Na, das sind natürlich besondere, weil übermorgen Frauentag ist:
Diesmal kommen die lyrischen Beiträge zum internationalen Frauentag sehr konventionell daher. Erinnern wir uns daran, dass vor fünf Jahren Brigitta Weiss mit " An mein Kind" am ersten Friedenslesungswettbewerb teilnahm. Nicht nur, dass weltweit und im eigenen Land die "Gleichberechtigung" der Frauen offen oder über indirekte Mechanismen verhindert wird (wo bekommen Frauen "gleichen Lohn für gleiche Arbeit") wird die einmalige Bedeutung des Leben-Gebens missachtet.
Andererseits möchte ich allzu gern wissen, wie viele Leser noch wissen, auf welche konkrete zwei "Frauen" sich das folgende Gedicht bezieht:
Wir Autoren wenigstens wollen uns nicht vorwerfen lassen, geschwiegen zu haben. Insofern folgt ein kleines buntes Programm:
Brunhild Hauschild 100 Jahre Frauentag...
Petra Namyslo: "Zum internationalen Frauentag"
Sebastian Deya:
Dazu kommt die Fortsetzungsgeschichte (deren Titel vielleicht einen etwas zweifelhaften Bezug zum Frauentag hat):
Slov ant Gali: Die schwebende Jungfrau (6)
... Verstehen Sie, meine Damen und Herren, wenn Sie sehen, was Sie zu sehen erwarten, wollen Sie ernsthaft behaupten, Sie zweifelten daran? Wenn irgendetwas angezeigt worden wäre, womit wir nicht gerechnet hätten, oder wenn es wenigstens etwas gewesen wäre, das besondere Aufmerksamkeit abverlangt hätte – sagen wir ein Meteoritenschwarm oder Feldanomalien - dann hätte uns das zu denken geben können. Aber über Monate hin ließ sich der Flug mit einem einzigen Wort zusammenfassen: langweilig. Es war regelrecht ein Überschwang an Erlebnisfülle, wenn das Kommando übergeben wurde. Kurze Floskel. Weiter. Es gab also keinen rationalen Grund für mich, nicht auf einer Teilstrecke das Kommando über das Schiff an den Ersten zu übergeben und mich in den Sarg zu packen. Es gab auch keinen Grund für ihn, dies mit dem Zweiten nicht ebenso zu tun. Haben Sie eine Vorstellung davon, was es heißt, nach einem Flugjahr das Schiff zu übergeben und zur Information des Ablösenden genügten drei Sätze, die man nur, um einmal mit einem anderen Menschen ein paar Worte zu wechseln, mit Nettigkeiten in die Länge zieht? Sieben Jahre mit null Abenteuer?
Sie wissen ja, dass diese Übergabe praktisch auf 24 Stunden ausgedehnt werden muss, weil bei den aus dem Kälteschlaf Geholten verschiedenste Anpassungsprobleme auftauchen. Meist ist neben dem Herzkreislaufsystem jenes Organ betroffen, das bei den einzelnen am störanfälligsten ist. Das ist meist das Gehirn. Da man in dieser Übergangszeit seinen eigenen Wahrnehmungen nicht trauen sollte, braucht man die Sicherheit des wach gebliebenen Vorgängers. Das war in meinem Fall Mara. Nach den zurückgelegten Flugjahren war logischerweise unser Schulfaschingserlebnis ein Fliegenschiss an gepunkteter Tapete. Ich war nur noch froh, die Frau zu sehen. Wenn Sie die Akten gewälzt haben, wird Ihnen nicht entgangen sein, dass sie recht attraktiv war. Nach Jahren der Eintönigkeit steigert sich so ein Eindruck bis zu Göttlichkeitsfantasien. Maras Angebot, sich für die folgenden gut zwei Jahre nicht mehr einfrieren zu lassen, kam mir entsprechend angenehm vor. Gemeinsam sichteten wir die Computerprotokolle der zurückliegenden Jahre. Ich entdeckte nirgends einen Grund, weshalb ich nicht Kapitän im Kälteschlaf hätte gewesen sein sollen. Ich hätte umgekehrt auch niemanden belästigt. Bald hätten wir unsere Raumsprungstation Alpha & Omega erreicht. Wir würden die Ablösungen übergeben, Material und Daten austauschen und mit neuer Besatzung weiteren fast zehn Jahren Langeweile entgegensehen. Also die Besatzungsmitglieder im Kälteschlaf waren ja genau die, die nachher draußen arbeiten sollten und umgekehrt warteten sie auf der Station darauf, endlich wieder auf die Erde zurück zu kommen.
Ich fände es schrecklich, wenn sich die Untersuchung auf die nun folgenden Ereignisse beschränkte. Wenn Sie nur fragten, wer wann wie reagiert hat. Weil zu dem Zeitpunkt schon alles wirklich Wichtige passiert war und das niemand wissen konnte ...
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