Thomas Reich testet Google. Ich gebe zu, ich war gespannt auf das Ergebnis, aber es fiel eindeutig aus: Für Google war der eingebaute Fehler nicht gravierend genug, um mir nicht sofort anzuzeigen, was er wirklich gemeint hatte. Dabei meine ich nicht seinen Titel "Wollt ihr die totale Freiheit?". Leider würde ich auch eine inhaltliche Aussage als unzutreffend anstreichen. Welche mag das wohl sein?
.In gewisser Hinsicht ist Sebastian Deya mit seinem "Das Tor zur Wahrheit" in sicher ungewollte Nähe zu Esoterikern geraten. Denselben Text hätten die nämlich - mit anderer Bedeutung selbstverständlich - auch bei sich veröffentlicht. Wir sollten immer darauf achten, wenn wir Abstrakta oder Metaphern gebrauchen, ob sie gegen uns interpretiert werden können ...
Das SF-Fortsetzungs-Prosamanuskript dagegen geht "normal" weiter:
Slov ant Gali / Gunda Jaron: Ich wurde Gott (8)
... Den
eigentlich nötigen Tests hatte ich mich verweigern dürfen. Ich war
ja so eine Art Selbstmörder im Dienste der Menschheit und bekam
dafür die Freiheit, beliebig die selbst gewählte Einsamkeit
abzubrechen. Alle, die mit mir flogen, hatten ihre Zustimmung
gegeben.
Mein
Raumschiff war nicht das einzige. Jeder, der sich freiwillig der
friedlichen Eroberung neuen Lebensraums verschrieb, durfte dies nach
Prüfung der technischen Möglichkeiten auch tun.
Vielleicht
bereitete ich schon mit dieser Entscheidung meinen Weg zum Verbrecher
vor – wer weiß? Es waren ja auf der Erde keine mehr bekannt.
Vielleicht entfernte ich mich erst mit meinem Einzelgängerleben
unterwegs vom Dasein als Mensch. Ich weiß wirklich nicht, warum ich
so wenig darauf erpicht war, eines der hübschen eingefrosteten
Mädchen zu wecken. Erst in den letzten Tagen hier habe ich
gründlicher darüber nachgedacht. Eigentlich ist mir nur eine
Erklärung eingefallen: Ich hatte Angst, Angst vor einer Abfuhr oder
Angst vor der Vorstellung, ausgerechnet die, die mir gefallen hätte,
wäre mir überlegen gewesen. Und dann … Es ist so eine Sache mit
dem In-einer-Gemeinschaft-Leben: Haben sich erst einmal Normen
herausgebildet, dann bedarf es immer besonderer Kraft, sie zu
durchbrechen – egal, ob sie gut oder böse sind. Und irgendwie
reizte mich schon, dass gerade die Raumfahrerteams eigene Regeln
entwickeln konnten, weil sie das mussten. Also lebte ich freiwillig
ganz bewusst zwei Jahre lang allein zwischen lauter eingefrosteten
Menschen. Wenn ich nicht die Sicherheit gehabt hätte, jeden bei
Bedarf zu wecken, wäre mir das wahrscheinlich nicht gelungen. So
aber studierte ich ungestört eine ungeheure Menge an Wissen meiner
Zeit. Zeit, ja, das war ein tolles Gefühl. Ich besaß sie im
Überfluss. Lebenszeit und überhaupt. Es kann ja sein, dass ich auch
Angst hatte. Sollte unser medizinisches Experiment scheitern, hätte
das ja indirekt auch mich betroffen: Wenn ich jemanden aus der Kälte
holte, begänne der vielleicht zu altern und ich bliebe jung daneben.
Nein. Keine angenehme Vorstellung. Dieses Risiko wollte ich
frühestens auf dem Rückflug oder zur erfolgreichen Erforschung
eines entdeckten Lebensplaneten eingehen. Bis dahin blieb ich lieber
als Einziger munter. Für die eigentlichen Flugoperationen wurde kein
Mensch gebraucht. Jedes Raumschiff verfügte über einen
Super-Computer mit mehreren Kurs- und Optimierungsprogrammen. Keine
bekannte Situation konnte von Menschen so schnell und so optimal
bearbeitet werden. Theoretisch ließen sich unsere Raumschiffe
natürlich auch durch Menschen steuern. Aber wozu? Gerade weil
eigentlich keine echte Verantwortung darin lag, war die Bildwand auf
der Brücke eine herrliche Spielerei. Hier konnte man den
Weltraumabschnitt, in den man gerade flog, überblicken. Objekte, die
der Computer als potentielle Gefahr einordnete, markierte er mit
einem roten Kreis. Er verstand darunter vorrangig große Objekte auf
Kollisionskurs und Schwarze Löcher, überhaupt Massekonzentrationen,
die das Raumschiff voraussichtlich aufsaugen würden, und andere
Erscheinungen, die eher gefährlich als interessant wirkten. Griff
kein Mensch ein, umflog er diese Räume selbstständig in großem
Bogen. Um Erscheinungen, die etwas enthielten, was unbekannt war und
gleichzeitig erforschenswert schien, ohne das bereits eine
Katastrophe für das Raumschiff zu erwarten war, setzte er gelbe
Kreise. Die Daten über solche Kreise ließen sich gesondert abrufen.
Wenn er keine Anzeichen fand, einen grünen Kreis zu setzen, steuerte
der Computer das Raumschiff ausnahmsweise in die Nähe eines solchen
gelben....
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