Donnerstag, 25. Oktober 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1555


Es gibt Dinge, die kann man ("ich") nicht so gut in Worte fassen. Da schweigt man und ... versucht das Schweigen in Worte zu fassen ... ("beistand") ... im Test ...
In der Sammlung potentieller Liebesgedichte hat auch "Fuchsens Schmerzlied" seine Berechtigung. Jeder kennt ja die Fabel vom Fuchs und den Trauben: Jene Trauben, die der Fuchs nicht erreichen kann, erklärt er einfach für zu sauer ...


Ja, beinahe hätte ich die "Gedichte des Tages" im Schwarzen gelassen. Das kommt davon, wenn ich mit Rahmen den Dingen zu wird auf den Grund gehen will ...



Slov ant Gali: Stochern im Nebel (17)


... Abends, als er sein Schwurstück genauer betrachtete, konnte er sich nicht entscheiden. Bildete er sich das Schimmern nun ein, weil er es am Nachmittag gesehen hatte? … Hatte er es denn überhaupt gesehen? Wenn ja, war es sehr schwach. Vielleicht war es trotzdem besser, die Kugel in eine Bleimatte einzupacken? Man konnte ja nicht wissen…
Doch! Als er abends die Kugel auf den Tisch legte, das Licht ausknipste und lange genug gewartet hatte, um die Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen, sah er es wieder: Da flimmerte etwas bläulich. Und das hing nicht mit seinem Zustand zusammen.
Zwei Röntgenaufnahmen hatte er mitbekommen.
„Also ich weiß nicht, was das sein soll…“
Eine Aufhellung mit scharfen Konturen in der Mitte... Das kribbelte ungeheuerlich: In der Kugel war etwas verborgen. Daran gab es keinen Zweifel. „Das wäre doch einmal ein Grund zur Freude, wenn die unscheinbare Schale vielleicht so etwas wie einen Edelstein von gewaltigen Ausmaßen verbirgt, oder?“
Die Röntgenassistentin ließ sich von Rahmans Lachen anstecken. Beide waren sich des Unsinns wohl bewusst. So leicht, wie die Kugel im Ganzen war, konnte sie keinen schweren Edelstein enthalten. Aber es wurde ein schöner gemeinsamer Abend.
Sicher war nur eines: Den Kern seiner Kugel bildete ein vollkommen ebenmäßig geformter fremdartiger Körper. Eine Art Kristall - so groß wie ein Hühnerei mit abgerundeten Ecken, feixte Rahmen. Andererseits war die Kugel fast so leicht wie ein Ball! Jeder Kern dieser Größe hätte für sich allein schon schwerer sein müssen als die ganze Kugel!
In der folgenden Woche besuchte Rahman einen Freund in dessen Werkstatt. Pedro hatte einen eigentümlichen Grund zu feiern: Seine letzte Freundin hatte ihn abserviert. Vielleicht hätte er zugeben sollen, was er wirklich vorhatte: Ein Frustsaufen. Egal. Piet und Norman waren dabei und Rahman, natürlich. Keinem fiel auf, wie sehr sich Letzterer beim Trinken zurückhielt. Trotzdem hatte die Truppe schon früh alle Reserven aufgebraucht. So stiegen Piet und Norman aus dem Wetttrinken aus.
„Bleibst wenigstens du noch?“
Pedros Frage kam Rahman sehr gelegen.
„Klar“, antwortete er. Jetzt war es so weit. Pedro brachte die anderen zur Tür – und ging in den Keller, Bier holen. Die Zeit musste reichen. Kaum war Rahman allein, lief er zur Werkstatt, holte seine Kugel hervor, spannte sie in einen Schraubstock und setzte einen von Pedros Spezialbohrern an. Es war wie ein Rausch. Zugegeben: Etwas Alkohol hatte er wirklich im Blut. Seine Bewegungen waren nicht gerade die eines Arztes. Und er hatte es eilig. Ihm ging dabei die Sache mit dem Zahnarzt durch den Kopf. ...



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