Am Fenster der Straßenbahn
Eingekratzt
Diepgen vom Storch gebissen
Kastanien öffnen ihre Blüten
Steig mit mir aus
Kleine grüne Fliege
Scheiße
Liegt überall
(Ingrid Allstedt)
Die "Gedichte des Tages" von übermorgen?
Von 2008 Hanna Fleiss mit Abschiede
Aus dem K-Wort-Programm "Mitschuldig".
Und
Ich gebe euch
sogar Recht
wenn ihr denkt
es sei richtig
über mir
den Kopf zu schütteln
denn manchmal
verstehe ich wirklich
diese Welt
nicht mehr
sogar Recht
wenn ihr denkt
es sei richtig
über mir
den Kopf zu schütteln
denn manchmal
verstehe ich wirklich
diese Welt
nicht mehr
Wenn ihr doch
über jeden nur
der´s nicht versteht
den Kopf schüttelt
über jeden
der versucht
es zu verstehen
den Kopf schüttelt
über jeden
der glaubt
verstanden zu haben
den Kopf schüttelt
über jeden
der schweigt
den Kopf schüttelt
über jeden
der redet
den Kopf schüttelt
über jeden
der hasst
den Kopf schüttelt
über jeden
der liebt
den Kopf schüttelt
über jeden
und alles
was man nicht
gleich versteht
den Kopf schüttelt
über jeden nur
der´s nicht versteht
den Kopf schüttelt
über jeden
der versucht
es zu verstehen
den Kopf schüttelt
über jeden
der glaubt
verstanden zu haben
den Kopf schüttelt
über jeden
der schweigt
den Kopf schüttelt
über jeden
der redet
den Kopf schüttelt
über jeden
der hasst
den Kopf schüttelt
über jeden
der liebt
den Kopf schüttelt
über jeden
und alles
was man nicht
gleich versteht
den Kopf schüttelt
Nur für den
der verzweifelt
am Ende
bestätigt noch
einmal ein Nicken
der verzweifelt
am Ende
bestätigt noch
einmal ein Nicken
Ich gebe euch
sogar Recht
wenn ihr denkt
vielleicht
werde ich´s niemals
verstehen können
warum man sich
in diesem Leben
keine Wahl lässt
außer am Ende
Recht zu haben
sogar Recht
wenn ihr denkt
vielleicht
werde ich´s niemals
verstehen können
warum man sich
in diesem Leben
keine Wahl lässt
außer am Ende
Recht zu haben
Wenn man nur
mit den Köpfen schüttelt
sich so bereits
gegenseitig
einfach so
abzunicken
mit den Köpfen schüttelt
sich so bereits
gegenseitig
einfach so
abzunicken
Relativ gleichförmig geht es mit dem Fortsetzungsroman weiter. Bei "Operation Zeitensprung" von Anna Roth sind wir inzwischen bei der 26. Fortsetzung des Romans angelangt ..
Operation Zeitensprung - ein utopischer Roman (29)
Alles, was ich während der kurzen Reise durch die Zeit zu sehen, hören und fühlen glaubte, war genau so wie bei der Tour in die Vergangenheit. Dann meldete sich die Angst. Ich hätte am liebsten den Helm aufbehalten. Aber eine Veränderung bemerkte ich sofort, vielleicht, weil ich darauf achtete: Ganz so wie zuvor schlabberte der Anzug nicht mehr an mir herum. War ich wieder hinein gewachsen?
Ich sah mich um. Die ersten schlüpften aus den Anzügen. Mir fiel Maria auf. Sie hatte nun besonders dichtes blauschwarzes Haar. Es passte zu ihren warmen, dunklen Augen, ihrem geheimnisvollen Zigeunergesicht und der olivbraunen Haut. In ihrer Bluse richteten sich volle, kegelförmige Brüste auf. Äußerlich war sie jetzt ein ungewöhnlich begehrenswertes Mädchen von ungefähr sechzehn Jahren. Wenn sie so wirkte, dann war auch ich ein Teenie. In der Zeit, als ich das wirklich war, hatte ich Angst, dass mir jemand aufs Oberteil starren könnte. Jetzt würde ich es genießen.
Inzwischen waren alle aus ihren Skaphandern geschlüpft. Nur Katharina nicht. Hannes drückte seine Nadel auf ihre Naht. Der Anzug sprang auf. Es staubte. Das Mädchen war ein Skelett. Wie in einem Horrorfilm. Alle anderen waren zu Jugendlichen geworden. Was hätten wir für unbeschwerten Spaß daran gehabt, uns zu entdecken, wenn Kati noch bei uns gewesen wäre. So wurden wir die Traurigkeit nicht los. Dieses Mädchen der Vergangenheit war doch fast zu einer von uns geworden.
„Warum nur? Weil sie damals wirklich sechzehn war? Dann müsste sie jetzt doch älter geworden sein wie wir alle ...“
Alle wichen meinem Blick aus. Wenn ich gekonnt hätte, hätte ich geheult. Erst mein Vater und Gunti, dann Andreas; hätte ich nicht entschieden, Katharina mitzunehmen, dann hätte sie wahrscheinlich noch viele Jahre zu leben gehabt. Offenbar reichte es, dass ich ein kleines bisschen für jemanden empfand, damit dessen Glück ihn verließ.
Wir tauchten aus der Schiffsluke auf, merkten, dass wir in einem Park gelandet waren, entdeckten in etwa fünfhundert Metern Entfernung dahinter eine Villensiedlung, gruben für unser Bauernmädchen ein Loch, versenkten ihre Überreste in der Erde, standen schweigend herum und waren plötzlich von bewaffneten Männern umringt.
Wie hatten die sich denn angeschlichen? Wir waren wahrscheinlich zu sehr mit Katharina und uns selbst beschäftigt. Da lag uns der Gedanke an einen feindseligen Empfang fern.
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