Montag, 9. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1934

Sitzen alle noch bereit seit gestern? Gunda Jaron setzt also ihren Vortrag "Solche und solche ..." zur Nudisten-Praxis fort:

... „Alle Aufnahmen sind übrigens mit Einverständnis der darauf Abgebildeten respektive Agierenden gemacht worden“, warf Erwin ein. „Na ja, weitestgehend jedenfalls.“ Ich grinste und mein Angetrauter klickte mit der Maus, um unsere Freunde vom Anblick seiner ausschnittsweise abgelichteten Gattin zu befreien. Christian seufzte enttäuscht und erntete einen verstohlenen Rippenstoß von seiner Frau.
Das ist Karl-Heinz aus Düsseldorf. Freizeitnudist“, begann ich nun das zweite Bild zu kommentieren.
Müggefelds und Fenskes guckten fragend und ich zog die Augenbrauen gespielt verständnislos in die Höhe und seufzte theatralisch. „Ihr kennt den Unterschied nicht zwischen Freizeit- oder auch Urlaubsnudist und Überzeugungs-FKKler?“ Alle außer Erwin schüttelten den Kopf und sahen mich neugierig an.
Also“, setzte ich zu einem meiner berühmt-berüchtigten Vorträge an, „Ersterer legt sich im heimischen Schwimmbad am Wochenende durchaus auch mal in Badebekleidung auf die Wiese und trägt dann in den Ferien die ersten Tage selbstbewusst eine hellhautfarbene Badehose, die sich – weil plötzlich ungeschützt der UV-Strahlung ausgesetzt – nach zwei Tagen krebsrot verfärbt, wie hier wunderbar am Beispiel Karl-Heinz dokumentiert.“ Karl-Heinz' Rückfront leuchtete in den zauberhaftesten Rotschattierungen, die jede Mohnblume vor Neid erblassen lassen würden. „Der Überzeugungs-FKKler hingegen wird nie ein Freibad oder einen Badesee mit Kleidungszwang aufsuchen, er würde ja helle Streifen davontragen. Ausgesprochen peinlich, müsste er sich den Mitcampern vom letzten Jahr beim Wiedersehen derart verunstaltet präsentieren“, fuhr ich, ganz Expertin für Hüllenloses, fort und nickte meinem Mann zu, der das dritte Foto auf die Mattscheibe holte.

Lydia hatte zu ihrem Glas gegriffen und gönnte ihrer Mundhöhle eine ausgiebige Spülung mit dem edlen Rotwein, eine Tat, die sie vermutlich umgehend bereute, denn da sie die köstliche Flüssigkeit nicht prustend auf unserer Sitzgarnitur verbreiten wollte, musste sie sie wohl oder übel herun-terschlucken, was zu einem sehr unangenehmen Hustenanfall führte. Ich sagte ja schon: Lydia und Rotwein, das geht selten gut. Ich wartete, bis sie sich wieder beruhigt hatte, und ließ allen dann noch ein wenig Zeit, das Foto genauer zu betrachten. ...

(Weiter in:
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.Die morgigen "Gedichte des Tages"?

  Ob die Adventszeit die richtige ist, "Abschied" von unserer fest gefügten Welt zu nehmen? Oder kehren wir dann doch reumütig zum Adventskalender zurück?




Adventsfenste2-10.jpg


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