Mittwoch, 19. Juni 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1770


Anna Roth: Die Stunde vor dem Suizid (8):


... Für einen Augenblick erstarrte der Traumfilm. Ja. am Außenpfad, den linken Hügel hinauf, prankte wirklich eine taubeneigroße fast zugenarbte Wunde.
Ben schwieg mit Mund und Fingerspitzen, doch Maja überbrückte den Misston mit dem Griff zur Babyölflasche. Sie spritzte ein paar Tropfen auf Bens nicht mehr umhäuteten Mannspunkt.
"Du bekommst das in den Griff mit Max. Ich drück dir die Daumen. Obwohl ... Du bist viel zu schade für ihn ..."
...und für mich solltest du dir nicht zu schade sein. Nein. Das sagte er nicht, aber er hoffte, dass sein wortloses Signal vom Kopf duch die Lenden über ihre Finger zu ihrem Gehirn dringen möge. Doch wieder war seine Stimme aus seinen Lenden nur noch ein kaum merkliches Flüstern.
Zögernd wanderte Majas fragender Blick von der halb welken Pflanze in ihrer Hand über Bens Gesicht zur Tür und wieder zurück. Erneut klang ein Weckeralarmton durch die Massagewohnung.
"Meint das uns?" fragte Ben.
Maja senkte den Kopf. "Du, wir sind schon über der Zeit. Die werden unruhig draußen. Zeit heißt Geld."
Als sie ihre Hand zurückzog, löste sich der letzte Blutstaurest auf. Resignierend folgten Bens Augen dieser Veränderung an seinem Körper.
"Das in deinem Kopf hat IHM zu viel Stress gemacht. Weißt du, vielleicht ist noch kein neue Kunde für mich da. Setzt du dich dann zu mir?" ...


***

Wie war das? Sei tierisch, bevor es zu spät ist?!
Kann auch anders gewesen sein. Auf jeden Fall probiere ich mal wieder was kleines Unernstes: "Nacktschneckliche Weisheit".
Ja, wir haben wieder oder immer noch etwas von Meas Wolfstatze. Diesmal heißt das Gedicht "Splitter" und ich bin sicher, dass wir nichts voneinander wussten, als mir seinerzeit die Idee zu ".Slov ant gali: das spiegellied ." gekommen war ... Die Ähnlichkeit der Bilder ist doch beeindruckend, oder?!

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