Lyrik hat den Vorzug, dass nicht jeder jedes Bild verstehen muss ... oder anders verstehen darf, als es sich der Lyriker gedacht hat. Das ändert nichts an einer gewissen Unsicherheit, die Thomas Reichs "Seemann´s Morgen" hinterlässt - einmal davon abgesehen, dass ich etwas dagegen habe, wenn sich anglizistische Grammatik in die deutsche Sprache einschleicht ...
Also biete ich ein besonders mageres Klick-Türchen:
Und mit Dezemberschneesturmgeschwindigkeit löst der Romananfang die Gedichte des morgigen Tages ab:
Slov ant Gali: Wo Bäume weinen ... (8)
Wir waren inzwischen
mehr als eine halbe Stunde gelaufen. Keiner alberte wenigstens ein
bisschen herum. Erschöpft konnte noch keiner sein, aber wir
trotteten einfach wortlos weiter. Für einen Ausflug auf einem
unbekannten neuen Planeten war absolut nichts los. Wozu waren wir
dann extra allein los gezogen?
Noch eine Erinnerung
beschäftigte mich: „Wisst ihr noch. Das erste, was uns damals
auffiel, waren die fehlenden Vögel. Und was ist hier? Keine Vögel.“
Weiter Schweigen.
Plötzlich murmelte Sarah: „Ich möcht wieder zurück. Vielleicht
schaffen wir es sonst nicht rechtzeitig.“
„Mensch, wir haben
fast zwei Stunden Reserve. Wir ...
Ich legte Jenny die
Hand auf die Schulter. „Lass, morgen ist auch ein Tag. Wir machen
kurz Rast und dann tigern wir ganz gemächlich zum Schiff zurück,
einverstanden? ... Wir können dabei wenigstens ein paar
Pflanzenproben für die Computeranalyse mitnehmen.“
„Wie aufregend! Man
könnt glatt glauben, wir sind hier im Actionfilm. Also meldet euch,
wenns losgeht, ja?“ Jenny ließ sich gelangweilt neben einem dicken
Stamm nieder.
Komuno und Komuna, die
Koom-Zwillinge, nun wusste ich ihre Namen wieder, waren sofort Feuer
und Flamme. Sie hatten ihre Strahler auf Punktstrahl gestellt. Nun
warteten sie auf meine Weisungen. So richtig eifrig war ich aber auch
nicht gerade. Ich führte Selbstgespräche, ohne darauf zu achten, ob
mir jemand zuhörte. „Irgendwie eigenartig. Anfangs hätte ich
gedacht, wir sind irgendwie auf der Erde, bloß viel früher. Aber
jetzt ...“
In diesem Moment rief
Sarah, plötzlich wieder munter und begeistert: „Eine Mistel! Die
nehmen wir mit! Bitte!!! Das bringt Glück, haben die Leute früher
geglaubt.“
„Na gut. Holt das
Ding mal vorsichtig runter.“ Komuno zielte sehr sorgfältig auf den
Punkt, an dem die Pflanze mit ihrem Wirt verbunden war. Ein kaum
vernehmbares Pfeifen und die Kugel fiel, mehrmals fast im Gehölz
hängen bleibend, dem Moosgrund entgegen. Komuno sprang los, griff
mit beiden Händen nach der Kugel und sah dabei schon zu Sarah, die
erwartungsvoll ihrer Beute entgegen strahlte.
Es patschte. Ein
Geräusch wie ein lautes Ausspucken. Das schien es auch gewesen zu
sein. Auf der Brust des Koomjungen breitete sich ein riesiger
graubrauner Fladen aus. „Scheiße aber auch! Was ist denn das?“
Vergeblich versuchte Komuno, den Dreck mit einem aus dem Moos
gerissenen Ballen vom Anzug abzuwischen. Obwohl alle mehr oder
weniger laut gelacht hatten, hatte plötzlich niemand mehr Lust,
weiter Proben zu sammeln. Nachdem Sarah es abgelehnt hatte, das
„Spuckding“ zu tragen, nahm ich es. „So eine Trophäe hat nicht
jeder!“
Wir waren etwa fünf
Minuten gelaufen, da rief Komuno: „Mensch, ist das heiß!“ „Nun
tu nicht so! Das Stück hältst du den Anzug noch aus. Sei froh, dass
du ihn an hast! Sonst hätte dir Sarahs Mistel auf die Brust
gekackt!“ Komuna lachte und wollte dem Bruder einen Stubs geben, da
schrie sie auf: “Was ist denn das? Das frisst sich ja durch den
Anzug durch! Mach den ab, schnell, runter damit!“ Etwas unbeholfen
versuchte sie, dem Bruder aus dem ungewohnten Anzug zu helfen. ...
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