Dienstag, 30. Oktober 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1560

Die Kategorie "beinahe Liebe"  innerhalb der "Gedichte des Tages" wird diesmal bereichert durch "Randgebiete" des Themas ... wenn man nicht gerade die Liebe selbst als "Randthema" auffasst.
Beim utopischen Romanmanuskript erfolgt eine Blende. Es geht weiter bei den Insekten auf dem idyllischen Land:


Die Jahreszeiten im laufenden Jahr mit denen eines Lebens zu vergleichen und vom "Herbst des Lebens" zu sprechen, ist nun wirklich nicht neu. Allerdings ist es im "Sommerausklang" ein recht wehmütig machender "Trost", gesagt zu bekommen, dass auch der Herbst schöne Tage habe ...
Zum Ausgleich etwas Heiter-Hintergründiges aus paradiesischen Zeiten: "Als GOTT die BLÖD-Zeitung schrieb"


Slov ant Gali: Stochern im Nebel (22)

... Ein stichhaltiger Beweis

Für Jens wäre die Sache mit den Hornissen im Laufe der Zeit wahrscheinlich allmählich in Vergessenheit geraten. Eine gewesene Katastrophe war keine. Doch Sina und Leonie hielten die Erinnerung Wochen nach ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus wach. Ein verdächtiges Summen genügte, schon schrien und tobten sie, als hätte ihnen jemand kochendes Wasser über die Arme geschüttet. Jens musste sie deshalb sogar aus dem alljährlichen Sommercamp nach Hause holen. Eine verständliche traumatische Reaktion, die auch allmählich wieder vergehen würde, hoffte Jens.
Eines Abends aber rief er nach Sina und bekam keine Antwort. Er wusste, sie war oben im Kinderzimmer. Ein zweiter Ruf. Immer noch keine Reaktion. Auch Leonie meldete sich nicht.
Verärgert stürmte Jens die Treppe herauf. Die Mädchen mussten ihn doch gehört haben. Hatten sie wieder Kopfhörer auf?
Jens klopfte an die Kinderzimmertür. Nichts. Er drückte die Klinke herunter, trat ein, entdeckte Sina am Fensterbrett, holte Luft für eine Standpauke und … blieb reglos stehen. Völlig entrückt besah sich seine Tochter gerade eine Wespe auf ihrem rechten Zeigefinger! Die schien sich friedlich zu putzen. Augenblicklich hatte Jens vergessen, was er eigentlich gewollt hatte. Leonie näherte sich von ihrem Hausaufgabentisch aus der Schwester. Beide ignorierte den zwischen den Türpfosten aufgerichteten Vater. Hatte nur Augen und Ohren für die Wespe.
Reglos bestaunte Jens die seltsame Szene. Erst wollte er irgendetwas rufen, die Mädchen aus diesem einer Hypnose ähnlichen Zustand aufwecken, aber dann schüttelte er den Kopf und machte leise die Tür von draußen zu. Ging jetzt alles wieder von vorn los? Nein, ihn hatte der Rausch verschont. Er betrachtete alles ganz nüchtern … allerdings, ohne das Geringste zu begreifen. ...





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