Dienstag, 4. Dezember 2012

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1595


 Als "Lyriker" muss ich mich endlich einmal mit dem ollen Rousseau auseinandersetzen. Vielleicht lassen sich ein paar Gedichte präsentieren, die seinen geläufigsten Spruch in "Voran zur Natur" in verschiedenen Untertönen umdeuten und auslegen. "niemandsland" versucht das auf jeden Fall ...


Adventsfenster5.jpg



Slov ant Gali: Wo Bäume weinen (6)




Seine Worte waren immer stockender gekommen. Am Schluss war die Heiterkeit verschwunden. Er krampfte zusammen, drängte sich dicht an mich heran, als könnte ich ihm Lutara ersetzen, und als ich ihm über den Schädel strich, schüttelte es ihn und hätte er mir jetzt das Gesicht zugedreht, hätte ich wohl gesehen, ob Pondos mit ihren Kugelaugen weinen konnten. Eine Weile hockten wir da so, als ginge uns das Treiben um uns herum nichts an. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl beobachtet zu werden. Vielleicht schon länger. Und das Gefühl trog nicht. Eine ganze Gruppe hatte wohl schon ein Weilchen nicht oder nicht mehr mit den anderen rumgetobt und offenbar nur darauf gewartet, dass wir sie bemerkten. Jenny, Xu-Li und Sarah sowie Onja und noch die Koom-Zwillinge, deren Namen mir nicht gleich einfielen. Onjas Hände lagen auf den Schultern von Jenny und Sarah. Die hatte sie sicher davon abhalten müssen, in Salios Ausbruch zu platzen. Jenny hielt sehr wenig von solchem sentimentalen Psycho-Quatsch, und Sarah hätte bestimmt gern gestört, damit ich mich nicht so eng mit Salio abgab. Aber alle hatten abgewartet. Und als sich Salio langsam aufrichtete und das Grüppchen entdeckte, kam es trocken aus ihm heraus: „Na und? Uli is plötzlich so traurig geworden. Da musste ich sie schließlich trösten. Das macht man so als Bruder.“
Onja schmunzelte. „Na, da kann sie ja froh sein, dass sie dich hat.“
Jenny verzog das Gesicht. „Könnt ihr mal langsam aufhören? Ich dachte, hier sind wenigstens ein paar Vernünftige übrig geblieben in dem ganzen Kindergarten. Wie man sich doch irren kann.“
„Mach mal halblang! Komm, wir suchen uns einen ruhigen Platz am Rand!“ Onja deutete auf eine Kuhle etwa 50 Meter weiter weg vom Raumschiff. Sie warf sich als erste auf den Boden.
„Mit Ausflug is wohl heute nich mehr“, knurrte Jenny. Дie kriegste nich mehr zur Ordnung, bevor es dunkel wird. Und nur ne Stunde laufen lohnt auch nich.
„Keine Ahnung“, antwortete ich. Дas ist aber nicht wichtig. Wir bleiben ja wohl länger. Also lass sie sich freuen. Wir sollten nur aufpassen, ob das Wasser in der fremden Atmosphäre anders wirkt oder ob das einfach die Nachwirkungen von dem Davor sind.
„Hör bloß auf! Bald fangen sie alle an, nach Mama und Papa zu jammern, und ob da eine Uli für alle reicht...
„Hör schon auf!
„Okay! Onja noch dazu. Haben wir zwei Gruppenmuttis. Hauptsache, ihr lasst mich damit in Frieden!
„Sind wir hier zusammengekommen, um uns zu streiten?�Xu-Li sagte das so vorwurfsvoll, dass sofort Ruhe eintrat. Wir schauten erstaunt auf das zierliche M臈chen. Бlso ich schlage vor, wir machen f� uns einen ersten kleinen Ausflug auf Zeit. So, dass wir zur�k sind, bevor es dunkel ist. Ich habe das �erschlagen. Von jetzt an bleiben uns f�f Stunden. Ziehen wir eine halbe Stunde ab f� Anziehen und so und eine halbe Stunde Toleranz, dann knen wir zwei Stunden in den Wald hinein laufen.
„Da bin ich platt: Ich bin sicher, noch nie eine so lange Rede von dir geht zu haben.�

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