Dienstag, 9. August 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1110

Diesmal beginnen wir mit der 1. Fortsetzung von Anna Roths Groschenromanmanuskript "Das Bienenprojekt". Für die, die sich noch nicht im Klaren sind, worum es geht: Kein Liebes-, Arzt- oder Schlossroman sondern etwas Spannung und SF-Elemente dürfen erwartet werden:

 ... Schnell gewöhnte ich mich daran, Chips zu sammeln wie andere Briefmarken. Aber irgendwie tat ich die Geheimnistuerei als Marotte, als Wichtigtuerei ab.
Wer redet sich nicht gern ein, etwas Wichtiges und Besonderes zu tun – gerade, wo unsere Hauptbeschäftigung aus so Welt bewegenden Dinge wie Käfer und Schmetterlinge Sezieren bestand?
Natürlich war mein Ziel klar: Es gab mehrere Projekte, die sich auf verschiedene Weise mit dem mysteriösen Verschwinden von Bienenvölkern beschäftigten. Dass unsere Völker nicht die einzigen waren, wusste ich ja aus den Nachrichten. Das für mich interessanteste Forschungsprojekt war jenes, von dem ich zumindest eine Arbeitshypothese kannte: Der Schaden bei den Insekten könnte auf genetischen Veränderungen der Pflanzenblüten beruhen. Wenn dies so wäre, dann müsse man ihm mit „entsprechenden“ Veränderungen im Genom der Insekten, hier also der Bienen, entgegenwirken können. Es blieben also „nur“ die Fragen, welche genetischen Veränderungen der Pflanzen dies sein könnten und welches die „entsprechenden“ genetischen Antworten. Mich interessierte die erste Frage im Prinzip zwar auch, aber das war nicht mein Gebiet. Ich wählte ein Team bei Professor Yong-Brown, das eine genetische Korrektur des Bienen-Genoms anstrebte.
Das Misstrauen, das man mir anfangs entgegenbrachte, kann ich gut verstehen. Ich hätte ja wirklich einer dieser verbohrten Ökos sein können. Wenn ich nun genetische Forschungen als Ursache des Schicksals der Völker seines Vaters annahm und aus Rache zum Sabotieren kommen wollte? Aber ich sah das anders. ... 


Diesmal ist die Vorschau auf die "Gedichte des Tages" vom 11.8. hoffentlich wieder zuverlässig und zutreffend. Also vorgesehen ist zumindest lyrischer "worträume 2.0"-Grusel mit

November

, ein Rückblick auf 2008 und einen "worträume"-Erfolg von damals (zudringlich  ) sowie das Folgende:

 


Still
liegt die Welt
unter dem Mond
Kassiopeia ist fern
und
unablässig
tropft die Zeit
frierend
plustert sie sich auf
die Krähe
überschattet
im Winkel der Nacht
grau-schwarz
zwischen dem Laub
und
Schatten legen sich
um mein Herz








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