Zur Eigenwerbung:
Ein Weihnachtsspruch von Slov ant Gali
ersetzt im Stollen Zyankali.
Dies ist der erste der gefundenen "freundlichen" "... Sprüche für fröhlüche Wühnachtstage ..."und obwohl selbige noch nicht ausgegoren sind, gehören sie zu den geplanten Gedichten des Tages vom 13.12. genauso wie Gast Thomas Reich mit "Tinnef" der feststellt
besaß nur zwei Paar Schuhe
die Guten für den Kirchgang
die Schlechten für die Arbeit.
Aus echtem Leder waren sie
und hatte einer ein Loch
so brachte man ihn
zum Schuster. ...
Und natürlich gibt es wieder den Blick auf den Tag im Jahr 2008: .. Kein Steppenwolf
Im Prosateil folgt die inzwischen 33. Fortsetzung von "Operation Zeitensprung" von Anna Roth, dem utopischen Roman ...
7. Kapitel "Ankunft im Märchenwald"
Das Bild der Umgebung machte wenig Mut. Wir standen wieder einmal auf einer Lichtung. Es war idyllisch still. Kein Verkehrslärm, keine Spuren einer Siedlung in der Nähe. An Stelle durch einen gepflegten herrschaftlichen Park geleitet zu werden, waren wir von dichtem Unterholz umgeben wie mittelalterliche Räuber. Vielleicht wie Robin Hood und die Seinen. Aber der alte Robin kannte sich in seinem Wald aus wie Peter in seinem Kinderzimmer, wenn es fünf Tage niemand aufgeräumt hatte. Wir aber waren schon stolz, einige Baumarten dieses Mischwaldes zu erkennen. Hanna flüsterte, dass die Eichen mehr als 150 Jahre ungestört hochgewachsen sein mussten. Das machte mir Angst. Mischwald, der über ein Jahrhundert unberührt blieb – konnte so unsere Zukunft aussehen? Waren wir ganz woanders, zum Beispiel wirklich in Robin Hoods Zeit? Es musste zwar nichts heißen, aber dieser Waldboden wurde sicher nicht bewirtschaftet. Zwischen fast undurchdringlichem Gestrüpp faulten die Reste alter Bäume vor sich hin. Schmale Trampelpfade belegten nur tierisches Leben.
„Ich habe Hunger.“
Ernst war wie immer. Für uns ging es um unsere Existenz in Raum und Zeit, und er dachte ans Fressen.
„Wir könnten ein paar Pilze sammeln. Haben wir keine Pfanne im Schiff? Ich übernehme das Braten. Freiwillig.“
Diesen alten Jungen würde wohl kein Mensch mehr vernünftig groß bekommen. Ich lächelte.
„Gehen wir weiter!“
Es knackte. Gerade noch rechtzeitig konnte ich meiner Gruppe winken. Mit Hechtrollen verschwanden wir geräuschlos im Unterholz. Zumindest hofften wir, unbemerkt geblieben zu sein. Auf dem Weg wanderte das leibhaftige Rotkäppchen. Es war ein Mädchen von vielleicht 10, 12 Jahren mit einem geflochtenen Bastkorb, und aus dem Korb sah allen Ernstes eine Weinflasche und ein Kuchen hervor.
„Kneif mich mal“, flüsterte mir Ernst zu, dessen Augen hoffnungsvoll leuchteten. Ehe wir noch etwas tun konnten, war er schon auf den Weg gesprungen und hatte gebrüllt:
„Ich bin der Wolf!“
Grenzenlose Enttäuschung lag im Gesicht des Mädchens. „Hätt ich das gewusst, ich hätt nicht mitgespielt.“
Da stand er nun, unser gefährlicher Kämpfer im Skaphander und mit vorgehaltener Laserwaffe und erzeugte alles Mögliche, nur keine Angst. Im Gegenteil. Plötzlich schleuderte das Kind ihr Körbchen zur Seite, stampfte mit dem Fuß auf den Boden und
schimpfte:
„Solln sie sich ne andre Doofe suchen!“
Wir mussten eingreifen. Ich gab der Truppe ein Zeichen, und plötzlich traten wir übrigen dreizehn aus dem Dickicht. Die Wut des Mädchens verrauchte sofort. Fragend und jetzt vielleicht sogar ein wenig ängstlich musterte es jeden von uns.
„Was seid denn ihr für welche? Ihr seht ja komisch aus. Aber kennen tu ich euch nicht. Muss ich das?“
Fritzi lächelte freundlich.
„Nein, das musst du nicht. Vielleicht träumen wir alle nur.“
Wir wussten ja, wie sehr er sich damals eine kleine Schwester gewünscht hatte. Ob wir aus dem Kind etwas herausbekamen?
„Quatscht kein Blech! Natürlich träum ich nicht. Aber ihr gehört hier nicht her.“
„Stimmt“, sagte ich, „wir haben uns sozusagen verlaufen. Du weißt bestimmt, wo wir jetzt sind.“
Jetzt war es raus.
„Klar. Im Zauberwald.“
Das war genau die Antwort, die uns gefehlt hatte. Die Kleine hatte so überzeugend gesprochen, dass wir entweder tatsächlich in einem Zauberwald angekommen waren, oder sie war irgendwie beschränkt. Nur machte das Mädchen einen sehr aufgeweckten Eindruck.
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