Freitag, 2. März 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1316

Zurück zum ganz Gewohnten. Zurück zum Beginn des Journals mit einem Ausblick auf die voraussichtlichen Gedichte des Tages von übermorgen:


Wo lacht uns der Frühling an den unterschiedlichsten Stellen an? Richtig: "Der Garten" ist dieser Ort. Auch von dort ein Gruß von Ursula Gressmann.
Bei der Suche nach Gedichten, die sich zur "Garnierung" eines politischen Textes, der Persönliches aus der DDR-Zeit aufgreift, stieß ich auf ein Problem: Fast ausnahmslos tragen meine heutigen Gedichte auch Zeichen "unserer" Zeit. Ich war fast froh, als ich einräumen konnte, dass das "Lied vom schwarzen Schaf" auch DDR-Relevanz hat ...


Die SF-Geschichte hat dabei also das Nachsehen. Sie rückt zurück - aber das ist keine "Distanzierung" vom Text, der sich noch im Entwurfsstadium befindet:


Slov ant Gali Die schwebende Jungfrau (2)


... „Entschuldigung. Aber ich möchte endlich beginnen dürfen. Ich habe lange nachgedacht. Sicher bin ich mir in manchen Fragen nicht. Bei anderen Fragen wiederum besteht kein Zweifel. Zum Beispiel, dass ich zum Führen eines A-Klasse-Raumschiffs nicht ausreichend geeignet bin. Ich kann hier nichts mehr gewinnen. Also darf ich ...?“
Das Nicken der Vorsitzenden Richterin wirkte ungewöhnlich wohlwollend.
„Danke.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie ich anfangen könnte. Mit jenem Ereignis während der Kadettenausbildung, das so wichtig für das Folgende ist, obwohl Sie überhaupt nicht darauf einzugehen gedachten, oder dem Moment, an dem ich erstmals die Mannschaftsliste für dieses, mein erstes A-Klassen-Kommando in den Händen hielt. In gewisser Hinsicht läuft es auf eins hinaus. Schließlich fiel mir auf der Liste sofort der Name Mara Hattweiler auf. So oft gibt es den schließlich nicht, in der Raumflotte schon gar nicht. Ich musste mich also an unsere Begegnung von damals erinnern und habe es auch getan. Nicht, dass ich da die Verantwortung hätte wegschieben sollen, aber hätte ich in dem Augenblick jemanden ins Vertrauen gezogen, wären wir vielleicht gemeinsam zu einer ungefährlichen Lösung gekommen. Schließlich war ich in diesem Moment noch der Einzige, der über das notwendige Wissen verfügte. Verstehen Sie: Als ich nach dieser Zirkusvorführung so oft antwortete „Ich weiß nicht.“, da wusste ich ja wirklich nicht, wie die Leistung zustande gekommen war. Es machte mir aber Spaß, dass die Anderen mir natürlich nicht glaubten und bei allem Spott das Ganze für Geheimniskrämerei hielten, die eben dazugehörte.
Stellen Sie sich Folgendes vor: Es war Fasching angesagt. Wie immer ging es um die Auswahl eines Mottos. Es durfte ja keines sein, das ältere Jahrgänge schon mitgemacht hatten. Ich weiß nicht mehr, wer auf die Idee „Das Jahr 1500“ kam. Es hatte was. Schließlich war das ziemlich genau 1000 Jahre her. Und es war wenigstens für einen Teil von uns eine Herausforderung. Die normalen Teilnehmer würden sicher nicht mehr als mittelalterlich gekleidet herumlaufen. Und große Ritterkämpfe zu Pferde waren im Saal nur als Hologramm vorführbar. Aber Spektakel musste sein. Feuerschlucker, Akrobaten und Mystisches. Ich zog das Los „Zauberei“. Nun hielt ich zwar nichts von solchen Illusionisten, die den Zuschauern etwas zu sehen vorgaukelten, was in Wirklichkeit nicht so war, wie es schien. Allerdings hatte ich auch keine Ahnung, was ich da sonst organisieren sollte. Denn eines war klar: Außer den Sachen mit Pferd und Lanze waren virtuelle Tricks unserer Zeit verpönt. Gnade, es ließe sich jemand erwischen.
Ich veröffentlichte also einen Hilferuf in der Schule. Und darauf meldete sich Mara. Ohne Nachnamen klang das irgendwie mystisch. Aber wichtiger: Sie versprach mir einen umwerfenden Erfolg und dass wir nicht viel zu üben brauchten. Sie beherrsche schon zwei Nummern, die wie Schmiedehämmer einschlagen würden. ...

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