Freitag, 28. Juni 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1779

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.Wir setzen die All-Reise fort:

.Gibt es außerirdisches intelligentes Leben? (7 = Schluss).
Wir leben in einer ungewöhnlichen Zeit: Milliarden von Jahren gibt es diese Erde, Hunderte Millionen wird sie von Lebewesen bevölkert. Vor Millionen Jahren begann unmittelbar jene Entwicklung, an deren Endpunkt die Menschen stehen, die wir jetzt sind. Nach Tausendstel von Jahrmillionen zählt die Zeit, in der aus dem Naturwesen ein Wesen geworden ist, das sich selbst und die Natur regulieren kann - zumindest auf dem Planeten Erde. Wir sind immer noch vom Eidotter der Kreatur bedeckt, aus der wir erwuchsen, und müssen doch alle uns berührenden komplexen Vorgänge beherrschen. Wir müssen sie beherrschen, weil wir auch in sie eingreifen, wenn nicht wir sie, sondern sie uns beherrschen. Wir tun es schon alltäglich. Jeder tut es – nur unterschiedlich bewusst als Einzelne. Wir haben in den letzten Zehntausendsteln einer Jahrmillion uns und diese Erde in einem Umfang verändert, wie es die Entwicklung der Materie nur an ganz wenigen Punkten zulassen kann. Wir müssen durch ein Nadelöhr der Evolution. Entweder wir kommen durch oder irgendwo im Weltraum versucht es die Materie anders. Sollten wir diesen Moment meistern, gibt es vielleicht in Millionen Jahren etwas, was dann Menschheit ist, und etwas, was dann Natur ist, und in uns bislang noch unbekannten Speichermedien wird etwas über so genannte Klassengesellschaften aufgezeichnet sein, von Sklaven, Kriegen, Kapital, von Fortschritten für Wenige, von Dingen, die sich die Menschen dann nicht mehr vorstellen können müssen. Ein paar wenige Altertumsforscher werden den Namen Marx gehört haben. Ein kleiner Teil von ihnen wird etwas mit der Theorie der ökonomischen Gesellschaftsformationen anzufangen wissen. Begreifen brauchen sie die nicht. Sklaverei, Feudalismus, Kapitalismus, Sozialismus … alles irgendwie ähnlich unangenehm … aber eben notwendig, dass der junge Keim das harte Korn durchbrach. Eigentlich wäre es schön zu wissen: Da sind wir dabei gewesen. Aber … wenn wir erführen, dass die Menschheit der Jetztzeit dank ihres Kapitalismus das intelligente Leben auf der Erde auf das Niveau von Ratten zurückgeworfen haben wird, gäbe uns das die Kraft, im Wissen um den Abgrund noch einmal „die Kurve zu bekommen“ und die Erde doch zu dem Paradies zu machen, das sie eigentlich sein sollte? Das zwischen zwei Hartz IV-Antragsformalitäten so ganz nebenbei gelöst zu haben, steht als unsichtbare Aufgabe an unserer Wand ...
Einen so größenwahnsinnigen Gedanken wie den Kontakt mit „anderen Intelligenzen“ können wir uns eigentlich erst erlauben, wenn wir uns selbst als „Intelligenz“ erwiesen haben. Diese Prüfung haben wir noch nicht bestanden.
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.Und wir setzen natürlich die Tradition fort, die "Gedichte des Tages" immer schon einen Tag früher vorzustellen:

Sebastian Deyas "Reise" hat mich inspiriert. Inspiration aber geht mitunter seltsame Wege: Ich gehe einmal davon aus, dass niemand auf die Idee käme, dass das eine Gedicht zu seine Entstehung des anderen bedurft hatte, der Anregung. Deshalb zählt am Schluss auch nur, was da steht und nicht, wie es zustande kam. Genausogut hätte ich behaupten können, ein liebessüchtiger "Romanticus" zu sein ...
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1 Kommentar:

  1. Und, ob du das glaubst oder nicht: Hättest du mich irgendwann, irgendwie mal gefragt. So unter vier Augen.
    Ob ich glaube, dass es außerirdisches, intelligentes Leben gibt

    Die Antwort hätte dich überrascht, denn inhaltlich. Von der Argumenatation bis zum Ergebnis. Bin ich an diesem Punkt schon relativ lange angekommen, so für mich.
    Oder war es etwas anderes, als du darauf hingewiesen hast, dass da an der gedanklichen Baustelle noch zu schrauben wäre? Also, nicht diese Alien-Sache?

    Peace

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