Freitag, 12. August 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1113

Vorweg für Neulinge und theoretisch Interessierte ein erster Ausflug in die Welt der poetischen Formen und Gestaltungsmittel:
 1. Metrik

steigender und fallender Rhythmus
Taktgeschlecht



Weiter mit dem SF-Fortsetzungs-Groschenroman - 4. Fortsetzung der Rohfassung von Anna Roths "Das Bienenprojekt":


Die meiste Zeit hatte ich nicht mit lebenden Wesen zu tun, sondern mit Computersimulationen. Greg hatte mich so lange genervt, dass ich fast schon selbst die erforderlichen aufwändigen Programme schreiben konnte. Aber natürlich war er das Computergenie, und Lissy war die Neue. Dann gehörten noch Paul und Esther zum Team, die schon vorher miteinander verbandelt waren. So war es Usus bei Yong-Brown. Er baute jeweils fünfköpfige Teams, die parallel oder nebeneinander Projekte abarbeiteten. Fünf Köpfe, damit nie ein schlüssiges Paarsystem entstehen konnte, und immer mit einem Newcomer als Teamchef, damit ausreichend Konkurrenz innerhalb der Teams bestand und sich neidische Zuträger für ihn als Chef vom Ganzen fanden. Dumm für mich, dass ich dieser Newcomer und Greg wie ich scharf auf Lissy war, ausgerechnet Greg, den ich noch brauchte, während Paul und Esther im Forschungsbetrieb leicht vertrocknete Mittvierziger waren, denen ihr Haus am Rande des Institutskomplexes wohl mehr wert war als unsere Bienenforschungen.
Unser Team war erst drei Wochen zusammen, da kam es schon zu jener Sensation. Sie hieß FN 3514. Unser Rechner hielt diese Kombi nicht nur für möglich. Er prophezeite phänomenale Eigenschaften. Nach Meinung des Programms bedeutete die Änderung des entsprechenden DNS-Stranges, dass eine so veränderte Biene gegen Maiszünsler resistent gemachten Mais als Honig-Basis verwenden könne. In mir schüttelte sich zwar alles bei der Vorstellung eines Mais-Honigs, aber wichtiger war ja die Resistenz gegen die Manipulation, also den Gen-Mais generell.  



In den "Gedichten des Tages" werden übermorgen präsentiert

- der Kandidat für " Worträume 2.0"  wunden-spuren-tweet also ein twitter-Tweet-Gedicht und

- von 2008 eine  regenlaune
  sowie als besondere Neuvorstellung



Hach, wenn ich ein Neger wär,
ich säß in einem Boot,
hätt längst schon keine Ehre mehr,
mir bliebe nur die Not.
xxx
Hach, wenn ich ein Ali wär,
reich an Wüstensand,
wär er mein der Bootsverkehr,
hin zum reichen Land.
xxx
Ja, ich schipperte gen Nord
Richtung Hoffnung hin.
Suchte einen bessren Ort
suchte Lebenssinn.
xxx
Möcht als Ali, Neger doch, auf mein Glück noch hoffen,
doch als Ali, Neger, echt, wär ich schon ersoffen.


Gehen wir einfach davon aus, dass das Gedicht kein "Sonett" hatte werden sollen ...



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