Sonntag, 30. Januar 2011

DREI Nummer 934

Wie konntet ihr nur ... ?
 
Früher die Hure
sie betrat
den Stuhl
zum Beichten
Seele befreite
böse Geister
konnten entweichen
sie ging etwas weniger düster
ein wenig seliger
ein wenig mehr wie ein Priester

Hoffe so sehr
der falsche Film
ob ich noch spule?
Bei einigen Priestern
macht´s nun genau andersrum Schule

Rein als Priester
raus als Hure
missbrauchte Kinder
am heiligen Stuhle

Füße mit Krallen
die erst Kinderseelen traten
dann von der Kanzel
die Worte des Herrn offenbarten

Dieses schreckliche Bild
geliefert
und bestellt
oh Gott
es gilt
der Teufel
ist der Herr der Welt.

Dies ist eines von Sebastian Deyas Gedichten. An ihm macht es Freude, die Suche mitzuerleben nach der ihm eigenen Form ... oder DEN ihm eigenen Formen?
Als ich mit Tweet-Gedichten expeimentierte, bot er als Alternative zu seinen sonst sehr umfangreichen Gedichten auch welche an: 
 
Ich frage
wo sind
die Deinen

du sagst
dort sei
jemand

ich frage
wer ist
bei dir

du sagst
du wärst
nicht allein

ich frage
nach Menschen
es antwortet
keiner


Ich wäre auf seine utopische Prosa gespannt. Bis dahin erst einmal die meine:
Kori ado Ko - utopischer Roman von Slov ant Gali (65)

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