Freitag, 14. Oktober 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1177

Nicht immer wird was lange währt wirklich gut. Nach mehrseitiger Kritik habe ich nun ein Gedicht "kastriert". Herausgekommen ist Folgendes:



Rote Rosen
in farbloser Hand
ein Elfentraumgesicht
in einer Landschaft voller Harmonie
Song of Joy
Postkarten
bildschirmoptimiert
ein Herz mit einem
Schlüssel in
die Umrisse einer Frau
Schrift:
Schau 
so glücklich bin ich
ohne dich
nur in meine Augen
schaue nicht

Da fragt man sich, ob die anderen beiden "Gedichte des Tages" von übermorgen mehr zu bieten haben:

 Sebastian Deya mit "Dank dir Welt".


und von 2008 vom arbeiten




Da bleibt nur noch die inzwischen  66. Fortsetzung von Anna Roth"Das Bienenprojekt



In deiner Macht liegt es, Schlimmes zu verhüten. Wir brauchen noch zwei eurer Tage, dann kannst du uns rauslassen. Bis dahin lass deine Mitbarbaren glauben, es ginge alles weiter wie bisher. Natürlich ohne neue Wesen und ohne dass ihr eines unserer Völker so zum Test tötet.
Du darfst unser freier Botschafter sein. Wir wissen, dass du hier angefangen hast, um das Schicksal unserer Ahnen zu erforschen. Keine Sorge: Wenn wir erst draußen sind, kümmern wir uns selbst darum, dass keine Bienenvölker mehr sterben. So. Und nun schlaf dich aus. Du hast deinen Kollegen am Telefon gesagt, dass du morgen wieder kommst. Dann solltest du das auch tun.“
Die schwebende Romana hatte sich in Nebel aufgelöst. Mein schwebender Kopf redete beruhigend auf sich ein. „Schlafen. Ich will jetzt nur schlafen. Morgen weiß ich alles genau und werde ausgeruht sein. Aber jetzt schlafen.“
Dem konnte ich mich nicht entziehen.Vom Rest der Nacht blieb nur Schwärze.

Am nächsten Morgen wurde ich heiter-beschwingt munter, so als hätte ich ganz genau die richtige Dosis Sekt getroffen. Beim Frühstück kam dann die kalte Dusche. Das waren die Monsterbienen! Die hatten mich … Eine Gehirnwäsche. Nennt man das so? Ich erinnerte mich an jedes Wort, das sie mir mit der Stimme von Romana eingepflanzt hatten. Ich musste mich wehren! Sie manipulierten mich! Am besten ich vernichtete alle Völker gleichzeitig. Die Menschen ahnten die Gefahr ja nicht. Wenn sie erst einmal das Denken beeinflussten, war es zu spät.
Stopp!
Verwundert lauschte ich in mich hinein. Nichts. Kein Widerstand. Kein Schmerz. Keine Übelkeit. Sie waren also nicht in mir. Wollten sie nicht? Konnten sie nicht? Warum sollten sie nicht können, wo sie gestern doch gekonnt hatten … gestern, wo alles klar war. Heute …
Sie vertrauten mir. Hielten mich für menschlich. Vertrauen … Oder eine andere Methode, mich zu manipulieren? Wenn ich ihnen vertraute, schützte ich sie aus eigenem Antrieb. Dass ich sie schützte, darauf kam es ihnen doch an. Oder?
Ich begrüßte mein Team, mein neues, mit dem mich eigentlich nichts verband, wo ich Namen wusste, ohne sicher zu sein, ob die überhaupt echt waren, mit dieser Maske zur Schau gestellter Freunde. Ja, ich freu mich ja auch so, endlich wieder mit euch arbeiten zu können, und son Quatsch, den man eben sagt bei solchen Gelegenheiten. Ich war überrascht, wie leicht mir der Smalltalk über die Lippen ging, wo mir die Leute so total egal waren. Nur als ich Romana ansah, da flackerte es bestimmt verräterisch in meinen Augen und ich musste den Blick senken wie ein beim Liebesbriefschreiben erwischter Schuljunge. Ich hörte ihre Stimme und sah sie nackt vor mir und …
Das war natürlich alles Blödsinn. Aber man kann so leicht engagiert tun, wenn man es nicht ist. Und ich wusste ja nicht, wie viel an den Antworten auch nur Fassade, Lüge war, wie weit die Freude geheuchelt war, weil ich jeden lobte, was er doch in meine Abwesenheit alles geschafft hatte, und er / sie solle sich nicht stören lassen und erst einmal so weiter machen wie bisher.
Was mich etwas wunderte: Die Arbeiten schienen überhaupt nicht durch die Bienen beeinflusst.

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