Dienstag, 6. Dezember 2011

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1229

ein jeder dieses leiden kennt
das man im volksmund arbeit nennt
oh es ist qual denn es ist pflicht
und ohne gibts das leben nicht

zumindest für den kleinen mann
der keine bank besitzen kann
womit er täglich zockt wie pest
und lebt als wär die welt sein fest

die arbeit solln ihm andre machen
selbst ein verlust ist nur zum lachen
als banker hat er keine qualen
er lässt die anderen bezahlen

selbst staaten hat er gut geschmiert
mit steuern wird er schnell saniert
gemeinwohl darf er so vergessen
er liebt hein mitmensch nur zum fressen

womit hat alles angefangen?
um arbeit ist es uns gegangen
die wär vielleicht ein großes glück
verblieb uns mehr als nur ein stück

könnt jeder mensch als künstler schaffen
nicht ausgeraubt durch fremdes raffen
die eine kunst heißt programmieren
die andre sei das reparieren

das speisen zaubern
überhaupt
ist jedes tun als kunst erlaubt
die man für alle zelebriert
das wärs wohin mein traum mich führt

soll man solch tun noch arbeit nennen?
´s ist nur weil wir nichts bessres kennen
wir sind halt heut nicht geistig frei
und kriechen durch die barbarei

Klar. Das ist nicht die ganz hohe Lyrik. Aber es reicht vielleicht für das K-Wort-Programm am Mittwoch, dem 7.12.11 in der Potsdamer Hessestr. 19 ... ab 18.00 Uhr.
Auf jeden Fall steht es auf dem GdT-Programm von übermorgen - sozusagen als Nachlese.

Dazu kommen als "Gastgedicht" Sebastian Deya mit Elfenbeinwurm.
Als Blick drei Jahre zurück  free mumia now (4)

Relativ gleichförmig geht es mit dem Fortsetzungsroman weiter. Bei  "Operation Zeitensprung" von Anna Roth  sind wir inzwischen bei der 28. Fortsetzung des Romans angelangt ..


Operation Zeitensprung - ein utopischer Roman (31)



Seien Sie nicht zu empfindlich, meine Herrschaften! Sie sind wie aus dem Nichts auf meinem Land aufgetaucht. Bei unserem Sicherheitssystem ist das völlig unerklärlich. Da mussten meine Männer vorsichtig sein. Sie wollten ihnen nichts tun. Aber Sie ...“
Wir sind in friedlicher Absicht unterwegs“, fiel ihm Ernst ins Wort. Er bemühte sich um einen diplomatischen Ton, der so gar nicht zu ihm passte.
Hütermanns Finger jagten einander voll Unruhe. Auf seinem Gesicht lag noch immer dieses unverbindliche Lächeln. Offenbar waren wir ihm unheimlich. Woher aber sollte er erahnen, was hinter unserer jugendlichen Fassade steckte?
Ich will Ihnen das gern glauben. Aber gerade dann haben Sie doch nichts dagegen, wenn meine Männer Ihr Fahrzeug genauer ansehen? Es hat für uns unerklärliche Eigenschaften. So, wie es mein Sicherheitssystem überwinden konnte, wird es das bei anderen auch tun. Und ich bin, offen gesagt, auf Ihre Antriebs- und Karosseriematerialien gespannt. Alles verspricht einen ungewöhnlich hohen Ertrag.“
Sein Blick wanderte von Gesicht zu Gesicht. Ich verbarg meine Gedanken. Ahnte er unsere Herkunft? Auch die anderen schwiegen abwartend.
Überlassen Sie mir die Fabrikationsunterlagen. Ich würde jeden einzelnen von Ihnen mit vier Prozent am Gewinn beteiligen. Für Ihr jugendliches Alter ein mehr als faires Angebot.“
Ich nehme an, wir bleiben Ihre Gäste. Dürfen wir uns bis morgen beraten?“
Ernst hatte sich gut angepasst.
Hütermann war nicht der von Müntzer erträumte Mensch der Zukunft. Unserer auch nicht. Aber was war das für eine Zukunft?
Dürfen wir uns noch etwas wünschen?“
Hanna sah den etwa fünfzigjährigen Herren mit ihrem sanftesten Rehblick an. Hütermann strich sich über die grau melierte Striegelfrisur.
Ihre Wünsche sind mir Befehl. Womit kann ich dienen?“

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