Die Frage nach den "Gedichten des Tages" von übermorgen ist leicht zu beantworten. Die folgenden werden es voraussichtlich sein:
Und die Fortsetzungsgeschichte? Da geht es so weiter:
Slov ant Gali: Liebe Kinder (8)
... Einen Festtag zwischen der zähflüssigen Zeit im Irgendwo und Irgendwann gab es dann doch. Sommer war es und sie hatten gerade gut gefüllte Rucksäcke. Da hatte die Luft Violine gespielt und von einer alten, schon lange nicht mehr benutzten Landstraße aus sahen sie einen hügelab gelegenen schlafenden See. Sie sahen sich an, nickten sich zu, und dann fingen sie an zu rennen, quer über die Wiese, auf der bisher ungestörte Insekten Löwenzahnblüten geküsst hatten. Wie Kinder quietschten sie, obwohl Sanne schon 13 war, und sie rissen sich die schweißverklebten Sachen im Laufen herunter und sie prusteten und durch ihre Körper ging der Schreck eines kalten stechenden Wasserrauschs. Und während sie sich die letzten Haare nass machten, gab es für sie nicht nur keine lebenden, sondern auch keine toten Menschen. Sie balgten sich eine Weile. Endlich suchten Sannes Füße den Weg zurück ans Ufer. Sonnenstrahlen spielten mit Glitzertropfen auf ihrem Rücken. Sie sah sich um. Tim schwamm noch eine Runde. Nun nur noch bis über die Knöchel im Wasser blieb Sanne stehen, um auf den Bruder zu warten. Der kam heran, setzte die Füße auf und stoppte.
Auch heute einmal Ursula Gressmann und einmal Slov ant Gali.
Von wem das Gedicht "Winterliche Insel" sein könnte, ist für treue GdT-Leser keine Frage. Was "am aufgeben" angeht, so kann ich alle Leser beruhigen: Für den Autor besteht keine Gefahr. Die Psyche ist intakt ... Es ist nur ein Gedicht ...
Und die Fortsetzungsgeschichte? Da geht es so weiter:
Slov ant Gali: Liebe Kinder (8)
... Einen Festtag zwischen der zähflüssigen Zeit im Irgendwo und Irgendwann gab es dann doch. Sommer war es und sie hatten gerade gut gefüllte Rucksäcke. Da hatte die Luft Violine gespielt und von einer alten, schon lange nicht mehr benutzten Landstraße aus sahen sie einen hügelab gelegenen schlafenden See. Sie sahen sich an, nickten sich zu, und dann fingen sie an zu rennen, quer über die Wiese, auf der bisher ungestörte Insekten Löwenzahnblüten geküsst hatten. Wie Kinder quietschten sie, obwohl Sanne schon 13 war, und sie rissen sich die schweißverklebten Sachen im Laufen herunter und sie prusteten und durch ihre Körper ging der Schreck eines kalten stechenden Wasserrauschs. Und während sie sich die letzten Haare nass machten, gab es für sie nicht nur keine lebenden, sondern auch keine toten Menschen. Sie balgten sich eine Weile. Endlich suchten Sannes Füße den Weg zurück ans Ufer. Sonnenstrahlen spielten mit Glitzertropfen auf ihrem Rücken. Sie sah sich um. Tim schwamm noch eine Runde. Nun nur noch bis über die Knöchel im Wasser blieb Sanne stehen, um auf den Bruder zu warten. Der kam heran, setzte die Füße auf und stoppte.
„Na, was ist?“ In Sannes Augenwinkeln hatte sich ein Schalk platziert, den sie längst verloren geglaubt hatte. „Komm raus! Du wirst dir noch was verkühlen.“
Und dann kam er wirklich auf sie zu. Er sah ihr nur in die Augen. Ihr Blick schaukelte zwischen Gesicht und jenem steil aufgerichtetem Trotz hin und her. Sanne reichte Tim ihre Hand. Die letzten Schritte taten sie gemeinsam. Irgendwie feierlich.
Als sie danach das nächste Mal in den See stiegen, um den frischen Schweiß abzuspülen, freute sich jeder darauf, den Anderen vor dem Ertrinken in unsichtbaren Strudeln zu retten.
In dieser Nacht schliefen sie aneinander geschmiegt am Ufer des Sees. Sanne genoss den Moment, an dem sie dachte, der Bruder schliefe, und sie konnte ihren Gedanken nachhängen. Da hörte sie es murmeln: „Wenn ich mir eine Schwester hätte wünschen können, ich hätte dich gewünscht.“ Sanne weinte. Wie hoffte sie, Tim bemerkte das nicht. ...
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