Sonntag, 8. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1933

.Der folgende Beitrag beweist: Auch Kenntnisse zur FKK-Gemeinde können interessante Prosa werden:


Gunda Jaron

Solche und solche ...

Es klingelte. Na, endlich. Müggefelds. Wie immer eine halbe Stunde später als vereinbart, aber immerhin hatten sie an den Wein gedacht. Rotwein? Eigentlich ist „Lydia und Rotwein“ ein Thema für sich, aber was soll's.
Ach, was gibt es Netteres als einen D.I.A.-Abend mit Freunden und einem Glas Wein, oder? „Urghhh“, denken Sie jetzt, und Sie erinnern sich mit Grauen an die unsäglichen Dia-Veranstaltungen mit Urlaubsbildern Ihrer Eltern, bei denen nach spätestens zehn Minuten Onkel Egons leises Schnarchen aus irgendeiner Ecke drang, unterbrochen von Tante Lucys gezischeltem „Eeeegon!“ und begleitet von Mutters vorwurfsvollem und Vaters beleidigtem Blick, nicht wahr?
Nein, so läuft das bei uns nicht, jedenfalls nicht ganz. Wir zeigen keine dieser inzwischen etwas altmodischen Licht-bilder. D.I.A. – „Deutschmanns in Aktion“. Diesen Ausdruck hat Lydia mal geprägt und inzwischen hat er sich fest eingebürgert als Synonym für unsere Treffen, an denen wir, also die Deutschmanns, die Ehepaare Müggefeld und Fenske an un-seren fotografisch und filmtechnisch aufbereiteten Erlebnissen teilhaben lassen.
Mein Mann Erwin hat diesen ganz besonderen Blick für das Wesentliche eines Motivs und seine Bilder und Kurzfilme samt meiner, nun ja, hin und wieder etwas spitzzüngigen Kommentare erfreuen sich großer Beliebtheit, wenn ich das mal so sagen darf. Als er unseren Freunden verkündet hatte, das Ergebnis unseres zehntägigen Aufenthaltes in einer Bungalow- und Campinganlage an der kroatischen Küste vorführen zu wollen, hatten sie daher mit Freuden zugesagt. Ramona und Christian Fenske waren pünktlich vor guten dreißig Minuten mit einer Tüte Knabberkram erschienen und harrten bereits der Dinge, die da kommen sollten, und Müggefelds machten es sich nun ebenfalls bequem, nachdem Olaf den Wein entkorkt und Lydia die Schale mit dem Konfekt etwas näher zu sich herangezogen hatte.

Abwartend blickten alle auf Erwin, der den Laptop an den Fernsehapparat anschloss. Ich warf einen schnellen Blick auf meine Notizen und beobachtete dann schmunzelnd die Gesichter unserer Freunde, als das erste Foto auf dem Bildschirm erschien und sie sich unversehens meiner – zugegeben etwas üppigen – Oberweite gegenübersahen. Normalerweise ist ein solches Dekolletee ja zumindest am unteren Rand durch Stoff begrenzt, nicht aber in diesem Fall, und so sprang ihnen meine ganze Pracht haltlos, weil Halter-los entgegen. Breitwand und in Farbe. Ich konnte es Olaf an der Nasenspitze ansehen, dass er sich wünschte, 3D wäre bereits Standard. ... 
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Überlassen wir uns der Neugierde, wie der Vortrag weitergeht und schauen uns die bevorstehenden "Gedichte des Tages" an:

 Bevor das geheimnisvolle Türchen geöffnet werden kann, dem overblog so gern die weihnachtliche Gestalt nimmt, erst einmal der Gedanke, der vor der Claudius-"Bearbeitung" da war: "Verlichtjährt?"
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Adventsfenste2-9.jpg

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