuer.

Freitag, 29. Juli 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1099

Der zweite Autor, der es unter die besten 100 der diesjährigen internationalen Friedenslesung geschafft hat, war

Ulf Grossmann mit "Bilder" und zwei anderen Gedichten.

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Es ist schon eine Freude, mehr bieten zu können als die "Gedichte des Tages" und etwas Prosa. Das ändert aber nichts daran, dass hier auf diese Gedichte verwiesen werden sollte:



dir scheint ich wär im reich des geldes angekommen
nur weil du lang nicht mein protestgebrüll vernommen
weil ich lang nicht gift und galle spuckte
und gegen all die tritte nicht mehr zuckte?

ich sammle wie ein gurgelnder vulkan
all den protest in meinem innern an
und wenn die zeit mir dann gekommen scheint
dann feuern wir geballte ladungen vereint

auf all die gessler-götzen ab
erspart das doch das grab
den ganzen egoisten auszuheben
und gleich allein mit freunden fortzuleben 


"Gedichte des Tages" solcher Art sind ein Paradoxon in sich: Indem der Autor ein Gedicht über eine kreative Pause, die er mache, macht, macht er gerade keine ... Immerhin gibt es zu "Hawaii" sogar eine Illustration und   nach uns nicht die sintflut  von 2008 fand Aufnahme in "worträume" ...
Aber nun weiter mit der Prosa-Fortsetzung:


"Uljanas New Home"


  1. Fortsetzung

Ich rannte zur Innenschleuse. Eigentlich hätte ich rennen wollen bis zur Grenze des Kraftfeldes, mich dagegen werfen wie ein Idiot gegen die Wände seiner Gummizelle und mit Fäusten auf diese Antigravitationsmauer eindreschen, aber die Kammertüren bremsten mich, und als ich draußen war, konnte man meinen Gesichtszügen nicht sofort entnehmen, was in meinem Kopf vor sich ging. Trotzdem. Alle standen um mich herum und ahnten irgendwie schon meine Antwort. Ich schluckte ein Fass Heulen herunter und presste einen einzigen Satz hervor: „Bauen wir unsere Häuser weiter!“
Das war nun genau das, was wir an diesem Nachmittag nicht taten. Natürlich sprach sich unsere Gefangenschaft wie das berüchtigte Lauffeuer herum. Es gab kaum noch ein anderes Gesprächsthema. Seltsamerweise wurde am heftigsten am Grab von Komuno diskutiert. Einige von uns Menschen hatten darauf bestanden, ein Kreuz zu replizieren, die Koom hatten einen glatten kugligen Stein beigesteuert. Nun gingen wir immer wieder dorthin, um dem, der alles hinter sich hatte, unser Leid zu klagen, leise, manche auch, um ihn anzuklagen, weil er irgendwie Schuld hatte, dass wir jetzt gefangen waren. Wenigstens, wenn Komuna in der Nähe auftauchte, schwiegen wir.
Nein, die anderen ließen mich nicht allein auf der Baustelle. Aber es gab keinen, der so richtig gezielt zugefasst hätte wie in den vergangenen Tagen. Wie drückte es Jenny aus? „Da ist ja die Wiese nur ein Stück Schiff mit Fremdnaturbeleuchtung und Regen. Da können wir auch in den Kajüten bleiben.“

Tag 15
Irgendwelche Kleinigkeiten hat es gestern noch gegeben. Ich habe sie vergessen. Sie sind ersoffen in einem Meer schlechter Laune. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Bei mir war es jedenfalls so, dass ich niemand sehen wollte. Verstecken. Ich suchte mir den Ort aus, den ich eigentlich am meisten hasste: Den Maschinenraum, dort wo die Aggregate stehen. Sie sehen auch ganz unschuldig aus. Riesige Metallbehälter, vor denen ich Angst habe. Niemals wird es irgendwo eine Situation geben, wo etwas ganz sicher ist. Wenn die Wahnsinnskraft hier frei kommt, bleibt Sekunden später - ich weiß nicht in welchem Umkreis - nichts, wirklich nichts übrig. Ich bin so klein, so unendlich klein. Aber der Platz ist so gut: Niemand würde mich hier vermuten, am allerwenigsten Onja oder eine meiner anderen Freundinnen.
Übrigens weiß ich jetzt wenigstens, wie der Typ heißt, der mich so angestarrt hat am Tag 1 hier: Daniel. Das konnte ich damals wirklich nicht wissen. Er ist mir ja erst einmal zuvor aufgefallen. Damals vorm Start als ich Frank vermisste und er auch so gestarrt hatte, aber mit Zulächeln. Dass ich dachte, es geht doch alles weiter. Ob ich von ihm Kinder wollte? Er kommt ja nicht ran. Frank wäre gleich zu meiner Gruppe gestoßen. Er aber... Hier müsste er sich trauen. Hier guckt keiner zu, wie er sich anstellt. Ich glaube, ich muss ihn ansprechen. Er wird mir doch keinen Korb geben? Aber in diesem Gefängnis gibt es nirgends einen Ort zum Ungestört sein. Debbie hatte mir mal Filme gezeigt über Sex, wie er gut ist für Mädchen. Die Frauen waren alle laut. Das nervt doch. Komisch: Zum Schlafen haben wir nie die privaten Kajüten im Schiff benutzt. Immer den Gemeinschaftssaal. Sind wir irgendwie krank? Ich hätte den Strahler nehmen können und volle Energie auf einen der Generatoren. Ruhe wärs gewesen.
So wachte ich auf. Mit einem schlechten Gewissen. Wer mich schon alles gesucht haben mochte? Bis hier unten war keiner gekommen.
Hunger hatte ich. Hatte ja das Abendbrot ausfallen lassen. Das ist zwar bei meiner gedrungenen Figur nicht weiter schlimm, aber das einzige, was wir in den kommenden Jahren würden genießen können. Speisen ­ so viele und so schöne, wie wir sie den Replikatoren schildern konnten, würden unser einziger freier Genuss.
„Ich hab Salio gesagt, du wolltest nicht gefunden werden.“ Onja begrüßte mich mit fragendem Blick. „Bingo! Danke!“ Was sollte ich sonst sagen? Ich wollte sie ja nicht beleidigen, aber wenn man tagein-tagaus immer nur ein und dieselben Leute sehen muss, dann können einem selbst die liebsten über werden. „Und ich habe ein großes Palaver vorgeschlagen auf dem kleinen Platz zwischen unseren Baracken nachher.“
Ich sah Onja überrascht an. Was gab es bei dieser Situation zu palavern. Es sei denn, ... Und Onja sah nicht so geknickt aus wie ich wahrscheinlich und die meisten anderen.
Ich aß mich also richtig satt. Gelegentlich schielte ich zu Onja rüber, aber außer irgendwelchen Smalltalk hinaus war keine Andeutung aus ihr herauszuholen. Immerhin waren wir dann fast die letzten, die zu dem großen Sitzkreis draußen stießen. „Schön, dass ihr schon alle da seid!“ sagte Onja, sicher nur, um locker rüberzukommen.
„Na weit weg können wir sowieso nicht.“ Das war Henk. Er sah uns nicht an dabei.
„Genau darum geht es. Darf ich anfangen?“
Was darauf aus der Runde kam, konnte man notfalls als zustimmendes Gemurmel festhalten. „Also nehmen wir Fall 1: Der Computer hat die Fürsorgeaufgabe der Kari als Vormundschaft über Kinder und Jugendliche aufgefasst. Dann können wir uns umgucken. Die jüngsten sind gerade einmal elf. Also zehn Jahre Kraftfeld. Inzwischen könnten die Größeren die ersten Kinder bekommen haben, wenn auch nur aus lauter Langeweile.“ Onja wartete einen Moment, bis alle sich wieder beruhigt hatten. Auf jeden Fall hörten ihr jetzt alle aufmerksam zu. „Dann ginge das Ganze wieder von vorn los. Ich glaube nicht, dass das Feld selektiv für die ersten Volljährigen abgebaut wird, damit die raus und rein können. Darauf brauchten wir dann nur etwa vier Jahre warten.“
„Hört, hört!“ Wieder Henk.
„Genau. Ich fürchte aber, dass der Computer die Funktionsschleife grundsätzlich verstanden hat. Begriffe wie Mündigkeit, Volljährigkeit usw. mögen zwar im Speicher des Computers definiert sein, da aber das Programm von den Kari stammt, dürfte es derartige Beschränkungen nicht kennen, ganz einfach, weil die sie nicht kennen.“
Nun murrten viele. Die gestrige vage ohnmächtige Verzweiflung suchte vergeblich ein Ventil. Warum machte Onja das?

Donnerstag, 28. Juli 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1098

Ein besonderes Ereignis für "Unsereins" ist sicher die internationale Friedenslesung 2011. Es war auf jeden Fall eine schwere und mitunter nicht mehr nachzuvollziehende Einzelentscheidung, wenn aus den Punkten der Juroren eine Gesamtpunktzahl ermittelt werden musste, die dann "Grenzen" ziehen musste, welches sind die Preisträger und welche Texte werden in die diesjährige Anthologie des Kulturrings in Berlin e.V. aufgenommen - wo doch deren Erscheinen lange auf der Kippe stand. Wenigstens mit einem Link soll hier die nächsten 100 Tage auf die bestbewerteten Beiträge hingewiesen werden - im Wechsel auf Lyrik und gelegentlich auf Prosa. Es war ein besonderer Zufall, dass ausgerechnet eine gute Bekannte auf Platz 100 (gleich bepunktet mit mehreren anderen) landete: Ursula Gressmann mit Mahnung.


Paradies (A)


Einst wurden die ersten Menschen
verjagt.
Wild wuchern nun
unbeschnittene Triebe
unbeherrschten Grüns
in den Himmel.
Nirgendwo
eine Eva die
Kontakt suchenden Schlangen
Gesellschaft gewährte.
Ein knorriger Baum
erinnert sich
vergangener Äpfel.

Wo 
kein Herr
den Frieden diktiert
wo
jeder Apfel
Erkenntnis bringt
stirbt kein Traum mehr
unter Verwilderndem
wären wir wieder
zurück.
Dies ist eines der "Gedichte des Tages" vom 30.7.11. Es legt übrigens nahe, dass es auch ein "Paradies B" geben muss. Das findet sich allerdings nur auf dem "worträume"-Blog.
Auf dem GdT-Programm des 30.7. stehen dagegen noch Sebastian Deya mit "Bittere Pillen" und von 2008 mein   jeder mensch ist behindert .

Nach so viel Lyrik folgt Entspannung bei Spannung mit der Fortsetzungsprosa:

"Uljanas New Home"


8. Fortsetzung
...
Tag 14
Die folgenden Tage vergingen ohne besondere Vorkommnisse. Allmählich sahen wir nicht mehr so verängstigt auf den Waldrand, als lauerten überall unerkannte Feinde. Zehn Tage, nachdem wir mit dem Bau begonnen hatten, stand der erste Rohbau. Eigentlich sogar nach nur neun Tagen, denn am ersten hatten wir ja nur Teile rausgeschleppt. Es war übrigens nicht Henks Haus, das zuerst stand, denn fast nebenbei hatten sich die sieben Los-Teams zu den meisten Arbeiten jeweils in einem der Häuser zusammengefunden. Es war ja egal, wessen es sein würde.
Fritzi war ein Unikum. Ständig sprang ein verschmitztes Lächeln von einem Grübchen ihres Gesichts zum anderen. Ihre Augen hatten ein Blau wie ein Hochsommer-Badewetter-Himmel mit Schäfchenwolken drauf. Mit ihren, rechnete man unsere Reisezeit einmal weg, vierzehn Jahren hatte sie es geschafft, dass drei der Jungen sie ausdauernd anbaggerten, allerdings ohne dass sich ein nennenswerter Erfolg herumgesprochen hätte. Immerhin hatte sie aber nichts dagegen, dass alle drei „ihre Gruppe“ geworden waren. Ihre Baracke war die vom Raumschiff am weitesten entfernte. An jenem noch unbeschwerten 11. Bautag hatte sie eine eigentlich verführerische Idee. Sie erzählte mir nachher, wie sie ihre Gruppe gewonnen hatte: Wisst ihr, Jungs, Henk is n Spinner. Wenns nach dem geht, stehn hier militärisch ausgerichtete Grenadiere oder wie diese Preußensoldaten hießen. So was will ich nicht. Von wegen Holz! Riecht zwar so, ist aber nur echt Replikator. Das da drüben ist wirklich Holz von hier. Strahler habt ihr zum Schneiden, Kraft habt ihr zum Ranschaffen ... Wolln doch mal sehen, wer hier das originellste Haus haben wird. Seid ihr dabei?“
Das war natürlich keine Frage. Die Blöße, ihr einen solchen Wunsch abzuschlagen, hätte sich keiner der drei gegeben. Vorsichtshalber zogen sie heimlich los, als wir Pause im Schiff machten. Bis auf etwa 15 Meter näherten sie sich dem Rand des Waldes, ohne das irgendetwas passierte..
Jungs, es ist ja nur, wenn das so ne Art Farne sind, dann haben wir uns wahnsinnig blamiert, wenn wir damit ankommen. Also müssen wir den ersten richtigen Baum gefällt haben, bevor die anderen was merken, oder wir sind weg hier ... Petz, gehst du mal von rechts an den geraden Riesen da.“
Der stärkste der drei, der sich eigentlich darüber ärgerte, dass auch Fritzi ihn Petz nannte, stand noch etwas hilflos da.
Mann, der da ... der wie eine Buche aussieht. ... Ach lauf einfach geradeaus.“
Genau das versuchte Petz. Aber nach gut der Hälfte der Strecke ... Fritzi und die anderen beiden Jungen lachten laut, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob das jemand hörte. Es war wie in einem Stummfilmspot. Genau dort, wo die Krone dieses einer Buche ähnlichen Gewächses begann, hatte Petz ... ja, es sah wirklich aus, als wäre er gegen eine unsichtbare Mauer geprallt. Und zurückgeprallt vor allem. Nun stand er da wie mit Soße bekleckert und starrte auf etwas, was nicht zu sehen war. Ja, es sah sogar so aus, als hätte er Schmerzen im rechten Arm.
Inzwischen waren wir wieder draußen. „Komm bloß!“ rief Fritzi. Jetzt hatte auch sie diese „Mauer“ erreicht. Sie zögerte nicht, den Strahler zu ziehen und auf den dicken Baum zielend abzudrücken.
Was wir dann sahen, ließ uns den Mund offen stehen: An einer Stelle in der Luft sahen wir den Photonenstrahl sich in Funken ausbreiten, um gespiegelt zurückzukommen. „Ein Glück, dass ich nicht gerade drauf gehalten habe, ich hätt mich selbst, ich hätt mich selbst ...“
Fritzi wiederholte den Satz noch, als schon fast alle um sie herumstanden und einer festgestellt hatte „Ein Kraftfeld. Da ist kein Durchkommen.“
Plötzlich war alle Barackenbauerei vergessen. Wir versuchten, die Grenzen dieses Kraftfeldes zu erkunden. Das war einfach: Es umgab unsere etwa 20 Hektar große Wiese als Kreis in unmittelbarer Waldrandnähe. Bald fanden wir auch heraus, dass es dort vom Waldrand abwich, wo er einen größeren Abstand zum Raumschiff hatte. Mir kam ein schlimmer Verdacht. Ich packte Jenny am Handgelenk, zog sie weg von den noch immer irgendwie faszinierten Gruppen. Onja folgte uns, Sarah, Xu-Li und Salio – wie fast immer, könnte man sagen.
Computer: Bitte Analyse Kraftfelderscheinung am Waldrand!“ Vor unterdrückter Wut zitterte meine Stimme.
Feldstärke?“ Da hatten die Kari den Computer sogar so weit auf Eigenintelligenz umprogrammiert, dass er auf eine Frage mit einer Gegenfrage reagierte.
Keine technischen Details. Was ist das für ein Feld?“
Antigravitation. Abstoßung. Schutzfeld. Gesamtform: Ring. Verhindert Kontakt mit Leben bedrohenden Erscheinungen.“
Das heißt, es könnte kein Tier oder Ähnliches auf die Wiese und keiner von uns kann in den Wald?“
Korrekt.“
Und das Feld ist ein vom Schiff, also vom Zentralcomputer generiertes?“
Korrekt.“
Schutzfeld abschalten!“
Abschaltung durch derzeitige Besatzung nicht zulässig. Konflikt mit Aufgabe der Priorität AA Null: Sicherheit gewährleisten.“
Aber anfangs ...“ Ich ahnte die Antwort bereits.
Anfangs lag definierte Gefahrenwahrscheinlichkeit im Normalbereich. Undefinierbares Tötungsereignis begründet allgemein erhöhte Sicherheitsrisiken.“
Ich konnte das Luftholen meiner Freunde hören. Aber ich setzte noch einmal an: „Das Kraftfeld ist also Ergebnis der Programmerweiterung durch die Kari?“
Korrekt.“
Und nur die Kari könnten sie rückgängig machen?“
Korrekt.“
Und sie können sie nicht wirklich rückgängig machen, weil sie sich außerhalb des Schutzfeldes befinden?“
Korrekt.“
Wir sind sozusagen dauerhaft innerhalb des Feldes gefangen, sozusagen in Sicherheitsverwahrung?!“
Korrekt.“
Was soll denn daran korrekt sein?!“ Ich schrie vor Wut.
Lebenssicherheit von Menschen und Koom hat allerhöchste Priorität. Erreichbar nur bei Ausschließung von Gefährdungssituationen.“
Das war keine Frage, das war ein Vorwurf, du Computer du!“
Erhöhte Stimmlage am Satzende definierte Frage. Antwort korrekt. Definition Computer korrekt.“

(ff.)

Mittwoch, 27. Juli 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1097

Rote Rosen
in farbloser Hand
ein Elfentraumgesicht
in einer Landschaft der Harmonie
Song of Joy
Postkarten
in bildschirmoptimierter Auflösung
ein Herz mit einem
Schlüssel darin und
die Umrisse einer Frau
endlich
Schrift:
Schau 
so glücklich bin ich
ohne dich
nur in meine Augen
schau nicht
die enthüllen solch Glück
als Lüge 
outet sich
der moderne Romeo 
im tagelang für
youtube produzierten
und dem DU
als Link
geschickten Video 

automatisch werden Mails
nur aus Links
als Spam gefiltert
Julias Balkon
bleibt leer 

Es folgt als vorerst letzter Test dieser Art  "Biete Fünfzeiler - Suche Sinn (3)"  und aus 2008   Hätte deutschland gesiegt  als Beispiel für ein Gedicht, an dem noch wesentlich nachgearbeitet wurde. Damit wechselt das Angebot zur Prosa:


"Uljanas New Home"

7. Fortsetzung

Tag 4
Am nächsten Morgen strahlte die Sonne wieder. Also hieß es Planen weg, die letzten paar Teile holen und nun ging es ans Sortieren. Ein paar Mal schüttelte ich verwundert den Kopf. Es gab fast überhaupt keinen Streit, kaum einmal wurde jemand geärgert, aber es fanden sich schnell Gruppen zusammen, bei denen sich meistens drei andere um einen mit schnellem technischen Überblick scharten. Kein Fluchen, einfach Machen, viel Lachen. Der erste Fehler war schnell behoben. Jede Gruppe bekam ihren eigenen Bauplan. Was war das für ein Herumspringen: Jenny hatte den Computer angewiesen, jedes Teilchen (bzw. jeden Behälter für eine Art Teile) mit einer Nummer zu versehen und einer Markierung oben, unten, rechts, links. Henk hatte sich in den Bauleiter verwandelt, als er das Setzen der Eckpfeiler organisierte und den anderen erklärte, wie sie die exakten Abstände und Winkel bestimmen konnten. Wenigstens kannte die Koom Messgeräte. Es war alles eigentlich idyllisch. Niemand störte. Wenn nicht jemand aus Jux meckerte, meckerte niemand.

Tag 5
Am dritten Bautag sah es aus, als hätten sich die Bewohner der künftigen einzelnen Häuser zusammengerauft. Zwei gemischte Gruppen, dreimal eine nur aus Menschen und vier nur aus Koom. Ich war der Meinung, wir könnten uns ja alle nachher neu entscheiden; da hatten die meisten genickt und weiter gemacht. Als die ersten echten Unsicherheiten beim Bauen aufgetreten waren, berief Onja einen großen Rat ein, wie sie das nannte. Alle hockten sich im Kreis zusammen hin und Onja machte ihren Vorschlag: Es sollte nicht jeder sein eigenes Haus bauen, sondern wer in welches Haus einzöge, das sollte das Los nachher entscheiden, wenn wir mit allen Häusern fertig seien. Verschönert werden sollten dann die jeweiligen Bewohner ihr bezogenes Haus so, dass man es von den anderen unterscheiden könnte. Sie nehme doch an, dass alle damit einverstanden seien. So sei jeder für alle verantwortlich und zwar mit allen seinen Fähigkeiten. Wer weniger geschickt sei, würde nicht bestraft, aber das Los könne ja auch das selbst gebaute Haus treffen.
„Nein“, meldete sich Henk, „und ich bin auch dagegen, dass wir das abstimmen. Schließlich seid ihr immer noch 21 und wir nur 16.“
„Aber vielleicht kannst du auch die Koom für dich gewinnen?“ Ich sagte das, klang dabei aber selbst nicht überzeugt. Ich fand es ganz schön unverschämt, das Henk so sicher schien, dass die Menschen seiner Meinung sein mussten, weil wir Menschen waren, und das „immer noch“ war einfach geschmacklos. Klar hatte er das nicht so gemeint, aber raus gekommen war es, als wäre Komunos Tod ein für uns Menschen glückliches Ereignis, dem nur noch ein paar folgen mussten.
„Na, jeder hat seine eigene Bauweise und jedem ist was Anderes wichtig. Bei mir muss alles akkurat sein. Glatte Fluchten, Alles astrein. Ihr habt es vielleicht nicht bemerkt: Ich racker immer noch ne halbe Stunde länger als ihr. Dann ist es ungerecht, dass der Kindergarten die besten Häuser bekommen können soll, mit denen er nachher sowieso nichts anfangen kann. Und nicht dass ihr denkt, ich denk da nur an mich: Ich helfe allen, die meine Hilfe brauchen. Aber ich will wissen, dass man mein Haus als mein Haus erkennt.“
„Wen meint er denn mit Kindergarten?“, flüsterte Sarah neben mir Xu-Li zu. Die zuckte mit den Schultern. „Ich mag ihn auch nicht.“
„Henk,“ sagte Onja, „bei uns war es üblich, dass in einem solchen Fall alle Betroffenen das Wort bekommen, wenn vorher keine Einstimmigkeit vorliegt. Bist du damit einverstanden?“
„Da geht es eben los: 21 zu 16. Da kann ich machen, was ich will.“
„Was sagt dir eigentlich, dass alle Menschen auf deiner Seite sind?“ Ich stand auf. „Ich bin es jedenfalls nicht. Ich weiß zwar nicht, wie viel du wirklich besser bist als Baumeister als ich, aber ich möchte das nicht ewig vor Augen geführt bekommen. Du brauchst dir nicht so viel darauf einzubilden, dass du von Natur aus geschickter bist. Du bist dadurch kein besserer Mensch und im Moment bist du ...“
Ich stockte kurz und das ließ sich Jenny nicht entgehen: „... ein ganz schönes Arschloch“, beendete sie meinen Satz.
Einige lachten.
Koiana hatte das Wort ergriffen: „Wir werden hier wahrscheinlich zusammen leben, bis wir alle gestorben sind. Henk hat angeboten, uns allen zu helfen, wenn er fertig ist. Wenn er schneller und besser arbeitet als wir anderen, wird er die meisten Erfahrungen sammeln. Sein Haus ist der Test, unsere Häuser werden seine Meisterschaft sein. Jeder finde seinen Weg. Wir können beide gehen: Wer allein an seinem Haus gebaut haben will, der tut dies, wer für alle gleich gut gearbeitet haben will, tue dies.“ Sie setzte sich wieder.
So wurde es denn beschlossen. Die Häuser von Henks Gruppe und von Fritzis wurden nicht in den Lostopf eingeworfen.
Ich war nachher zu Onja gegangen. „Entschuldige.“ „Wofür?“ „Du wirst es noch schwer haben mit uns Menschen.“ „Ihr mit uns auch... bis...“ Okay“, Ich lachte, „bis keiner mehr bei uns und bei euch sagt. Aber ob wir das noch erleben?“

Achtung: Das ist alles in Frankfurt an der Oder

Liebe Schreibende,
hier alle Termine für das 2. Halbjahr 2011. Anmeldungen zu den Werkstätten sind ab sofort möglich. Bitte beachtet den jeweiligen Anmeldeschluss. Ich freue mich, wenn ihr die Termine weitergebt.

Herzliche Grüße von Carmen

Termine percussion local 2. Halbjahr 2011  

1.      Regelmäßige Treffen von Schreibgruppen,
Einstieg jederzeit möglich, Kosten: 80 Euro pro Halbjahr
·        Kreatives Schreiben für Erwachsene im percussion local,
Ziegelstraße 28, 15230 Frankfurt (Oder)
mittwochs, 14tägig, 19.00 bis 20.30 Uhr
24.8., 7.9., 21.9., 19.10., 2.11., 16.11., 30.11., 14.12.2011, 11.1.2012, 25.1.2012
·        Kreatives Schreiben für Kinder im percussion local,
Ziegelstraße 28, 15230 Frankfurt (Oder)
mittwochs, 14tägig, 16.00 bis 17.30 Uhr
24.8., 7.9., 21.9., 19.10., 2.11., 16.11., 30.11., 14.12.2011, 11.1.2012, 25.1.2012
·        Kreatives Schreiben für Jugendliche in Seelow in der Schulbibliothek des Gymnasiums auf den Seelower Höhen
mittwochs, 14tägig, 15.00 bis 16.30 Uhr
31.8., 14.9., 28.9., 26.10., 9.11., 23.11., 7.12., 21.12.2011, 4.1.2012, 18.1.2012
·        Offene Schreibwerkstatt Beeskow, Burg Beeskow
jeden dritten Samstag im Monat, 11.00 bis 17.00 Uhr
20.8., 17.9., 15.10., 19.11., 17.12.2011
Die Teilnahme an der Beeskower Schreibwerkstatt ist kostenlos, da sie vom Förderverein der Burg Beeskow finanziert wird.

2.      Projekte, zeitlich begrenzt
·        Projekt „1 Tisch – 100 Geschichten“
mittwochs 14tägig, 18.00 bis 19.30 Uhr
31.8., 14.9., 28.9., 26.10., 9.11., 23.11., 7.12., 21.12.2011, 4.1.2012, 18.1.2012
Zehn Mal decke ich den Tisch im percussion local. Zehn Mal lassen wir uns von dem, was auf dem Tisch steht, zu Texten inspirieren. Zehn Mal lesen wir uns die Geschichten, die der Tisch uns zuflüsterte vor. Alle Texte werden gesammelt und gegebenenfalls veröffentlicht.
Kosten: 5 Euro pro Termin, Teilnahme ohne Voranmeldung möglich
·        Öffentliches-live-schreiben
9. September 2011, 18.00 - 23.30 Uhr, Museum Junge Kunst Frankfurt (Oder)
Lesung am 25. September um 15.00 Uhr, Anmeldeschluss: 26.8.2011
Während der kurzen Nacht der Frankfurter Museen sitzen wir in der Ausstellung des Museums Junge Kunst und schreiben unter den Augen der Öffentlichkeit. 14 Tage später wird eine Auswahl der Text ein einer öffentlichen Lesung, die zugleich eine besondere Führung durch die Ausstellung ist, von den Autoren gelesen.
Kosten: keine, da Förderung durch das Kulturbüro Frankfurt (Oder)
·        Projekt Stummfilm im Verbund mit weiteren Jugendkunstschulen des Landes Brandenburg
24. und 25. September percussion local und 11. bis 13.November, Potsdam
Schreiben wie im Film und sich mit anderen Jugendlichen treffen, die tanzen, Fotos machen, trommeln, Drucken usw.
Kosten: 40,00 Euro, Förderung durch Kulturland Brandenburg und weitere Unterstützer, Anmeldeschluss: 30.8.2011
·        Deutsch-polnische Schreibwerkstatt für Jugendliche im ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen
3.10. bis 7.10.2011 mit Unterkunft in der IJBS Haus Szczypiorski
deutsche und polnische Jugendliche beschäftigen sich mit der Geschichte des ehemaligen Konzentrationslagers Sachsenhausen, schreiben und fotografieren. Schwerpunkte sind die Biografien von Andrzej Szczypiorski und Peter Edel sowie die Fälscherwerkstatt. Wir erstellen eine Internetpräsentation der Arbeitsergebnisse.
Kosten: 100,00 Euro, Förderung durch verschiedene Unterstützer,
Anmeldeschluss: 15.9.2011
·        Schreibwerkstatt Text und Musik für Jugendliche in Zusammenarbeit mit schreibende Schüler e.V.
22. – 23.10.2011 jeweils 10.30 Uhr bis 18.00 Uhr, Anmeldeschluss: 29.9.2011
In dieser Werkstatt geht es um mehr als Liedtexte. Es werden Texte entstehen, die durch Musik angeregt sind und Texte, die musikalische Formvorgaben aufgreifen.
Kosten: ca. 40,00 Euro, Unterstützung: Arbeit & Leben und schreibende Schüler e.V.
Achtung! Der Ort, an dem die Werkstatt stattfindet, steht noch nicht fest.
·        Projekt fabula casa, Schreibwerkstatt Mythen und Märchen
(Projektleitung Ines Gerstmann)
1. August, 16.00 Uhr Projektstart im percussion local
5. -6. November 2011 jeweils 10.30 bis 18.00 Uhr
Was sind Mythen, was sind Märchen? Welche Überlieferungen sind uns geläufig? Wie können wir diese uralten Texte für unsere Geschichten verwenden? Ist es möglich neue Mythen und Märchen zu schreiben?
·        Schreibwerkstatt „Ich“ autobiografisches Schreiben – Methoden und Selbstversuch
20.11., 27.11., 28.11. jeweils 10.30 bis 18.00 Uhr, Anmeldeschluss: 1.11.2011
eine Weiterbildung für Schreibdozenten und alle, die es werden wollen
Kosten: 60,00 Euro, Förderung durch Arbeit und Leben e.V.
·        Schreibwinternacht
10. Dezember 2011, 16.00 bis 22.00 Uhr
percussion local, Ziegelstraße 28, 15230 Frankfurt (Oder)
Vom Einbruch der Dunkelheit bis in die Nacht hinein schreiben. Wissend, dass bald wieder hellere Tage anbrechen.
Kosten: 10,00 Euro und ein Beitrag zum Buffet, Anmeldeschluss: 25.11.2011

Weitere Informationen bei Carmen Winter unter dichterlandschaft@t-online.de oder Tel. 0335-5005056 und unter www.percussionlocal.worpress.com

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