Mittwoch, 29. Dezember 2010

DREI Nummer 904

Heute noch einmal Stichwort: Gedichte, die etwas mit Märchen zu tun haben. Zwei bekannte kamen gestern zum Zuge. Heute folgt der  Wettlauf zwischen Hase und Igel. Ich biete eine Variante mit ganz eigenem Inhalt, den man nur versteht, wenn man das ursprüngliche Gedicht kennt. Leicht heiter: Heiratsanzeige

Ich möchte natürlich die alten Griechen-Sagen nicht in einen Topf mit Märchen werfen ... und sei es, dass man sie nicht als allgemein bekannt voraussetzen kann. Das Problem löst Petra Namyslo auf ganz eigene Weise:

Die Abenteuer der Argonauten

 
Zu Kolchis gabs ein Vlies aus Gold,
das hätte Pelias gern gewollt.
Er bat den Neffen: "Liebes Kind,
beschaff mir dieses Fell geschwind!"

Um es vom Ares-Hain zu klauen,
ließ Jason sich die Argo bauen,
ein schnelles Schiff mit fünfzig Rudern,
er wollte keine Zeit verschludern.

Dann wählte er als Argonauten
berühmte Helden, die sich trauten,
Herakles, Peleus und Theseus,
ein Zwillingspärchen und Orpheus.

Bald war die Argo startbereit,
der Weg zum Schwarzen Meer war weit,
doch wird auf See die Zeit nicht lang
bei Harfenspiel und Rundgesang.

Auf Lemnos waren sie zu Gast
und hätten fast den Start verpasst,
die schönen Amazonenweiber
warn wild auf ihre Heldenleiber.

Auf Kios haben sie gesessen
und später Herakles vergessen,
somit besaß das stolze Heer
nun einen Helden weniger.

Bithyniens König wollte boxen,
da stampfte Pollux diesen Ochsen,
der stets am Streit Gefallen fand,
in Grund und Boden kurzerhand.

Nach Trakien führte sie die Reise,
sie halfen Phineus, einem Greise,
den fiesen Harpyien zu entkommen
und haben von ihm Tipps bekommen.

Sie sahen Tias Vogelmenschen
mit schnellen Federpfeilen kämpfen,
vom Kaukasus her drang verloren
Prometheus’ Schrei an ihre Ohren.

Dann endlich war das Ziel erreicht,
von Kytas Höhen fiel es leicht,
den Hain des Ares zu erspähn:
"Hier lasst uns nun vor Anker gehn!"

Das Goldne Vlies vom Kaukasus,
das brachte allerhand Verdruss.
Von diesen spannenden Geschichten
will ich euch nächstes Mal berichten



Zu guter (?) Letzt der utopische Fortsetzungsroman:

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