Freitag, 25. März 2011

DREI Nummer 986

Die Gedichte des Tages vom Samstag:
Nein, ich bin noch nicht frei. Noch immer ringt ein schwacher Geist mit einem unwilligen Körper und fördert nur "Gedichte" zu Tage wie diese:
 
"Das letzte Gedicht" oder
"ohne Morgen" ... 

Vor genau drei Jahren beschäftigte ich mich mit der Verblindungskraft von  erfolg  und im Friedenslesungswettbewerb wurde das Gedicht der jüngsten Autorin vorgestellt: ...

 Stella Adami, Letzte Meldung eines Soldaten



Es folgt die 2. Fortsetzung der Leseprobe von "Die sieben Kugeln":
Die Zeiten änderten sich trotzdem. Irgendwann wollten sogar Leute, denen man schon von fern das Fremdsein ansah, richtige Näswerderaner werden. Einer von ihnen war eben der Vater von Rahmen. Seine Frau, einst auf Näswerder geboren, hatte ihm sogar beigebracht Da brögsst nich zu sstammelnund solche Sachen zu sagen – und er gab sich auch sonst große Mühe, wie ein Einheimischer zu erscheinen. Zum Beispiel hatte er seinen eigenen Traditionen zum Trotz den Familiennamen seiner Frau angenommen. Parchmann. Letztlich half es ihm nicht. Er blieb ein Fremder. Den gemeinsamen Sohn traf das am härtesten. Ihn hatten die beiden aus der burmesischen Heimat seines Vaters mitgebracht. Weder konnten sie ihm sein Aussehen noch den fremd klingenden Vornamen Rahman wegnehmen. Das wäre aber das Mindeste gewesen, um in der neuen Schule dazuzugehören.
Die Kinder waren nämlich noch ein bisschen krasser als ihre Eltern, und sie hatten ihr eigenes Problem. Ihre Zahl auf Näswerder hatte schon vor langer Zeit nicht mehr für eine eigene Schule ausgereicht. Ein fernes Amt entschied, dass es in der Brechtschule auf dem Neubau-Trooch genug Platz für sie gäbe. Also wurden die wenigen Näswerder-Kinder auf die dortigen Klassen verteilt. Vielleicht führten sich die ersten Dorfkinder ihren Anfangstagen an der neuen Schule wirklich komisch auf. Kann ja sein. Wer konnte das später noch überprüfen? Sicher war nur, dass die Troocher endlich jemanden gefunden hatten, an dem sie sich tagtäglich austoben konnten, Außenseiter zum Hänseln und Prügeln, wann immer ihnen danach war…


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