Sonntag, 14. Oktober 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1544

Wenn man es so sagen will, ja, richtig: Bei den "Gedichten des Tages" sind gerade "Petra-Namyslo-Tage". Bei ihr waren ja aber noch eine Reihe Entdeckungen offen . Da ist das Projekt "Die sieben Kugeln", als dessen "erstes Buch" "Stochern im Nebel firmiert, regelrecht angestaubt dagegen ...


Kompliziert dichtet Petra Namyslo normalerweise nicht. Klare Reimstruktur, dazu eine Aussage, die sie so sagt, wie sie sie meint. Bei "Warnung an einen User" stimmt das zumindest. Aber eben nicht immer ...
Sorry, aber die Wiederentdeckung von "Für Marina (2)" und die Aufarbeitung dieses Gedichtes hat mit ... Freude bereitet ...




Slov ant Gali: Stochern im Nebel (6)


... „Sehr witzig! So was Schweres haben wir noch nie gesehen.“ Hagen lachte und griff lässig mit seiner Linken nach der Kugel. Pech für ihn. Nicht nur, dass sich die Kugel am Boden kaum bewegte, Hagen fiel auch noch seine eigene aus der Hand. Wie von einer magischen Kraft angezogen rollte sie auf die schwere zu und blieb fest an ihr haften.
„Lasst die anderen ruhig auch los!“ forderte Rahman.
Kaum am Boden, kullerten die übrigen Kugeln zu der schweren und dann hafteten sie fest an ihrem neuen Mittelpunkt. Eine Art Kugelmodell war entstanden.
„Von wegen Wunderkugeln … Wahrscheinlich ist ein Magnet drin!“ Enttäuscht zog Petra die Schultern hoch.
„Kann sein. Vielleicht so etwas Ähnliches“, antwortete Rahman, „aber was es wirklich ist, weiß ich noch nicht. Die leichten Kugeln zieh´n einander nämlich nicht an.“ Das hatten die anderen Kinder bald selbst ausprobiert. Ähnlich wie bei Magneten war es ihnen erst schwer gefallen, die Kugeln von der schweren zu lösen. Mit wachsendem Abstand ließ die Anziehungskraft aber schnell wieder nach.
„Wo hast du die denn her?“ fragte Lisa.
„Hab ich doch schon gesagt. Ausgebuddelt beim Bauen auf unserem Grundstück.“
„Wie Steine?“ Hagen sah abwechselnd mal zu den Kugeln, mal zu ihrem Besitzer.
„Was soll die Frage? Wie Steine?! Dass das keine sind, merkt man ja wohl, oder?“
„Ob die irgend wofür gut gewesen sind? Einfach nur so haben sie bestimmt nicht in der Erde gelegen ...“ Lisa guckte etwas verträumt auf den Jungen, dessen Gesichtszüge fast ganz vom Schatten des blauschwarzen Haares verborgen wurden.
„Ist doch klar. Die lagen schon lange dort. Vielleicht Kanonenkugeln aus Wallensteins Zeit.“ Hardy sprang auf. Fast wäre er mit dem Kopf an die Decke der Hütte gestoßen. Die anderen lachten.
„Du immer mit deinem Wallenstein!“ Hagen winkte stöhnend ab. „Du nervst!“
„Klar: Wallensteins Astrologe hat sie hohl gezaubert. Damit sie extra weit fliegen. Warte, ich hab einen besseren Vorschlag: Die gehörten Münchhausen. Der ist drauf geritten.“ Mit einem kräftigen Ruck packte Jens eine der Kugeln und hielt sie sich unter den Hintern. Dazu machte er er ein Geräusch, dass wohl so klingen sollte, als pfiffe ein Kanonenkugel durch die Luft. Alle prusteten los und hielten sich die Bäuche, bis Petra aus heiterem Himmel heraus behauptete: „Nein. Die kommen aus dem Weltall!“. ...



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower