Montag, 23. September 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1860

.Nun setzen uns die Außerirdischen aber richtig zu:

Fillip, der Erdling (9)


„... haben das Eigentum an Geldinstituten aufgehoben. Dies gilt für Banken ohne Ausnahme und Versicherungen, soweit sie Bankgeschäften vergleichbare Geschäfte betreiben. Vorübergehend bestehen auch keine privaten Eigentumsrechte an Betrieben aller Art. Für diese ist aber auf Antrag unter bestimmten Bedingungen eine private Weiterführung möglich. Hierfür werden in den nächsten Tagen detaillierte Prüfregelungen bekannt gegeben. So wird nachzuweisen sein, dass die Eigentümer im und für ihren Betrieb eine notwendige Aufgabe erfüllt haben und erfüllen werden, dass der Besitz insgesamt eine bestimmte Größe nicht überschreitet und so weiter. Finanzielle Transaktionen jeder Art über Einzelbeträge von mehr als 200000 Dollar sind nichtig. Der Versuch ist strafbar. Dem gleichgestellt sind Transaktionen, die innerhalb eines Kalenderjahres den Gesamtbetrag von 200000 Dollar übersteigen. Die Gelder werden zugunsten der Erdgemeinschaft entschädigungslos eingezogen.
Allen Erdenbürgern wird empfohlen, die Beantragung ihrer Teilhabeidentität mit der Klärung ihrer Vermögensverhältnisse zu verbinden. Mit Wirkung zum 1. Januar wird ausschließlich die nunmehr in Umlauf kommende Weltwährung Erd zulässiges Zahlungsmittel sein ...“
Im Hintergrund sah man zwei überdimensionale Geldscheine und die Schrift „1 Erd = 100 Lands = 2 US-Dollar.
„... Zwischenzeitlich besteht die Möglichkeit, ein Erdbankkonto mit Beträgen von bis zu 100000 Erds zu füllen und das entsprechende Guthaben zu nutzen. Mit Wirkung vom 1.1. nächsten Jahres sind alle anderen Konten gesperrt. Über ihre Umwandlung in ein reguläres Erdbankkonto werden gesonderte Regelungen erlassen. ...“
Es folgte der Wetterbericht.
Gabi griff nach der Fernbedienung. Schon unter normalen Umständen war es ein irritierendes Gefühl, nach dem Ende der Bilderdusche vor dem grauen Bildschirm zu sitzen. Die Stille kam Fillip immer bedrückend laut vor, und er brauchte einen Moment, um sich innerlich und äußerlich aufzurichten und die üblicherweise letzten Handgriffe des Tages zu beginnen. Diesmal jedoch schallte Gabis Stimme ins Zurückfinden in das kleine Zimmer hinein: „Dann werde ich ja auch noch arbeitslos.“

Fillip trafen die Worte wie ein unerwarteter Peitschenhieb. Bis vor wenigen Sekunden hatte er sich hin und her gerissen gefühlt. War es vielleicht doch nicht so eindeutig klar, dass man alles unternehmen musste, um die fremde Besatzungsmacht zu vertreiben? Diesen Standpunkt hatte er für sich selbst überraschend leidenschaftlich in allen Gesprächen des Tages vertreten. Wie war er von Mirkos Antwort entsetzt gewesen. Die würden an dem Riesenbrocken, den sie da verschlingen wollten, von ganz allein ersticken. Aber lief Wilfrieds Meinung nicht fast auf dasselbe hinaus? ...

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***

Alltäglicher klingen da die "bevorstehenden" "Gedichte des Tages":
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Wann sind wir eigentlich " erwachsen"? Vielleicht, wenn wir über Bäume philosophieren und dichten?

Slov ant Gali: Senryū Nr. 112


Gut ... manche werden nie erwachsen ...

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