1. Gastgedicht: Sebastian Deya "Viva la Revolution!"
Stehe an deinem Grab und will es gern´ sagen
nie, nein und nimmer
sage ja, doch und schlimmer
kann deine Gründe nicht als Falsch anklagen ...
2. Testgedicht: Slov ant Gali "abstraktes Gedicht"
Auf Bänken, weich auf Wolke sieben,
da saßen sie alle zusammen.
Das heißt, jeder saß da auf seiner,
mit weichem Gesäß mal und mal mit nem strammen. ...
3. 2009 : Hanna Fleiss Paradoxie
Spiegelverkehrt
Am Abend ein Morgen des Versprechens.
Venus der Stern erwacht aus dem
Tagschlaf. ...
Keine Angst: Der Roman wird fertig wiedergegeben sein, wenn seine letzte Fortsetzung hier erschienen ist.
Wir sind wir dabei inzwischen bei der 69. Fortsetzung des utopischen Romans "Operation Zeitensprung" von Anna Roth angekommen
„Diete, mach zu. Und ihr da draußen: Zieht euch zurück. Wir schießen.“
„Nein. Ihr schießt nicht auf uns. So was macht ihr nicht.“
Das war Nuks Stimme.
Ich hätte hinzugefügt, „Wohin wolltet ihr denn zuerst schießen.“, aber das war nicht nötig.
„Ihr kommt wieder zu uns zurück.“
„Damit ihr uns einsperrt wie Verbrecher oder Irre? Könnt ihr vergessen!“
„Weder noch! Ihr gehört zu uns, egal, ob ihr jetzt schießt oder nicht. Aber ihr gehört zu uns. Wir lassen euch nicht fort.“
Das war Mamas Stimme. Sie stand neben Josh und mir und wiederholte laut, was ihr Josh zuflüsterte. Wir hatten bereits die Tragflächen unseres Schiffes erreicht. Mamas kräftige Stimme übertönte den Gesang aus dem Hintergrund ohne Mühe.
Siegrid schrie:
„Wir erschießen die Geiseln, wenn ihr nicht sofort ...“
„Damit tötet ihr Menschen.“
Ein Mädchen, unter dessen Bluse sich die ersten Wölbungen andeuteten, hatte behutsam seine Hand auf Dietmars Strahler gelegt. Die Stimme des Mädchens klang unsicher. Im Märchenwald war vieles möglich. Aber in einer solchen Szene hatte sie noch nicht mitgespielt. Noch immer sangen die neu auf der Lichtung Angekommenen. Sie übertönten die ahnungslose Grille, die auf einem unter dem Heck verkümmernden Grashalm saß.
Drei der Frauen packten Dietmar mitsamt seiner Waffe und ehe er sich versah, wurde er auf fremde Schultern gehoben. Man reichte ihn weiter wie den Helden einer fremden Zeit. Kinder drängten in die Luke. Ihre Eltern wollten sie zurückhalten. Oder wenigstens mitgehen in diese einmalige Attraktion. Siegrid und Helmut, die noch immer mit beiden Händen ihre Strahler umklammerten, wurden nacheinander gepackt, herausgereicht und jubelnd empfangen. Ihnen folgten die drei Geiselkinder.
Siegrid landete direkt vor Josh. Der legte seine beiden Hände neben ihre auf den Strahler und sagte bestimmt:
„Schön, dass du wieder bei uns bist. Das Regionalmuseum freut sich, dieses ungewöhnliche Ausstellungsstück zurückzubekommen.“
Wir feierten bis in die Nacht hinein. Natürlich spielten Musiker zum Tanz. Was sie spielten? Am einfachsten nenne ich es Tanz- und Stimmungsmusik. Von mir aus hätten sie sonstwas spielen können. Entscheidend war, dass Josh mich mit sich zog. Josh, der große Junge, der endlich vor mir keine Rolle mehr spielte. Im großen Reigen, als Paar, allein – immer wieder fanden mich seine Hände. Sie entdeckten inmitten der Tanzenden jeden Zentimeter meiner Haut und ließen ihn in Erwartung der nächsten Entdeckung zurück. Die Menschen hier schienen Siegrid dankbar zu sein für den Anlass zu einem Fest. Ich aber drängte Josh, dieses Fest vorzeitig zu verlassen. Ich musste endlich mit ihm allein sein.
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