Mittwoch, 24. Oktober 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1554

Diesmal gibt es aus derselben "Feder" zwei doch sehr unterschiedliche Gedichte als "Gedichte des Tages":


Was mach ich nur: Ich finde den Erich-Fried-Text nicht wieder, der mich zu "Individuum 1" animierte. Vielleicht sollte ich den Bezug weglassen und einen Doktor-Titel beantragen?!
Nach so schwer Sinnträchtigem sollte etwas leichtere Kost angeboten werden. Die Bedingung erfüllt, "wenn du am somstag kommst" allemal ... beinahe Liebe eben ...




Im Romanmanuskript nähert sich die erste "Horrorszene" ...



Slov ant Gali: Stochern im Nebel (16)


... Rahman entschied für sich, von nun an jedes wissenschaftliche Interesse an diesem nichtdentalen Medium geheim zu halten. Schließlich war die ganze Angelegenheit nur dadurch ins Rollen gekommen, dass er erzählt hatte, wie er kurz zuvor ähnlich den Versuchen auf Näswerder mit dem Hammer auf die Kugel eingedroschen hatte. Immerhin sei er wohl jetzt stärker und geschickter als damals, hatte er angesichts der gemeinschaftlich geleerten Flaschen erklärt. Und dass er abgerutscht war, ohne Wirkung zu erzielen. Die unscheinbar graue Kugel schien ihn verspotten zu wollen. Was er auch tat, er erreichte nichts. Sollte er vielleicht aufs Dach steigen, um sie aufs Pflaster herunterfallen zu lassen? Wahrscheinlich zertrümmerte er damit eher ein Stück Straße als den Kern der Kugel freizulegen. Das hatte dann seinen Kommilitonen provoziert, dem Ding mal richtig auf den Zahn zu fühlen.
Nie wieder so einen Mist!
Der Vorsatz hielt allerdings nicht lange. Die Wendung brachte eine sich anbahnende Freundschaft mit einer Röntgenassistentin. Dass er nicht früher auf die Idee gekommen war! Warum nicht erst einmal nachsehen, ob etwas drin war in dem Ding?
„Ja, es ist verrückt. Aber das Ding beschäftigt mich schon seit meiner Kinderzeit. Es schadet doch nichts. Du durchleuchtest die Kugel in einer Pause. Ich tue, als wäre ich Patient und verschwinde sofort wieder.“
Sie konnte ihm seine Bitte nicht abschlagen. Sie war zwar noch in der Ausbildung, aber sie freute sich zu sehr, dass er etwas verrückter schien als die Männer, die sie bisher kennen gelernt hatte, und sie trotzdem mochte. Alles geschah zwischendurch, außer der Reihe, ähnlich anderen studentischen Scherzen. Schnell ein paar Röntgenbilder, für die eigentlich Rahman in die Kabine gegangen war … „Entschuldige, ich hab ein paar Bilder mehr gemacht. Das macht doch wohl nichts bei so einer toten Kugel, oder?“ Das war natürlich eine naive Frage, aber Rahmen ahnte das nicht. Ihn beschäftigte längst etwas Anderes als die Frage, ob seine Partnerin in diesem Fall Probleme mit der technischen Abrechnung der Röntgenuntersuchungen bekommen könnte: Als er nämlich, spitzbübisch feixend, die Kugel in seinem Rucksack hatte verschwinden lassen, schien sie bläulich zu schimmern. Und Rahman war absolut nüchtern. Und verunsichert. ...



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