Sonntag, 5. Januar 2014

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1957

Es wäre ja interessant, was der "Anleser in Gunda Jarons Geschichte nach den ersten Sätzen erwartet ... noch dazu, weil eine Zwischenoberüberschrift Erotisches verspricht:.

Gunda Jaron


Vanille und Patchouli (2)

... Eine fremde und mir dennoch merkwürdig vertraute Aura füllte den Platz neben mir, nicht wahrhaft erfassbar, gleichwohl von einer fast schon körperlichen Präsenz. Selbstvergessen hob ich die Hand, wie verloren hing sie einen Moment lang in der warmen Luft, ehe ich sie langsam wieder sinken ließ. Fast war mir, als striche sie dabei über feuchtwarme Haut, die feste Rundung breiter Schultern. Ein männlich-herber Duft von Patchouli und Moschus mischte sich in das ohnehin erregende Aroma meines Badezusatzes und meine Sinne wurden aufs Angenehmste umschmeichelt. In dem Zischen des Badeofens vermeinte ich ein leises Stöhnen zu vernehmen, meinen kaum hörbar geflüsterten Namen. Meine Lider, bleischwer auf den Augäpfeln, hob ich nicht, wollte ich doch nicht den Zauber des Augenblicks zerstören. Entspannt lehnte ich mich zurück, als ...

... ich plötzlich eine Hand zu spüren glaubte. Leicht wie ein Schmetterlingsflügel lag sie einen kurzen Augenblick lang auf meiner Schulter, Teuerste, bevor sie langsam meinen Rücken hinabglitt. Sanft kribbelnde Schauer überliefen mich, so dass sich ein behagliches Seufzen meinen Lippen entrang und Euer allerliebster Name meinem Munde entschlüpfte. Meine Lider hielt ich geschlossen, nicht den Zauber des Augenblicks zu vertreiben. Fast ohne mein Zutun tastete meine Rechte über den brokatenen Bezug des Fauteuils. Muss ich erwähnen, meine Liebe, dass es mich schon nicht mehr erstaunte, als ich statt des rauen Stoffes samten-zarte Haut unter meiner Hand spürte, statt der Rundung der Armlehne wohlgeformte Schenkel? Man mag es als ein Zeichen mangelnden Re-spektes deuten, aber meine Hand begab sich auf weitere Erkundungstour. Höher und höher strich sie an der Innenseite dieses Schenkels hinauf, tauchte ein in die sich ihr öffnende gar köstliche Weichheit, und es dauerte nicht lange, bis ...


... ich plötzlich eine Hand auf meinem Knie ahnte. Muss ich Euch sagen, Teuerster, dass ich kein bisschen erschrak ob dieses Gefühls? Ja, dass es mir geradezu selbstverständlich erschien, als jene Hand an der Innenseite meines Schenkels entlangstrich, höher und immer höher, bis die zaghaft suchenden Finger ihr Ziel gefunden zu haben schienen. ...

.Die Auflösung gibt´s im Buch, logisch:


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Weniger erotisch sind die "Gedichte des Tages" morgen allemal:

Noch einmal die Konstellation von gestern: Ein frisches Gedicht in der Testphase und ein Gedicht, das seinen Test überstanden hat. Es zeigt sich dabei übrigens die suggestive Kraft der Gemeinschaft. In der eigentlichen Vorstellungsrunde beim Friedrichshainer Autorenkreis gab es nicht einen einzigen Hinweis, dass etwas verbessert werden sollte, aber die entscheidende Verbesserung kam in der unmittelbaren Vorbereitung. Frage, was wäre wohl zu tun ...

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