Passt Spitzweg in die Weihnachtszeit? Vielleicht wegen seiner Idyllenbilder ... Sind wir nicht manchmal alle kleinbürgerlich "spitzwegig"?!
Slov ant Gali: Wo Bäume weinen ... (22)
... Ich schlage
Folgendes vor: 1. Wir replizieren einhundert kleine automatische
Sender. 2. Wir versehen sie mit einer Endlosschleife Text. Etwa unser
Standort und dass wir Hilfe brauchen. 3. Wir schicken sternförmig
acht Teams los, die im Abstand von fünf bis zehn Kilometern die
Sender aussetzen, wenn sie nicht direkt die Kari finden. Hoffen wir
auf die Chance, dass uns der Replikator noch das gönnt, was wir von
ihm wollen.“
Komuna hatte ums
Wort gebeten. „Im Großen und Ganzen ist der Vorschlag vernünftig.
Die Endlosschleife geht sogar noch einfacher: Zum einen wissen wir
unseren Standort selbst nicht genau zu beschreiben, zum anderen
wissen ihn die Kari selbst. Schwieriger sind die Teams. Bei achten
wären sie bis fünf Mitglieder stark, wenn keiner hier bliebe, was
ich ablehne. Wir sollten nur los schicken, wer unbekannten Gefahren
gewachsen ist. Große Technik können wir nicht mehr replizieren.
Also müssen die Teams viel schleppen. Wenn was passiert, müssen
sich die Teams teilen können. Ich schlage vor, mit vieren zu
arbeiten. Höchstens sechs.“
Wer danach noch
alles was sagte, weiß ich nicht mehr. Die Diskussion wurde immer
unangenehmer. Je deutlicher sich zeigte, dass sein Vorschlag nicht
haarklein so angenommen wurde, wie er ihn gemacht hatte, um so
gereizter wurde Hank, ja, um so schlechter war er als Moderator. Zum
Schluss brüllte er nur noch „Macht doch, was ihr wollt, wenn ihr
alles besser wisst.“
Er ist dann einfach
gegangen, ohne die Wahl des nächsten Moderators abzuwarten. Seine
Jungs folgten ihm. Ich ahnte schon, was er vor hatte. Aber so schlimm
konnte es ja nicht sein. Hauptsache, er hinterließ eine Markierung,
welche Richtung er gewählt hatte, damit wir uns insgesamt gut
verteilten. Zu viert verließen sie uns noch am selben Abend. Beim
Restpalaver zog sich dann immer mehr eine Schlinge um meinen Hals
zusammen: Jemand musste im Lager bleiben, am Sprechfunk überwachen,
was zwischen den Teams eventuell zu koordinieren war, auf die
Jüngsten aufpassen ... Und genau dafür schien ich am geeignetsten.
Nicht genug damit. Onja und Jenny übernahmen jeweils ein Team. Mir
blieb gerade einmal Sarah und - freiwillig! - auch Xu-Li
als Gesellschaft im langweiligen Hinterland. Salio schloss sich bei
dem bevorstehenden Abenteuer seiner richtigen Schwester Onja an.
Es war eine
bescheuerte Nacht. Immer wieder wurde ich von Albträumen gequält.
Immer wieder wachte ich auf und konnte mich an nichts richtig
erinnern. Immer wieder schlief ich ein und alles fing von Neuem an.
Dabei war ich doch für die langweiligste Aufgabe überhaupt
ausgewählt worden.
Tag 25
Ich hätte ihr
sonst was antun können. Machs gut, Lagerälteste!“ verabschiedete
sich Jenny. Aber ich konnte ihr ja nichts antun. Durch Komunos Tod
gewarnt hatten wir richtige Raumanzüge repliziert, solche schweren
für Vakuum und mit eigenem Lebenserhaltungssystem. Der Replikator
brauchte viel Zeit dafür. Welche Wahnsinnsangst, er könnte schon
schlappmachen. ...
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