Dann gehören also die "Gedichte des Tages" vom übernächsten Tag ins "Standardprogramm":
Auch "ein tag am meer" gehört zu Ursula Gressmanns "Helgolandgedichte" - Inselerleben in jedem Wort ...
.Können wir Sebastian Deya in die Augen sehen und ihm erklären, seine poetische Predigt sei "Gegenstandslos"? Auf diesem Blog hoffe ich, ja, das können wir ...
Dazu kommt dann der Fortsetzungsroman:
Slov ant Gali / Gunda Jaron: Ich wurde Gott (7)
...Vielleicht hätte man kleine Familien gründen können, innerhalb derer dann die nächsten Generationen sich mit ihren Eltern hätten vermischen müssen. Eine nicht gerade verlockende Aussicht.
Man
fantasierte einen Flug schneller als das Licht herbei. Vielleicht
innerhalb der nächsten dreihundert Jahre oder so. In Wirklichkeit
hatte man es in diesem Zeitraum nicht einmal geschafft, allen
Menschen der Erde ein würdevolles Leben und Sterben zu sichern. Ich
halte die Zeit und die Materialien, die man in den Raumflug gesteckt
hätte, für ein besseres Leben alle auf der Erde für sinnvoller
eingesetzt.
Das
Einzige, was man während der Zeit geschafft hatte, waren praktisch
verwendbare Technologien für einen Dauerschlaf. Wir Menschen waren
nun in der Lage, alle Lebensfunktionen in Kältebädern anzuhalten
und danach wieder zum Leben zu erwecken. Aber, gib zu, so toll ist
die Vorstellung auch nicht, sich einfrieren zu lassen, Hunderte an
Jahren irgendwohin geschossen zu werden, nur zufällig auf anderes
Leben zu stoßen und im Idealfall, also wenn du wirklich auf
demselben Weg zurückkommen solltest, auf einer Erde aufzutauchen,
auf der du nach so vielen Generationen keinen Menschen oder Baum,
wahrscheinlich nicht einmal irgendein Gebäude wiedererkennst.
Vorausgesetzt, ein solches Unternehmen wäre erfolgreich gewesen.
Aber
nun, mit den Nanniten ...
Wenigstens
theoretisch war plötzlich vorstellbar, nach einer zig tausend Jahre
langen Reise die eigenen Schulkameraden wiederzutreffen! Und jeder,
der für längere Zeit die Erde verließ, war sich der Dankbarkeit
der Zurückbleibenden sicher. Er war ein Held, schuf er doch Platz
für nachrückendes neues Leben, den vorher die Sterbenden geschaffen
hatten, und vielleicht entdeckte er sogar Planeten, zu denen es sich
zu reisen lohnte, zu denen also Menschen in Massen auswandern
konnten.
Die
Langeweile allerdings blieb. Es blieben alles besondere Menschen in
einer Welt von gleichen, die sich solch ein Unternehmen zur
persönlichen Aufgabe machten, Pioniere, Abenteurer … und
Sonderlinge wie ich ....
Wer
weiß, wie weit die Erdmenschen jetzt sind, aber zu der Zeit, als ich
den Entschluss traf, eine solche Expedition mitzumachen, steckte
alles noch absolut in den Kinderschuhen. Zum Beispiel war noch
unerforscht, ob die Kälte auf die Nanniten wirkte und wenn ja, wie.
Sprich: Man konnte zwar wagen, eine ganze Gemeinschaft auf Reisen zu
schicken. Aber wenn die Leute aufgetaut worden wären, wären sie
vielleicht wieder nannitenfrei … mit der früheren kurzen
Lebenserwartung. So als eine Möglichkeit.
Nach
diesem Schicksal hatte ich kein Verlangen. So verrückt war ich nun
auch wieder nicht. Ich gehörte zwar zu den Wenigen, die als kleine
Testcrew fliegen wollten, aber als Mitglied, dessen Nanniten auf
jeden Fall intakt blieben. Dazu musste ich eben wach bleiben, egal,
wie langweilig das würde, und von den Eingefrosteten durfte ich nur
im äußersten Notfall jemanden wecken. Gegen die Langeweile hielt
ich weder einen menschlichen Partnerkörper zum Erregen noch Menschen
zum miteinander Unterhalten für erforderlich. Gefährlich war das
nicht. Sollte mir etwas zustoßen, hätte das System die Anderen
automatisch geweckt. Sollten wir auf einen Planeten stoßen, würden
wir ihn sowieso gemeinsam erforschen. Die medizinische Überwachung
bliebe auf jeden Fall aktiv. Ich fühlte mich als Held der Menschheit
und der Aufgabe gewachsen.
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