Sonntag, 29. Januar 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1283

Pläne sind dazu da, überarbeitet zu werden, damit endlich so aussehen wie die Wirklichkeit ...
Nein, das hat kein Minister zu DDR-Zeiten gesagt, das sage ich ... um auf die geplante Gestaltung der "Gedichte des Tages" von übermorgen zu verweisen. Ohne "Überarbeitung" sähen die folgendermaßen aus:


Man nehme Liebe, Begehren, Nacht und den Mond ... und man hat noch lange nicht das zusammen, was Gunda Jaron mit wenigen Worten zu ihrem "nacht-land" gefügt hat ...

Tja ... bei Liebe liegt die Poesie natürlich fast auf der Hand. Am meisten davon entfernt scheint dagegen die zahlenharte Mathematik. Mit "Womit man rechnen muss" versuche ich ihr poetische Rundungen anzudichten - ein zweites Kuckucks-(Uhr)-Ei ...

Blicken wir noch einmal zurück auf die Anfänge des GdT, zurück auf den Januar 2009: Ursula Gressmann: Risiko


Wer die letzten Prosafortsetzungen gelesen hat, ahnt es schon: Wir stehen unausweichlich vor dem Ende der Präsentation des utopischen Romans von Anna Roth "Operation Zeitensprung". Hier nun eine Art Epilog:


Vier Jahre später

Nuk tat sehr geheimnisvoll. Nicht Mama, ich solle es als erste erfahren. Vorsichtig nahm sie mir das Tragetuch mit meiner Sonja ab und strich der Kleinen über die Locken. Dann schleifte sie mich auf ihr Zimmer und holte etwas unter dem Bett hervor, was an einen gewöhnlichen Schuhkarton erinnerte. Nuk nahm den Deckel ab und griff nach einem 3-D-Foto. Die maskenartige Abbildung eines jungen Hochkopfes. Er wirkte interessant, wenn auch alles andere als schön. Der Mensch gewöhnt sich an alles, dachte ich spontan. Zögernd stand ich da.
„Das ist dein heimlicher ...?"
Nuk konnte sich nicht zurückhalten.
„Er hat sich in mich verlobt. Er war sehr vorsichtig, weil er dachte, ich hab so was noch nie gemacht, und sein Schlüssel wäre zu groß. Sieht er nicht toll aus? Wenn er nächste Woche heimfliegt, nimmt er mich mit. Was meinst du: Werden Mama und Paps das verstehen?"
Ich nickte und nahm Nuk fest in die Arme.
„Danke, Anna", sagte die Sechzehnjährige.
Ich aber warf mich auf ihr Bett, und von da aus sah ich sie wieder, die Wölfe. Da heulten die selben, die mir beim ersten Mal in diesem Zimmer aufgefallen waren. Jener Canis lupus ganz an der linken Seite – warum hatte ich das noch nie bemerkt? – zwinkerte mir verschwörerisch zu. Da ähnelte er Nuk und ich erschauerte bei dem Gedanken, diese Decke würde einmal aussehen wie andere Decken auch.
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