Montag, 30. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1954


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Die "Gedichte des Tages" stehen morgen logischerweise im Zeichen des Jahresendes:

Man stelle sich meinen kleinen "Hofgestaltung"swunsch nicht nur beschränkt auf die Silvesternacht vor, wo die Umgebung beherrscht wird von beböllerten Nachbarn, sondern als Jahresidee ...
Bei den folgenden beiden Gedichten handelt es sich um alte, bei denen ich gehofft hätte, sie könnten bald überholt sein, die auch unter Frau von der Leyen wird sich da wohl wenig ändern:

Slov ant Gali: Silvester-Sonett


Slov ant Gali: Böllern wir!


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Sonntag, 29. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1953

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Manchmal gibt es in der biblischen Geschichte wenig "Paradiesisches" ... Die Wirklichkeit ist eben anders und 

Slov ant Gali: Die große Liebe


 treffen wir meistens nicht - wir schreiben aber Bücher darüber:

http://neun9zig.files.wordpress.com/2013/10/cover-mbh-liebe-noch-kleiner.jpg?w=100&h=146

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Samstag, 28. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1952

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Eigentlich ist jeder Mensch in erster Linie eben ein Mensch. "Unter Herrenmenschen" ist er aber zuerst ... als Beispiel ... Deutscher oder Nichtdeutscher ...
Was Profaneres: Schon alle Jahreswechseleinkäufe erledigt? Wenn nicht, werden Sie wohl bald zum Thomas Staufenbiel werden, der offenbar "Querfeldein ..." im "Supermarkt" war ...
http://neun9zig.files.wordpress.com/2013/07/querfeldein-fc3bcr-hp.jpg?w=295&h=387#038;h=150
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Freitag, 27. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1951

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Können wir uns wirklich sehen lassen? Malen wir uns doch einfach aus, Es machten Aliens eine "Visite" auf der Erde - welche Beobachtungen würden sie wohl "nach Hause" melden?
Da halte ich mit "Gemeinschaft der Glückssüchtigen" dagegen - und zwar mit "Lied vom schwarzen Schaf", dem Hohelied auf alle Querdenke und -handler ... 
https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgITC7nsPKPlAKZRwjkb0NO43LADD9nFJ3jtuUqusXpQ-zxwWiDmhL3jsWspj5h-QjNAtPuNuufJ7aNom1C94yZpHBPq6MBFu9JcPtHoNvpK9Ppm3VmDI3OsVbhRtozUtXC0M7OTNLU4BQ/s390/GdG.JPG
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Donnerstag, 26. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1950

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Weihnachten ist eigentlich eher ein Fest, in dessen Verlauf man sich besonders freut, wenn der "Besuch" wieder geht, aber es gibt eben auch Ausnahmen ...
Andererseits ... Lassen wir doch Gunda Jaron in den Zeugenstand, "... und die Plappermäuler plappern" Das Gedicht sollte uns an "Querfeldein ist nicht immer geradeaus" erinnern - ein Buch, das nicht nur dann Spaß macht, wenn die Autorin aus ihm liest ... http://neun9zig.files.wordpress.com/2013/08/cover-querfeldein.jpg?w=260&h=160&crop=1
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Mittwoch, 25. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1949

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Man kann nicht verleugnen, woher man kommt. Aus DDR-Zeiten verbindet sich mit Weihnachten eine Fernsehsendung "Zwischen Frühstück und Gänsebraten". Das wandelt sich hier zu "Beim Gänsebraten". Ergänzt wird dieses Gedicht-Baby durch eines, das eine Verschlankungskur durchgemacht hat: "Klagelied des Mondes für seine Erde".

Wir lassen sofort ein Klagelied in Prosa folgen:

Gunda Jaron


Solo für zwei (2)
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... Also, der Deutschaufsatz ihrer Jüngsten sei der Hit schlechthin gewesen, nur ihr Lehrer, diese Pfeife, habe das nicht erkannt. Sie habe die Arbeit total vergeigt, habe er getönt und sie mit Pauken und Trompeten durchfallen lassen, jetzt müssten andere Saiten aufgezogen werden.
Hast du Töne ...“, warf ich hastig ein, um mir wenigstens den Anschein zu geben, ihr aufmerksam zu lauschen. Schließlich verfüge ich über ein gewisses Quantum an Taktgefühl!
Gisela war inzwischen bei ihrem Lieblingsthema: Ihr Ältester sei ja so verliebt. Der ganze Himmel hinge voller Geigen und ...
... und außerdem hat er von Tuten und Blasen keine Ahnung!“
Wer? Ah ja, der Chef. Irgendwann zwischendurch hatte ich wohl versehentlich meine Ohren auf Durchzug geschaltet ... Warum musste der Chef eigentlich Ahnung vom Blasen haben? Mein lieber Herr Gesangverein ...
Gisela redete und redete und redete.
Ich sah aus dem Fenster. Der Regen trommelte gegen die Scheiben und der ganze Garten bildete eine Sinfonie in Grau. (Himmel nochmal. Dieses Virus ist aber wirklich hartnäckig.)
Hallooo? Hörst du mir noch zu?“
Mit einem schiefen Grinsen wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Hörer zu. Jetzt musste aber so langsam das Klagelied über ihren Gatten beginnen, das sich poco a poco zu einem Finale furioso steigern und in einem krachenden ... ach, ich wiederhole mich.
Korrekt. Schon ging die Arie los: Ihr Egon sei ja so ein Trommler. Dauernd wolle er tonangebend sein, auch im Bett. Dabei käme er über das Vorspiel (Nicht die Ouvertüre? Gisela, Gisela, du enttäuschst mich ...) oft gar nicht hinaus. Es sei immer das alte Lied: Erst wolle er die erste Geige spielen und dann brächte er seine Flöte nicht einmal zum Stehen und ...
Ich seufzte erneut.

Meine Schwester schien mit ihrer Litanei noch lange nicht am Ende, aber immerhin hatte sie das Thema „Kakophonie im Ehebett“ ausklingen lassen und erging sich nun in Lobliedern über ihre neueste Errungenschaft: ...

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Dienstag, 24. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1948

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Es sind schon die wildesten wissenschaftlichen Überlegungen angestellt worden, was die Heiligen drei Könige wohl nach Betlehem gewiesen haben können. Immer in der Überzeugung, dass eine so schöne Geschichte ja nicht allein der Fantasie früher Erzähler entsprungen sein darf. Hier also stellt sich die Frage, ob sie "Glaublich?" sind.
Vergleichsweise leicht fassbar dürfte dagegen sein, wie Slov ant Gali Mathias Claudius neu interpretiert: "Der letzte Mensch" in einer intergalaktischen Fassung ...
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Die folgende Prosa hat nur seeeeehr indirekte Weihnachtsbezüge:

Gunda Jaron

Solo für zwei

Kennen Sie Gisela?
Nicht? Nun, dann haben Sie nicht wirklich etwas verpasst. Gisela ist meine Schwester. Meine ach so musikalische Schwester. Eigentlich trifft sie nicht mal zwei Töne und kann eine Stimmgabel nicht von einer Mistgabel unterscheiden, das tut aber ihrer Liebe zu melodischer, musikalisch-metapho-rischer Ausdrucksweise keinen Abbruch. Und das Schlimmste ist, ihre Rede ist so durchsetzt mit Vokabeln aus der Welt der Musik, dass diese Marotte sogar durchs Telefon infektiös wirkt.
Meinst du nicht, wir sollten mal wieder ein paar Takte miteinander reden?“, flötete sie mir beispielsweise gestern ins Ohr. Entsetzt starrte ich den Hörer an. Wenn meine Schwester in derart gehobener Stimmlage spricht, bedeutet das nichts Gutes.
Wenn du meinst, Gisela ...“
Mit Sicherheit schwang ein Seufzen in meiner Stimme mit, aber meine Schwester ist schon immer eine Virtuosin darin gewesen, derart leise Töne zu überhören. Gleich würde sie wieder die altbekannte Leier beginnen. (Himmel, wie rede ich hier eigentlich? Ich sag's ja: Es steckt an ...)

Den Auftakt würde eine Lobeshymne auf die lieben Kleinen bilden. Dann würde sie die Heldentaten des Ältesten ihres Trios ausposaunen, ein kurzes Intermezzo dem Thema „Chef“ widmen, der mal wieder nicht ins gleiche Horn stieße wie sie und dem sie darum die Flötentöne beibrächte, und schließlich das vertraute Klagelied über Egon, den ihr Angetrauten, anstimmen und seine unzureichenden Fähigkeiten in der richtigen Handhabung des Taktstockes bemängeln. Ihre Stimme würde dabei in stetigem Crescendo anschwellen, sich bis ins Fortissimo steigern und in einem fulminanten Schlussakkord in Moll ausklingen ... (Oh Fagott ... ich bin wirklich infiziert – aber so was von!) Ich ergab mich meinem Schicksal – Gisela zu sagen, sie möge keine Opern quatschen, würde sehr wahrscheinlich zu erheblichen Dissonanzen führen – und schon schmiss Gisela den Riemen auf die Orgel. In hämmerndem Stakkato flogen mir ihre Worte um die Ohren. ...

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Montag, 23. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1947

.Zuerst die Prosa:

Die schwebende Jungfrau (2)


... „Danke.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ich anfangen könnte. Mit jenem Ereignis während der Kadettenausbildung, das so wichtig für das Folgende ist, obwohl Sie überhaupt nicht darauf einzugehen gedachten, oder dem Moment, an dem ich erstmals die Mannschaftsliste für dieses, mein erstes A-Klassen-Kommando in den Händen hielt. In gewisser Hinsicht läuft es auf eins hinaus. Schließlich fiel mir auf der Liste sofort der Name Mara Hattweiler auf. So oft gibt es den schließlich nicht, in der Raumflotte schon gar nicht. Ich musste mich also an unsere Begegnung von damals erinnern und habe es auch getan. Nicht, dass ich da die Verantwortung hätte wegschieben sollen, aber hätte ich in dem Augenblick jemanden ins Vertrauen gezogen, wären wir vielleicht gemeinsam zu einer ungefährlichen Lösung gekommen. Schließlich war ich in diesem Moment noch der Einzige, der über das notwendige Wissen verfügte. Verstehen Sie: Als ich nach dieser Zirkusvorführung damals so oft antwortete „Ich weiß nicht.“, da wusste ich ja wirklich nicht, wie die Leistung zustande gekommen war. Es machte mir aber Spaß, dass die anderen mir natürlich nicht glaubten und bei allem Spott das Ganze für Geheimniskrämerei hielten, die eben dazugehörte.

Stellen Sie sich Folgendes vor: Es war Fasching angesagt. Wie immer ging es um die Auswahl eines Mottos. Es durfte ja keines sein, das ältere Jahrgänge schon durchgespielt hatten. Ich weiß nicht mehr, wer auf die Idee „Das Jahr 1500“ kam, aber dass es mir sofort gefiel. Es hatte was. Schließlich war das ziemlich genau 1000 Jahre her. Und es war wenigstens für einen Teil von uns eine Herausforderung. Die normalen Teilnehmer würden mittelalterlich gekleidet herumlaufen. Und große Ritterkämpfe zu Pferde waren im Saal nur als Hologramm vorführbar. Aber Spektakel musste sein. Feuerschlucker, Akrobaten und Mystisches. Ich zog das Los „Zauberei“. Nun hielt ich zwar nichts von solchen Illusionisten, die den Zuschauern etwas zu sehen vorgaukelten, was in Wirklichkeit nicht so war, wie es schien. Allerdings hatte ich auch keine Ahnung, was ich da sonst organisieren sollte. Denn eines war klar: Außer den Sachen mit Pferd und Lanze waren virtuelle Tricks unserer Zeit verpönt. Gnade, es ließe sich jemand erwischen.
Ich veröffentlichte also einen Hilferuf in der Schule. Und darauf meldete sich Mara. Ohne Nachnamen klang das irgendwie mystisch. Aber wichtiger: Sie versprach mir einen umwerfenden Erfolg und dass wir nicht viel zu üben brauchten. Sie beherrsche zwei Nummern, die wie Schmiedehämmer einschlagen würden. Ob sie die zur Probe einmal vorführen könnte? Klar durfte sie. Sie hieß mich zuerst hinlegen. Plötzlich hatte ich das Gefühl, steif zu sein und zu schweben. Mara ließ einen Reifen um meinen Körper schwingen. Dann reichte sie mir einen Packen Messer. Ich solle welche nach ihr werfen. Sie werden meine Hemmungen verstehen, dieser Aufforderung nachzukommen. Mara bedrängte mich aber so lange, bis ich das erste Messer warf. Sie fing es auf. Mutiger geworden warf ich die nächsten schneller. Mara bewegte sich entsprechend schneller. Es gab kein Messer, das sie nicht in der Luft gefangen hätte – mit links und immer genau den Griff packend. Nach dieser Übung glaubte ich auch an den Erfolg unserer Zaubernummer und sei es nur, weil ich absolut nicht begriffen hatte, wie sie das angestellt hatte.
Zu Recht, wie sich dann zeigte. Bei unserem Fest waren wir zwei der absolute Hit. Im Unterschied zum Test kam ja nun noch das übliche Hokuspokus dazu. Trommelwirbel vor den fliegenden Messern und die Wirkung von Spot-Licht. Und ich war auf Fliegende Jungfrau gedresst. So mit weißem Spitzenkleidchen. Aus dem Zuschauerraum durften Freiwillige nach vorn kommen, die selbst den Reifen bewegten – mich hindurchzogen wie einzufädelndes Stopfgarn, drüber, drunter, seitlich … Niemand fand einen Beweis dafür, dass ich, also wirklich ich, nicht über der Liege schwebte. Das Peinliche dabei war nur, dass es mir genauso ging. Während bei guten Illusionisten die Umstehenden geschickt getäuscht wurden mit Tricks, die die Künstler nie zugaben, das schwebende Medium aber kannte und verschwieg, so war die Illusion bei mir so perfekt, dass auch ich meinte, wirklich geschwebt zu haben – ohne Hypnose! Wenn ich bedenke, dass ich mich damals sogar in der Annahme der anderen sonnte, etwas zu wissen, was die allzu gern hätten wissen wollen …


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Nun wird es aber Zeit, per Blick auf die morgigen "Gedichte des Tages" darauf hinzuweisen, dass Heiligabend bevorsteht:

 Wie wurde 2012 Weihnacht auf dem Blog begangen? Mal sehen, ob etwas davon falsch geworden ist:

 Frohe Weihnachten, unbeschwertes Feiern, glückliche Tage für alle!
Als erstes ein Weihnachtsgruß von einem berühmten Jungen, wie ich ihn auch gern so verkündet hätte, dann einmal "Weihnachtszeit ..." von der etwas weniger berühmten Gunda Jaron ... und zum Schluss etwas mit Worten von Slov ant Gali:

      "An der Krippe"



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Sonntag, 22. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1946

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  Wer heute sein Weihnachtsgeschenk noch nicht besorgt hat, wird´s wohl nicht mehr schaffen. Aber ist mit der Überlegung nicht das eigentliche Anliegen des Festes der "Christenheit" "zugeschüttet"?!





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Bei der Prosa folgt wieder der Hinweis auf eine utopische Story:

Slov ant Gali: Die schwebende Jungfrau


Ein Mann Anfang 40 betrat den virtuellen Saal mit militärisch festem Schritt. Er trug die Offiziersuniform der Raumflotte, hatte allerdings die Rangabzeichen verdeckt. Etwa in der Mitte des freien Platzes zwischen der erhöht sitzenden Jury und den Zuschauern blieb er stehen und salutierte in Richtung der Vorsitzenden Richterin. Dass der Saal bis auf den letzten Platz gefüllt war, richtiger, dass mehrere Hunderttausend Zuschauer meinten, einen der 400 Sitze zu belegen, schien ihn nicht zu berühren. Am wenigsten, dass eine Mehrheit dieser Zuschauer Frauen waren, die sich hauptsächlich in die öffentliche Anhörung eingeschaltet hatten, um ihn zu sehen.
Flottenkapitän Klasse A in Prüfung Rainer Schade, geboren 14.10.315, zur Stelle.“
Es folgte die Vorstellung der neun Jurymitglieder, an deren Plätzen jeweils ein deutlich lesbares Namensschild aufgestellt war.
Diese Bilder sahen die Zuschauer an ihren heimischen Computern alle fast gleich, nur variiert durch die Perspektive des Platzes, den der Hauptcomputer der Konferenzübertragung ihnen zugeordnet hatte. Logischerweise sahen sich die Mitglieder der Jury und der Kapitän an den ihnen zugeteilten Plätzen, der Kapitän hatte den Eindruck, in den Raum hineinzugehen.
Zu aller Überraschung hob der Kapitän bereits bei der Verlesung der Vorwürfe gegen seine Person die linke Hand. Mit Erfolg. Die Richterin unterbrach ihren Satz und fragte irritiert: „Missfällt Ihnen die Geschäftsordnung, Kapitän Schade?“
So könnte man es ausdrücken. Obwohl ich nichts gegen Formalien haben darf, sie sichern, dass jeder weiß, was er wann wie zu tun hat, sollten wir uns gegenseitig nicht die Zeit stehlen. Also ich bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage, die Ereignisse um die „Kap der Guten Hoffnung“ verschuldet zu haben. Ich trage aber eine Schuld, die weit über die grundsätzliche Verantwortung eines Kapitäns hinausgeht und die durch meine Mannschaft nicht getragen, ja, nicht einmal geahnt werden konnte. Ich bitte darum, entgegen den Regeln des Protokolls meine Sicht zu den Ereignissen als Beitrag zur Anklage darlegen zu dürfen, und zwar möglichst ohne Zwischenfragen, auch wenn manche Details für Sie vielleicht keinen Zusammenhang mit der Katastrophe zu haben scheinen. Ich beantrage also, die Vorwürfe, mein Verhalten betreffend, diesen Ausführungen entsprechend zu erweitern.“
Die Vorsitzende Richterin lächelte: „Kapitän Schade, Sie wissen selbst, dass es sich hier um keine formelle Anklage handelt, sondern um eine Vorklärung, inwieweit durch Beteiligte bewusst schuldhaftes Fehlverhalten vorliegen könnte. Wir sind also noch nicht an ein Protokoll gebunden. Dies also fürs Protokoll.“
Der Hauptcomputer generierte Gelächter im Publikum. Die meisten Zuschauer fanden die Form der Zurechtweisung passend.
Entschuldigung. Aber ich möchte endlich beginnen dürfen. Ich habe lange nachgedacht. Sicher bin ich mir in manchen Fragen nicht. Bei anderen wiederum besteht kein Zweifel. Zum Beispiel, dass ich zum Führen eines A-Klasse-Raumschiffs nicht ausreichend geeignet bin. Ich kann hier nichts mehr gewinnen. Also darf ich ...?“
Das Nicken der Vorsitzenden Richterin wirkte ungewöhnlich wohlwollend. ....

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Samstag, 21. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1945

Zuerst einmal das zweite Stück Prosa:

Thomas Staufenbiel


Fallende Tendenz (2)

Eine Viertelstunde des Wartens lag hinter mir und den vielen anderen Passanten, da kam endlich der nächste Bus. Ich wollte ihn gerade besteigen, als eine Stimme aus dem Hinterhalt – lass dich nie von der Seite anquatschen – mich davon abhielt. Eine junge Frau, und da will ich doch mal ein Auge zudrücken und kein Chauvinistenschwein sein, die einen Kinderwagen bei sich führte, bat um Hilfe. Ja, sie traf meinen wunden Punkt – wer könnte schon einer attraktiven jungen Frau widerstehen – ich bin ein hilfsbereiter Mensch. Sie ging voran, ich hob den Wagen von unten in den Bus. An dieser Stelle sei gesagt, dass es noch immer nicht an jeder Haltestelle ebenerdige Einstiege gibt. Hier fehlten sie. Die bezaubernde Blondine – modernste Chemie weckt Urinstinkte des Mannes – bedankte sich lässig, hob ihre Nase und verschwand in den Weiten des Blechmonsters.
Nun war es auch an mir, den Fuß in selbiges zu setzen, doch bevor ich das tun konnte, war da schon wieder eine junge Frau – von steigender Population der Eichhörnchen hatte ich bereits gehört, dass das allerdings auch auf die menschliche Rasse zutraf, war mir neu – mit Kinderwagen. Hatte ich bereits erwähnt, dass ich dem weiblichen Geschlecht in jugendlicher Form wenig abschlagen kann? Nun denn. Als ich auch diesen Wagen gerade im Bus abgesetzt hatte, schlossen sich die Türen und ich stand draußen. Das Tiefdruckgebiet näherte sich mit rasender Geschwindigkeit.


Der nächste Bus kam zwanzig Minuten später und nahm mich mit. Erst hielt ich dies für ein Wunder, sollte aber später den wahren Zweck erkennen. Ich ergatterte einen Fensterplatz, besser, ich stürzte mich buchstäblich auf ihn, da mir das Bein eines anderen Passanten im Weg stand. Erreicht hatte ich damit nichts, denn die Sicht wurde immer schlechter. Das lag jedoch nicht an meinem radikal abgestürzten inneren Barometer, sondern an den dreckigen Scheiben, die nun nach und nach beschlugen. Ich nahm ein Taschentuch und wischte ein Guckloch in den Schmutz auf der Scheibe. Dabei musste ich mir wohl einen Nerv eingeklemmt haben, jedenfalls durchzog mich ein massiver Schmerz vom Nacken bis hinunter in das Steißbein. Er rief mir Stellen meines Körpers ins Bewusstsein, an die ich nie einen Gedanken verschwendet hatte, geschweige denn wusste ich, dass sie überhaupt existieren. Ich stand auf, lief einige Schritte und verbog mich zum Unwohlgefallen der Umhersitzenden. Sie zerrissen sich sogleich das Maul und ich glaubte Worte wie „Spinner“ und „Was will der denn beweisen“ zu vernehmen. Als ich mich wieder auf meinen Platz setzen wollte, fand ich ihn von einem anderen Herrn okkupiert. Vorsichtig erklärte ich ihm, dass dies mein Platz sei. Der Mann jedoch verteidigte sein neu erworbenes Territorium mit Schirm – nicht Charme – und Melone und faselte etwas von „kein Privateigentum“ und „Idiot“, damit war das Thema für ihn erledigt. ...

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Nun folgt ganz unaufgeregt die nächste Ausgabe der "Gedichte des Tages":

 Ein weiterer Roger Suffo - wahrscheinlich unter Einwirkung von einem kräftigen Schluck Grog entstanden, denn das Gedicht heißt "Hausfrau, leicht beschwipst". Aber es folgt ja sofort der Blick aufs Adventskalendertüchen:



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Freitag, 20. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1944

Diesmal zuerst ein Blick auf die "Gedichte des Tages":

 Wie fängt man einen "Albtraum" sprachlich ein? Dem eine adäquate Form zu geben ist nicht so leicht ...

 Passt Spitzweg in die Weihnachtszeit? Vielleicht wegen seiner Idyllenbilder ... Sind wir nicht manchmal alle kleinbürgerlich "spitzwegig"?!



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Es folgt ein Stück Prosa:

Thomas Staufenbiel

Fallende Tendenz

Mitnichten, denke ich, doch sollte ich von vorn beginnen, damit sich meine geneigten Leser selbst ein Bild von der Sachlage machen können.
Aufgrund einer nicht unbedeutenden Wegstrecke zu meiner Arbeitsstelle, einem Bürogebäude am schönen Mainufer, sehe ich mich gezwungen – man lernt die Bequemlichkeit zu schätzen – mit dem Auto zu fahren. Jenes ist bereits ziemlich alt und hat in seinem blechernen Leben die eine oder andere schöne Zeit vor mir erlebt. Sei es nun dem Alter oder der Seele dieses nicht allzu treuen Freundes zuzuschreiben, Fakt ist, der Ärger überwiegt jede Fahrfreude. Habe ich es geschafft – der klemmenden Tür wegen ist allein dies schon ein Meisterwerk – auf dem Sitz Platz zu nehmen, muss ich zunächst der Zündung die Stirn bieten. Sie scheint ihren eigenen Willen zu haben und eben - Technik entspringt menschlicher Kreativität inmitten unkontrollierter Gefühls-ausbrüche - nicht jeden Tag einen guten Tag. Mit Wut im Bauch erreiche ich mein Ziel nie. Das habe ich zwar schon früh erkannt, doch nicht immer ist es leicht, sich zu zügeln. Mit ein wenig gutem Zureden springt der Wagen jedoch meistens an. Ist mein Ziel erreicht, hadere ich wieder mit der klemmenden Tür. So geht das tagein, tagaus mit meinem alten Schrotthaufen.
Nichtsdestotrotz, ich bin froh, dass ich einen fahrbaren Untersatz habe. Jetzt heißt es allerdings – hatte. Richtig, bis gestern. Aufgrund eines Unfalls erlitt ich, oder besser mein Auto, einen Totalschaden. Schuld war wie immer der Andere, trotzdem ist das Gefährt nun Geschichte. Ade, Bequemlichkeit, und hattest du auch deine Macken.
Erwähnte ich schon meinen nicht unbedeutenden Arbeitsweg? Ja? Gut, dann kennen Sie diesen Fakt bereits. Was blieb mir also heute Morgen übrig?
Wirst du wohl über deinen Schatten springen. Was andere schaffen, sollte für dich doch eine Kleinigkeit sein!“, ermunterte ich mich selbst und schritt erhobenen Hauptes gen Osten, nur um mir Minuten später klarzumachen, dass dies der falsche Weg war. Die Bushaltestelle liegt auf der anderen Seite. Gut, es läuft sich auch besser mit der Morgensonne im Rücken.
Von meiner Wohnung – mit Garage – bis zur Haltestelle benötigt man auch als ungeübter Fußgänger nur wenige Minuten, vorausgesetzt, man wendet sich gleich in die richtige Richtung. Nun wusste ich natürlich nicht, wann eine dieser schaukelnden, Menschen verschlingenden Blechbestien die Haltestelle heimsuchen würde. Meine Laune stand auf „wechselhaft“. Als ich ankam, funkelten nur noch die Rücklichter eines Busses – ähnlich den zwei glühend roten Augen des Teufels – höhnisch in der Ferne. „Wechselhaft mit Tendenz fallend“, änderte sich mein Stimmungsbarometer augenblicklich. Mir entglitten die Gesichtszüge und einige Worte des Zorns, die ich hier nicht wiederholen möchte. ... 

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Donnerstag, 19. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1943

Diesmal nur ein Blick auf die "Gedichte des Tages":


     Nein, in der Vorweihnachtszeit harrt unser nicht nur der Adventsstress sondern in diesem Jahr wird uns auch eine neue Regierung beschert. Das quittiert Roger Suffo mit "Der GroKo-Song" ...






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Mittwoch, 18. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1942

.Noch ein Stück der SF-Story

SOZAC – Das Glück hat einen Namen (2)


... Juliane lächelte.
Die nächste Bahn wurde mit fünf Minuten Verspätung angekündigt. Sonst hätte sich Juliane sicher über die weitere Verzögerung geärgert; nun sagte sie sich, die Bahn käme ja gleich. Entspannt betrat sie den überfüllten vorletzten Wagen. Lachend fiel sie später ihrem wartenden Sohn in die Arme. Der vergaß seine ganze Strafrede wegen der Verspätung, sobald sein erzürnter Blick auf die strahlenden Augen der Mutter traf. Zu Hause sangen die beiden nach der Hausaufgabenkontrolle eine Stunde lang Quatschlieder. Glücklich müde ließ sich Max ins Bett bringen. Nach dem Gute-Nacht-Kuss rief er: „Schön, dass es dich gibt, Mutti.“
Zum ersten Mal seit vielen Monaten schlief Juliane ohne zu grübeln ein. Sie schlief sogar durch.
Am nächsten Morgen wachte sie erfrischt auf. Nur ein merkwürdiges Pochen im Genick erinnerte an das alltägliche Grauen beim Aufstehen. Allerdings, während sie sonst mit jedem Handgriff besser in Fahrt kam, nahm diesmal das Pochen eher zu. Oder quietschte Max wirklich lauter als an den anderen Tagen?
Juliane hastete los. Sie gab ihr Kind ab, mahnte den Transportdienst an („Klar, wir bringen ihren Wagen heute Nachmittag. Direkt zum Firmeneingang.“), war trotz U-Bahn fast pünktlich, ertrug das nervende Grinsen der Kollegen zur Begrüßung und wurde von einem Ordner auf ihrem Schreibtisch empfangen. Sie schlug ihn auf, wurde blass. Sie wagte nicht, die Summe noch einmal anzusehen. Sie hatte die Disposition freigegeben. Der Betrag war nie gedeckt gewesen und die Überweisung prompt als Storno zurückgekommen.
Twiggy, die Chefin mit dem Speckgürtel und der Puppenstimme, rief durch die Tür: „Frau Machensen, können Sie bitte mal kommen?“
Die Kollegen starrten demonstrativ auf ihre Terminals.
Ich glaube, Sie sind in letzter Zeit mit Ihrer Aufgabe überfordert … Ach, guten Morgen erst einmal.“ Twiggy lächelte. „Wir brauchen uns keine Sorgen zu machen. Gute Fondsmanager gibt es überall. Natürlich hat jeder seine letzte Chance. Sogar Sie! Biegen Sie das …“ Twiggy deutete auf den Ordner „… wieder gerade. Dann vergessen wir die Sache.“
Juliane stürzte wortlos hinaus. Verprügeln hätte sie die Chefin können. Oder ihr eine kündigungsträchtige „Entschuldigung“ ins Gesicht schmettern.
Beruhigen. Vor ihr die Akte. Sich überschlagende Gedanken. Lärm im Beraterraum. Althanns wird seinen Kunden doch nicht wirklich anbrüllen? Beruhigen …
Juliane, du bist dran!“
Verwirrt blickte sie zu Wolfgang hoch. Ja, richtig, heute war sie der Kantineninspekteur, der die Angebote zur Pausenversorgung begutachten sollte.
Ihre Augen tränten. Schon wieder wurde sie aus dem Takt gerissen. Hätte nur gefehlt, dass jetzt das Telefon … Schon klingelte es.
Ist unser Auftrag immer noch nicht bearbeitet? Freuen Sie sich schon auf unsere Klage. Schadenersatz! Aber …“
Juliane schrieb den Namen Meierstein auf einen Abrisszettel und eilte, ohne weiter hinzuhören, zur Kantine hinunter. Was hatten die Kollegen aufgeschrieben? „Oh, nein, Bohnen mit B 321! Wenn Matthes die kriegt, rastet er aus. Käsesalat? Und die Pampe als Soße?“
Matthes war schon seit Unzeiten nicht mehr „ausgerastet“.

Hastig griff Juliane einen konzentrierten Snack, fluchend drängte sie zur Kasse. Da sprang es ihr in die Augen: „SOZAC – Das Glück hat einen Namen.“ ...

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Erlauben wir uns noch einen Blick auf die "Gedichte des Tages":

 Manchmal ist es ein Problem, verstanden zu werden. Ich schicke also voraus, dass es sich lohnt, die "Botschaft", die Sebastian Deya in seinem Gedicht versteckt hat, verstehen zu wollen: 

"andenrollmopsimglas!willkommeninderwirklichkeit!"



  Die Versuchsreihe mit den "Rede-Wendungen (6)" sollte als Test dieses Jahr abgeschlossen werden. Deshalb heute also Produkte, die wohl etwas weniger geraten scheinen ...




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Montag, 16. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1941

Lange kein neu erschienenes Buch mehr erwähnt:

 Mitfreuen ist angesagt: Meas Wolfstatze bietet sein erstes Buch an. Es ist ein Geheimtipp, im Augenblick nur über den Autor erhältlich, aber wir wissen ja wie. Wer neugierig ist, klickt einfach auf das Titelbild. Dann findet er zu einer der nächsten Lesungen oder zum Autor selbst:
Tintenwolf.JPG

Wir haben natürlich hier auch ein Gedicht von ihm: "Bilder von Vernichtung und Krieg" ...
Wir haben natürlich auch unser liebes Fensterchen: 




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Da gönnen wir uns auch einen Blick auf frische / junge Prosa aus 

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SOZAC – Das Glück hat einen Namen


Eigentlich liebte Juliane ihr Auto. Das leise Summen im Hintergrund löste viel von der Anspannung der stressvollen Arbeitstage. Falls etwas summte! An diesem Nachmittag passierte nichts. Das Handy zeigte auch keinen Empfang … Wenn schon etwas schief ging, dann kam es gleich ganz dicke.
Wenigstens war in der Nähe ein U-Bahnhof. Juliane entschied, dorthin zu laufen und sich von zu Hause aus um den Wagen zu kümmern.
Seit fünf Jahren war sie nur mit ihrem Auto gefahren. So suchte sie etwas unbeholfen einen Automaten für Fahrscheine. Von eiligen anderen Passanten vorwärtsgestoßen, löste sich das Problem von selbst: An einer Lichtschranke wurde das Entgelt direkt von ihrem Konto abgebucht.
Vor Juliane öffnete sich eine Gasse. Ein Pärchen visierte dort die Vorbeikommenden mit einem pistolenförmigen Gerät an, ohne dass jemand davon Notiz genommen hätte. Alle gingen lächelnd weiter. Wer sollte hier schon die Sicherheit stören?
Bei Juliane stieß das Gerät ein unangenehmes Fiepen aus. Plötzlich fühlte sie sich in eine Ecke gezogen. Ungerührt strömten die nächsten Passanten vorüber. Weil auch die beiden Sicherheitsleute durch sie hindurchlächelten, erstarb Julianes Hilferuf auf ihren Lippen.
Das gibt es also wirklich noch.“ Die Frau hatte eine angenehm warme Stimme. Juliane beruhigte sich wieder.
Seit gut einer Stunde läuft unser Prüfprogramm. Kein Fahrgast ist aufgefallen. Alle haben wenigstens probiert, glücklich zu werden. Ihnen dürfen wir die Gelegenheit anbieten, das Glück zu testen, kostenlos und ohne irgendeine Verpflichtung. Sozac ist genau das, was Sie brauchen.“
Juliane wollte eine ausweichende Antwort geben, um auf den Bahnsteig zu kommen.
Probieren Sie nur. Sie sehen abgespannt aus. Es wird Ihnen gut tun.“
Abgespannt fühlte sie sich tatsächlich. Und die beiden würde sie eh nicht los, ohne eine der angepriesenen Pillen abgenommen zu haben. Also streckte sie die rechte Hand aus und öffnete den Mund zum Dank. Schwupps, schon hatte die Frau Juliane eine Tablette auf die Zunge gelegt.
Ausspucken? Ein kameradschaftlicher Schulterklopfer, Juliane beugte sich vor, schloss den Mund und schluckte unwillkürlich runter. Im Aufrichten suchte sie eine abweisende Bemerkung. Dann sah sie ihnen in die Augen. Waren sie nicht nett?
Vielen Dank auch. Alles Gute! Ciao!“
Kommen Sie gut nach Hause!“

Juliane hüpfte die Treppe hinunter. Eine riesige Werbetafel empfing sie: „SOZAC – Das Glück hat einen Namen.“ ...


Sonntag, 15. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1940

Sind Sie der Meinung, man dürfe "Ich habe die Wäsche aufgehangen" sagen, oder kräuseln sich Ihnen dabei die Zehennägel. "Kathrins Grammatikübung" klärt sie auf, was geht ... und etwas, was man sich (aber nicht nur) zu Weihnachten schenken kann, kommt auch darin vor ...

 Der gut erzogene deutsche Konsument ist gegen die Sorgen, als "Die Leiden der jungen W(eihnachtsmänner und -frauen" immun. Das liegt alles hinter ihm. Den rührt auch die tierische Philosophie "Was bleibt" nicht, die auf einer Beobachtung beruht, die man kaum im Dezember machen kann:




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Samstag, 14. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1939

 Schon alle Weihnachtspost geschrieben? Wenn nein, kann Gunda Jarons Ratschlag "TorChorWindKindBaumTraum" vielleicht noch helfen.

Das folgende Gedicht kommt dagegen nicht so total überzeugend rüber, wenn draußen alles nach weißer Weihnacht aussieht - wobei wohl problematischer sein könnte, dass der Zusammenhang zwischen der Flüchtlingsjagdagentur Frontex mit dem Vorweihnachtsgefühl nicht verstanden wird - Lampedusa ist ja schon wieder fast vergessen ...:





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Freitag, 13. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1938

.Beginnen wir prosaisch mit den Kassler-Hunden:

... Der Rest ging in undeutliches Gemurmel über und Lydia war die Peinlichkeit, uns eventuell nicht satt zu bekommen, deutlich anzusehen. Die Viecher hatten sich also an dem salzigen Kassler gütlich getan und soffen deshalb jetzt literweise Wasser, als gäbe es kein Morgen mehr. Etwas, das auf Olaf vermutlich zutreffen würde, wenn ich Lydias Blick richtig deutete, mit dem sie ihren Mann unter halb geschlossenen Lidern heraus bedachte.
Nehmt doch bitte Platz!“
Der an dem ganzen Dilemma Schuldige balancierte etwas ungeschickt zwei Glasteller mit appetitlich angerichteten Vorspeisen. Rasch nahm ich sie ihm aus den Händen und stellte sie auf den Tisch. Hmmm ... knusprige Blätterteig-taschen umgeben von fantasievollen Käsekreationen. Und eine Fischplatte, bei der mir das Herz aufging: Auf einem zartrosa Spiegel von Lachsmousse hatte Lydia Forelle und Knoblauchgarnelen arrangiert, verziert mit Zitronenscheiben, auf denen Häufchen von Kaviar thronten. Dazwischen leuchteten halbierte Eier, gefüllt und von Olivenscheibchen und Petersilienblättchen gekrönt oder schlicht mit Remou-ladetupfen garniert.
Wir setzten uns. So weit, so gut.
Dann kam Lydia.
Mit dem Schweinebraten.
Dachziegelförmig waren die Bratenscheiben auf der Platte angeordnet und einige Pfirsichschnitze, zu einer Blüte drapiert, schmückten die eine Ecke der Servierplatte, dekorativ umgeben von drei rötlichen Fleischstücken, die farblich nicht recht zum Rest des Bratens passten.
Das ist alles, was Fix und Fox vom Kassler noch übrig-gelassen haben“, piepste Lydia.

Ich schluckte trocken und blickte zu Erwin, der große Mühe hatte, seine Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Rasch griffen wir zu den zwei am weitesten von dem Kasslerrest entfernt liegenden Schweinebratenscheiben und hielten uns ansonsten an die wirklich leckeren Vorspeisen. ...
(Weiter in:
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  Es ist immer erfreulich, Gaststimmen zu hören - gerade, wenn "man" munkelt, von Meas Wolfstatze erschiene zu Weihnachten ein eigenes Büchlein ... Hier also "Insel der Ruhe"

Aber auch die Weiß(s?!)heit für frisch Verliebte sollte man nicht zu wörtlich nehmen:    


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