Dienstag, 10. Mai 2011

DREI Nummer 1020

 Beginnen wir mit der 2. Fortsetzung von "Das elfte Nachthemd" von Anna Roths "Dreizehn und eine Liebesgeschichte":
(Die Verkäuferin müht sich um die Verpackung. "Geschenke, ja, da haben die Männer immer ihre Probleme mit." )
Lachend verabschieden sie sich voneinander. "Viel Spaß!" ruft die Verkäuferin dem Mann nach. Und während sich die beiden zublinzeln, flüstert der Mann: "Bestimmt!"
Zu Hause öffnete er den Kleiderschrank. Ordentlich gestapelt lagen dort 10 Nachthemden, sortiert von Größe 36 unten bis Größe 44 oben, alle kaum berührt. Darüber breiteten angeraute Schlafanzüge ihre abgenutzten Massen aus.  Auch diesmal würde er ihr ein Nachthemd schenken. Seiner "Elfe im Elfenbett". Aber in diesem Jahr würde er einen ganz langen Brief dazu legen, schildern, mit welcher Sorgfalt er das zarte Stück ausgesucht hatte, wie viele Beratungsmühen er den armen Verkäuferinnen abverlangt hatte - damit erhoffte er ihr Lachen - schreiben, dass er ihr treu geblieben wäre die ganzen Jahre, trotz alledem, und dass er es wohl bliebe; aber er hasse Schlafstrümpfe und angeraute Schlafanzüge an seiner Frau, und er möchte sie wieder begehren, und sie solle ihn wieder begehren; aber über ihren Schatten springen - sie über ihren, er übe seinen - das könnten sie nur zusammen, und wenn sie dazu die Kinder übe die Sommerferien zu Verwandten geben müssten und ...
Die Gedanken sprudelten nur so, wie sie ihre Ehe rundherum verändern würden, damit sie wieder wäre wie beim ersten Nachthemd, das nicht mehr im Schrank war. Er schrieb es nieder, er las alles, es gefiel ihm. Aber dann wurde er unsicher.
Ach Mutti, stöhnte er, warum verstehst du nicht, dass ich dir etwas hatte sagen wollen mit all den Nachthemden, die du dann doch nicht getragen hast.
Er begann, Satz für Satz zu korrigieren. Irgendwann knüllte er das Papier zusammen, warf es in den Papierkorb und legte das Nachthemd mit einer lustigen, vorgedruckten Karte versehen auf den Geburtstagstisch ... (Ende)

Ob da die Gedichte von morgen schon heute vor der Melancholie schützen? Versuchen wir es! (Zumindest lässt das Motiv "Muttertag" gewisse gedankliche Anknüpfungen zu ...):

   Heute gibt es eine naträgliche Würdigung des "Muttertags". Brunhild Hauschild schickte mir ihr Gedicht über die "Gärten der Welt im Mai", die es wirklich verdient haben, bedichtet (und besucht) zu werden. Aber als ich das Gedicht gelesen hatte, konnte ich mich einfach nicht bremsen und musste einfach "Muttertägliche Begegnung im Park" als Fortsetzung schreiben - auch wenn es nicht ganz so gut geraten ist.

Zumindest die Überschrift des Gedichts vom 11.5.2008 gefällt mir heute noch opposierlicher gedanke




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