Freitag, 2. Januar 2015

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Thomas Staufenbiel

Frühlingssympathie

Wenn der letzte Schnee getaut, Eis und raue Winde sich gen Norden verzogen haben, beginnt die Zeit des Aufblühens und der Liebe.
Vom Eise befreit sind Strom und Bäche ... ließ Meister Goethe seinen Faust ausrufen, als dieser, engen Wänden entflohen, auf den Hügeln vor dem Dorf weilte.
Auch ich sehne mich nach langen kalten Winternächten hinaus in die junge Natur und eile an lauen Frühlingstagen aus dunklen Zimmern in die verheißungsvolle Sonne. Meine unterdrückten Gefühle bahnen sich mit Macht ihren Weg an die Oberfläche, genau wie das frische Grün aus der Erde bricht. Die Bäume bedecken ihre Kahlheit mit frischen Blättern und öffnen der wärmenden Sonne ihre Blüten.
Oh, wie ist mir wohlig ums Herz, wenn ich an dich denke. Wir treffen uns draußen im Garten. Ich sehe dich bereits von weitem und es scheint, als würdest du mich mit offenen Armen empfangen. Ich setze mich nahe zu dir, atme mit dir gemein-sam den Frühling.

Von unserem Plätzchen können wir weit über den Gartenzaun hinausschauen und unten am Fluss ein lustiges Treiben beobachten. Doch mehr als dafür habe ich Augen für dich, denn deine Schönheit raubt mir fast den Atem. Ich spüre auch deine Erregung, erahne, was du fühlst, wenn dir die Sonnenstrahlen unter dein leuchtend grünes Kleid fahren und deine Knospen aufrichten. Fast ist mir, als spürte ich dein pulsierendes Herz. Ich berühre deinen schlanken Körper und meine Hände tasten unter dein Kleid, doch da kitzelst du mich mit einer frischen Rute. Unwillkürlich muss ich lachen, setze mich wieder in deinen Schatten und schließe die Augen. ... 

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