Mittwoch, 14. März 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1328

Beginnen wir mit den Gedichten des Tages von übermorgen:


Brunhild Hauschild hat es versucht: Sie schickte mir ein Gedicht mit dem Titel "Demenz", um zu überprüfen, ob ich erste Anzeichen aufweise. Mal sehen, ob ... Ich hatte Glück: Ich erkannte das Gedicht als Überarbeitung von einem gleichen Titels. Aber es lohnt wirklich einBlick auf das Ergebnis ...
Ein Problem von Gedichten kann sein, dass sie Metaphen und Zusammenhänge zu vermengen versuchen, die letztlich die verknappende Form überfordern. Als ich mit "Von der Kokosnuss" begann hoffte ich noch, der Gefahr zu entgehen ...



Fortfahren können wir dann also mit der aktuellen Fortsetzungsgeschichte, die ja noch in ihrer "vorgeburtlichen" Phase steckt:


Slov ant Gali: Kein Zurück zur Natur (5 = Schluss)  

... Was er nun sah, fesselte seine Aufmerksamkeit. Gerade hatte die Monsterkiefer - oder wie immer dieses Gewächs genannt werden sollte - ihren Blütenstempel zu einer Kussmundgeste verzogen. Dann schoss ein Fladen blassweißen Glibbers auf Rons Kopf. Der breitete sich aus und … die Haare, der Kopf … Vor Käsichs Augen löste sich Ron allmählich auf. Blasen schlagend. Langsam. Und was das Verwirrendste war:Obwohl der Soldat längst hätte tot sein müssen, stand er noch immer aufrecht. Regungslos.
Ohne viel zu überlegen eilte Käsich nach draußen. Dem Kameraden helfen. Vielleicht … Er merkte gar nicht, dass er völlig sinnlos sein Magazin leerschoss. Erst die eingetretene Stille danach weckte ihn. Er sah noch, wie mehrere Riesenblüten ihre Stempel auf ihn anlegten. „Jetzt bin ich dran“ schrie eine Stimme in ihm, während ein inzwischen kopfloser Ron kippte wie ein professionell gefällter Baum. Da wurde auch Käsich getroffen.

Für die folgenden Ereignisse gibt es eine amtliche Darstellung:
Aus nicht nachzuvollziehenden Gründen brach zwischen 5.45 und 6.00 Uhr in den zum Standort K-R gehörenden Baracken unter den dort anwesenden Soldaten und Offizieren eine Massenpsychose aus. Übereinstimmend behaupteten alle, sie wären von Kiefern mit riesigen Blüten angegriffen worden. Genauso übereinstimmend sei ihnen im selben Moment der Gedanke gekommen, die von ihnen testweise bombardierte Natur wolle wieder ihre Ruhe haben und sie sollten eiligst flüchten und die Menschen warnen. Trotz der entstandenen Panik gelang dies allen Armeeangehörigen. Allein die beiden Wachhabenden wurden nicht gefunden. Es wurde ein außerordentliches Manöver angeordnet. In mehreren Staffeln wurde die Fläche des Stützpunkts mit dem angrenzenden Baumbestand geglättet. In den nachfolgend analysierten Rückständen der Kiefern wurden keine Anzeichen von Mutationen, Modifikationen oder andersartigen Veränderungen nicht mechanischer Art festgestellt. Es muss angenommen werden, dass eine zumindest THC-ähnliche Substanz die allgemeine Bewusstseinsverwirrung hervorgerufen hat. Da als dritte Übereinstimmung alle Betroffenen der Meinung sind „Dann sind die Monsterbäume weitergezogen und kommen wieder“, wird eine Behandlung des Phänomens in geschlossener Psychiatrie und eine komplett neue Besatzung des Stützpunktes empfohlen.
Zwei Soldaten blieben abgängig.

Die Heide hat wieder ihren Bombentestfrieden zurück. Gelegentlich berichten Jagdflieger im internen Kreis von fluoreszierendem Leuchten zwischen den Bäumen. Früher hätte man das Seemannsgarn genannt. Und wieso sollte sich denn die Natur an den Menschen rächen?



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