Donnerstag, 5. September 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1845

Heute funktioniert alles sowie gestern. Zuerst einmal eine Prosafortsetzung:

Slov ant Gali: Planet der Pondos (49)

... Plötzlich drehte sich Uljana um, lie? die anderen vorbei, wartete einen Moment, um dann zu rufen: „Wartet doch mal!“
„Hast du was entdeckt?“
„Eigentlich … Es ist eher, dass ich noch nichts entdeckt hab, was mich aufregt.“
Jenny verzog ihr Gesicht, als hätte sie auf etwas Saures gebissen. „Witz komm raus. Du bist umzingelt.“
„Nein, wirklich! Habt ihr nicht drauf geachtet? Vor uns? Diese Berge? Wahrscheinlich ein ganzes Hochgebirge. Hinter uns auch. Ich denke, wir müssten nun ziemlich genau in der Mitte sein. So ein riesiges Tal zwischen zwei Bergketten, das ist sonst doch das Bett für einen Fluss oder wenigstens Bach. Und an Flüssen leben Tiere, entstehen Städte und Stra?en und so …“
„Hast vielleicht die falschen Bücher gelesen. Oder hier ist alles anders.“
„Alle Lebewesen müssen trinken.“
„Sehr treffend erkannt. Ich hab nämlich Durst. Hast du noch ?n Schluck übrig?“
Uljana ging nicht auf Jennys Ton ein. „Wir müssten bald am tiefsten Punkt dieses Tals angekommen sein. Und auf der anderen Seite hoch kraxeln wollte ich echt nicht.“
Frank wollte die beiden Mädchen besänftigen: „Na, soweit sind wir noch nicht. Aber …“ Plötzlich rannte er ein Stück vor. So schnell, wie er losgesprintet war, blieb er wieder stehen. Er zog sein Uniformhemd aus. Stülpte es über einen Stumpf. Rubbelte. Betrachtete den Stumpf, ohne die Mädchen hinter sich zu beachten. Dann richtete er sich auf, drehte sich um und murmelte: „Guckt ihr mal! Ich sag nichts.“
Was von weitem wie ein Baumstumpf gewirkt hatte, war eindeutig kein Rest einer der hier wachsenden Farnbäume.
„Das ist wie ein gerader, spitzer Stein. Das … das … ist ja Leuchtfarbe!“ rief Jenny verwundert.
„Wei?t du was?“ Frank wedelte wild mit seinem Hemd herum. „So was ?hnliches hab ich mal in einem alten Film gesehen. Wenn ich mich recht erinnere, gabs sowas am Stra?enrand. Dann stehen wir schon auf der Stra?e, die Uli gesucht hat.“

Alle bückten sich, knieten, suchten. Auf den ersten Blick war von einer Stra?e nichts zu erkennen. Doch nun, da sie die Pflanzen durchwühlten, entdeckten sie einen überwucherten steinartigen Untergrund. Ein dichter Flechtenteppich verbarg ihn. Etwa drei?ig Meter breit und schnurgerade. Die seltsamen Pflanzen reagierten wie aktive Lebewesen. Als Uljana mit den Händen ein paar Pflanzenstücke zur Seite riss, war kurz die Stra?endecke darunter zu erkennen. Schon Sekunden später bewegten sich die Nachbarpflanzen auf einander zu, um wieder zu einem undurchdringlichen Geflecht zu verfilzen. Auch die Abdrücke der Schuhe verschwanden in Sekundenschnelle. Frank trampelte absichtlich kräftig auf. Danach konnten die Kinder zusehen, wie sich die Pflanzen an der Stelle wieder aufrichteten. ...

***

.Nun die künftigen Gedichte des Tages:

Es ist wohl nicht abwegig, die folgenden Gedichte vereinfachend Haiku zu nennen:

Slov ant Gali: Senryū Nr. 99


Slov ant Gali: Senryū Nr. 100


Slov ant Gali: Senryū Nr. 101


...

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