Montag, 30. September 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1867

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Fillip, der Erdling (16)


Was wollten DIE wirklich? Einen Beteiligungskommunismus? Oder eher Macht und Kontrolle, während die dummen Erdlinge sich einbildeten, sie hätten selbst etwas zu bestimmen? Mit ihrem neuen Geld wären die Außerirdischen der heimlichen Weltherrschaft schon extrem nahe …
So viele Fragen und niemand, der sie beantworten konnte. Im Gegenteil: Bald würde die eigene Familie zu Hause eintrudeln und von ihm Antworten erwarten. Und er war sich nicht einmal über die grundsätzliche Fragen im Klaren: Sollten sie nun diese Invbasoren bekämpfen? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? Das hing natürlich eng mit der Frage zusammen, ob man den Fremden trauen sollte. Leider auch damit, ob er selbst wollte, was die da beschrieben. Das wiederum aber hing davon ab, ob er es überhaupt richtig verstanden hatte. Im extremsten Fall konnte seine Interpretation ein Übersetzungsfehler sein. Was verstand denn er von den Möglichkeiten dieser Außerweltler? Eigentlich war nur eines klar: Die Art, wie sie mit den Menschen umgingen, war entwürdigend. Wenn gerade eine Armee im Anmarsch war, die ersten Knoten der Weltmacht zurückzuerobern, dann hatten DIE DA es sicher verdient. Ob er, Fillip aber wollte, was danach käme? Die, die diese Armee befehligten, waren sicher schlimmer als die Fremden. Sie wollten garantiert nichts Anderes als die Macht. Andere unterdrücken. Aber es wären eben Menschen. Das würde die meisten anderen Erdenmenschen ausreichend überzeugen, dass sie besser wären als die Fremdlinge.
Jetzt, wo er eigentlich gar keine vernünftigen Informationen hatte, wurde ihm die gewaltige Macht erst bewusst, die der besaß, der Informationen formulieren und verbreiten konnte. Wahrscheinlich war die Lage in Berlin noch anders. Da machten vermutlich Gerüchte schneller die Runde. Hier draußen wusste eigentlich jeder, dass die anderen auch nichts wussten.


Unruhig scrollte und zappte Fillip durch das Gewirr von Fragen und Antworten, mit denen diese fremdartigen Erdweltverbesserer ihre Vorstellungen der künftigen Beziehungen auf der Erde verständlich zu machen versuchten. Träumer, schimpfte er, so etwas geht mit Menschen nicht …
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Und Lyrik folgt auch:

Zwischendurch ein "Sebastian-Deya-Tag":

Sebastian Deya: Ohne Worte


Sebastian Deya: Nur die Nacht weiß





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