nach-ruf
ich werfe dir
unser vorgestern nach
was soll ich
noch damit
brat es dir selbst
gemischt mit den
wohlriechenden
trichterlingen
die du für mein
zeitgulasch
gesammelt hast
unser vorgestern nach
was soll ich
noch damit
brat es dir selbst
gemischt mit den
wohlriechenden
trichterlingen
die du für mein
zeitgulasch
gesammelt hast
übermorgen
geschossene stunden
schrecken
geschossene stunden
schrecken
aus dem dickicht
durch das ich
einen weg
bahnen werde
mein gesang wird sie mir
apportieren
mein gesang wird sie mir
apportieren
Zusammen mit dem (hoffentlich) verblüffend ähnlich anderen "nach-ruf B" und auferstanden von 2008 ergibt das die "Gedichte des Tages von übermorgen.
Für das Journal fehlt nur noch die Prosa:
Fortsetzung „Das Oppi der Reife“
Um das, was in dem Operationsraum wirklich vorging, machten die Gereiften ein großes Geheimnis. Luna hatte allerdings gehört, dass sein Name aus ferner Vergangenheit stammte, als tatsächlich mit einer Operation ein winziger Chip ins Gehirn eingepflanzt worden sein soll. Mika hatte ihr einmal mit ernstem Gesicht erzählt, in dem Raum ragten jetzt schlangenkopfförmige Strahler aus der Decke. Aus denen käme ein kurzer Windstoß und schon sei alles vorbei. Deshalb würden die Mädchen auch erst danach richtig frisiert. Dann aber hatte sie sich gebogen vor Lachen über Lunas ungläubig staunendes Gesicht. In der Schule erklärte man ihnen, dass gerade die Erwartung des Unbekannten zur Freude an dem Ereignis gehöre.
Luna verbarg sich zwischen den Verwandten und Freunden ihrer Schwester. Alle strömten in den Festsaal, in dem schon viele hundert weitere Gäste auf ihre Oppi-Verwandten warten. Ohne die konnte der große Tanz nicht beginnen.
Endlich ertönte ein Gong und eine zweiflüglige Tür, die offensichtlich die Gänge zu den verschiedenen Ankleideräumen verband, ging auf. Jedem Mädchen war jetzt ein Junge zugereift. In zwei Reihen traten sie ein. Die Jungen rechts, die Mädchen links. Sie wirkten leicht benommen. Luna erspähte Jasmin als fünfte von vorn. Ihre Zöpfe erstrahlten im Glanz von einhundertzweiundzwanzig glitzernden Rosenknospen. Einfach wow!
Aber wer griff da nach Jasmins Hand? Der schleimige Kons? Luna klang noch Jasmins Spott in den Ohren: „Na, mein Fall ist der nicht. Höchstens mein Sturz.“
Dave dagegen fasste einer kleinen Blondine auf den Rücken. Er schien Jasmin genauso wenig wahrzunehmen wie sie ihn. Die können aber gut spielen! Luna dachte an Jasmins Worte: „Weißt du, worauf ich mich am meisten freue? Wenn Dave mir die Orchidee pflückt. Wenn ich erst erwachsen bin, dann möchte ich das als allererstes!“ Und nun taten die beiden so, als interessierten sie sich nicht füreinander.
Wie zufällig setzte sich Fred auf den Sockel neben Luna. Er sah sie nicht an, tunkte einen Finger in den Springbrunnen und wedelte einen Tropfen auf ihre Bluse. Luna hörte sein Flüstern: „Mein Bruder Dave ist nicht opportun für deine Jasmin.“
Im riesigen Saal köchelten die frischen und die aufgefrischten Partnerschaften der alten und neuen Erwachsenen vor sich hin. Luna und Fred ließen das warme Meer um sich herumplätschern wie um eine verlassene Insel.
„Und du meinst, auch wir könnten für einander nicht opportun sein?“
Luna schielte skeptisch zu dem Freund ihrer Kinderzeit hinüber.
„Weiß man `s?“
Nachdenklich folgte Luna mit den Augen den Tanzbewegungen ihrer größeren Schwester.
(FF)
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