Montag, 29. August 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1131

Wir beginnen wieder mit dem SF-Fortsetzungs-Groschenroman - 20. Fortsetzung der Rohfassung von Anna Roths "Das Bienenprojekt":

Und sie wusste, was für ein Geschenk sie war, dass man, also Mann, ihr gern ins Gesicht und etwas abwärts sah und wenn sie vor einem ging, den Blick nicht von ihren anderen beiden Rundungen losreißen konnte. Ich zumindest konnte es nicht an jenem Morgen wie einer von der Highschool. Dass uns Greg berichtete, es sei eine neue Brut geschlüpft, nahm ich wie im Rausch wahr. All meine Familienerfahrungen mit der Bienenzucht waren vergessen. Es war einfach nur eine Freude mehr. Nachwuchs! Aufmunterung für Greg, der mit seinen damned Versuchsreihen immer noch keinen neuen Erfolg zu vermelden gehabt hatte.
Die c-Bienen, die man natürlich nicht von den b-Bienen unterscheiden konnte, spielten gerade Mückenmännchen. So drückte es zumindest Esther aus. Das Bild kam dem Mückentanz an Ende eines schönen Sommertages zumindest sehr nahe. Wir alle fühlten uns beschwingt und gingen mit kindlichem Eifer an unsere Arbeit, die uns nun wie ein verlockendes Spiel vorkam.
So ging das bis zum Nachmittag. Wir hockten mit Headsets und Laptops am Rande des Treibhauses, um die Bienen sowohl direkt zu beobachten als auch so etwas wie Brainstorming zu treiben. Wir merkten ja, dass der eine fantastische Einfall den anderen nahezu jagte. Das war Spaß, Freude, das hätte ewig so weitergehen können Wir achteten überhaupt nicht auf Greg. Oder besser: Ich entdeckte ihn nur zufällig schräg hinter mir. Da stand er, hatte die Augen weit geöffnet, in der Hand ein Messer, nein, genauer, ein Dolch. Ich war mir seltsamerweise sofort sicher, dass er in zwei Schritten mir dessen Klinge zwischen die Schulterblätter gejagt hätte, und sprang zur Seite.  

Als Gedichte des Tages wird der August ausgeläutet durch


"tiefe leere"
.
und


. fürs wartezimmer


sowie


Ich stell bei ebay meinen Traum
von einer Welt der Nächstenliebe ein.
Ihr könnt ihn haben unbesehen
Beim Höchstgebote lass ich ihn gehen.
Als Träumer bleibe ich allein
und Hals gestreckt am Psychobaum.

Was nutzen all die Illusionen
die sich als Ballast dann nicht lohnen,
wenn sich ein Weg nach oben zeigt
bevor das Schicksalglas sich neigt.
Mit eigner Bank als Ruhekissen
werd ich an Lebenssinn nichts missen.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower