Mittwoch, 10. August 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1111

Dies ist die 2. Fortsetzung des SF-Romanmanuskripts (Rohfassung) von Anna Roth "Das Bienenprojekt" (Kommentare erwünscht):


 ...  Mochten auch die genetischen Pflanzen Menschenwerk sein, so waren sie doch inzwischen schon Bestandteil der Natur, und man musste irgendwie mit ihnen leben. Und was war da nähe liegend als mit den Mitteln, mit denen sie einst entstanden waren? Außerdem hatte ich von Anfang an keinen Zweifel darüber aufkommen lassen, welches Ereignis mich zu meiner Berufswahl getrieben hatte. Allmählich gewöhnte man sich an mich. Und ich gewöhnte mich an einen Arbeitsstil, der andere Ursachen wie Stress für möglich hielt, aber das vielleicht komplexe Problem in seine Komponenten zerlegte. Die Komponente, die mich zu interessieren hatte, war die genetische Struktur der Bienen im Zusammenspiel mit ihrer Umweltreizverarbeitung.
Anfangs versuchte ich noch, mit Uneingeweihten über die Forschungsreihen zu reden, obwohl dies verpönt war. Ich musste es aufgeben. Die komplexen Formeln verwendeten wir ja selbst nicht, nur noch Buchstaben-Nummern-Kombis. Und eines hatte ich bei meinen Aufnahmegesprächen zu Recht betont: Eigentlich hatte ich nach dem Tod meines Vaters keine engen Beziehungen mehr nach draußen. Keine Geschwister, nicht wirklich Freunde oder Kumpels, mit denen ich wichtige Dinge hätte teilen wollen, und meine Mutter hatte schon als Dad noch lebte einen unangenehmen Alterstarrsinn an den Tag gelegt, obwohl sie dafür gar nicht so alt genug gewesen war. Nach den ersten zaghaften Versuchen, irgendwo Anschluss zu finden, kam es mir dann so vor, als wäre Bindungsarmut ein Kriterium der Einstellung im Institut. Mir schienen die etwa Gleichaltrigen noch kontaktgestörter, als ich das sicher selbst war. ...


Und nun zu den "Gedichten des Tages" von übermorgen:
Da gibt es ausnahmsweise nur Slov ant Gali - einmal in der Kategorie "test" (" Hass"), dann aus 2008 ( der leitwolf) und natürlich den Kandidaten für " Worträume 2.0":


neuer tag


 In graublauer Nacht
schmolzen
unsere Eishäute

Der Kuss der aufgehenden Sonne..
trifft Nebel auf
restwarmem Laken.

Ob das Abendrot
noch weiß von
unserer Liebe?






a

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