Freitag, 1. April 2011

DREI Nummer 993

Beginnen wir mit den "Gedichten des Tages":
So ....
Jetzt habe ich einmal ein gutes Gefühl. Was ich diesmal verzapft habe, muss ich nicht mit langfristiger Gehirnverschnupfung entschuldigen - wird von Tag zu Tag auch weniger glaubhaft. Wichtiger ist aber, dass ich böses Vergnügen an den Gedichten hatte:
 
eine Liebesgeschichte ist doch genauso wenig schlecht wie
inzestiöse Sehnsucht oder?
 
Denn natürlich blicke ich auch diesmal exakt drei Jahre zurück. Am 2.4.2008 stand auf dem Programm: Zum einen geht es um Dieter Büker (Die Kleine Büker-Reihe (4): Bild des Jahres ), zum anderen wundere ich mich, wie sehr mein schloss  in Vergessenheit geraten konnte ...  


Dann wird es langsam spannend mit der 9. Fortsetzung des utopischen Projekts "Die sieben Kugeln":


Die Mädchen kamen bald wieder auf den Hof zurück und waren völlig unbeobachtet.

Dies war die Lage, als sich der geplagte Vater in seinem E-Car dem Grundstück näherte. Am Nachmittag hatte noch eine anstrengende Beratung stattgefunden. Nicht, dass dabei irgendetwas herausgekommen wäre. Das hatte er auch nicht erwartet. Jetzt, auf der Heimfahrt, gab Jens mutig die Antworten, die er in Gegenwart der anderen herunter geschluckt hatte. Er ärgerte sich. Und auf der Bundesstraße ärgerte er sich darüber, dass er sich ärgerte. Das gehörte sich nicht. Gleich wäre er bei seiner Familie und sonst gar nichts. Warum sollte er Janine, vor allem aber Sina und Leonie mit seiner Laune quälen? Ob etwas ruhige Musik half? Oder ein paar Konzentrationsübungen? Er probierte es mit Musik.
Als Jens auf den heimatlichen Hof einbog, fühlte er sich etwas entspannter. Trotzdem hätte er sich am liebsten gleich schlafen gelegt. Vielleicht wunderte er sich deshalb nicht sofort über die Szene auf dem Hof. Sina und Leonie bewegten sich als tanzten sie nach einer fremden, irgendwie beruhigenden Melodie über den Hof oder genauer, sie schienen gerade einen noch nie erlebten neuen Tanz zu erfinden.
Jens hatte das Autoradio ausgeschaltet und er betrachtete die ungewöhnlichen Verrenkungen seine Mädchen anfangs noch belustigt, dann aber immer gereizter: Warum ignorierten die ihn? So in sich versunken hatte er sie noch nie erlebt. Sie mussten ihn doch gehört haben?
Beim Aussteigen wandte Jens seinen Blick nicht von den Kindern ab. Rief ihnen vor lauter Verwunderung auch noch nichts zu. Was war nur los? In den Ohren hatten sie wohl nichts. Nein, jetzt endlich fiel es Jens auf: Etwas schwirrte um die Mädchen herum. Mit dem spielten sie. Schmetterlinge? Nein, das, was die beiden so faszinierte, summte und war größer als Bienen oder Wespen … Hornissen, das sind Hornissen! Verdammt! Die Mädchen müssen da weg! Und zwar schnell! Selbst, wenn ihm in dem Moment jemand erklärt hätte, Hornissen seien ganz liebliche Tiere, hätte er den zur Seite geschoben und geantwortet, … aber keine Spielkameraden für meine Töchter.
Jedenfalls schaltete er sofort um auf Dienst. Bei Gefahr ruhig und beherrscht handeln. Die Tiere nicht reizen. Die waren angeblich normalerweise nicht aggressiv. Aber ob die hier das wussten?
Jens´ Hand lag auf der offenen Autotür. Er wartete. Noch immer beachtete ihn niemand. Für einen Moment verharrte er, mit einer Gesäßecke noch auf dem Fahrersitz, mit einem Fuß schon draußen auf dem Boden. Seine Stimme kam ihm selbst fremd vor, als er rief: „Sina, Leo, wollt ihr euren Papa nicht begrüßen?“
Die Zwillinge drehten sich zeitlupenartig zu ihm um. Zumindest kam es Jens so vor. Auf ihren Gesichtern hatte irgendein wunderschöner Traum seine Spuren hinterlassen, von dem sie sich nicht so schnell lösen konnten – aber dann liefen sie plötzlich auf Jens zu, gerade so, als wäre sie eben erwacht.
Der Hornissenschwarm folgte ihnen. Jens schwitzte. Gleich mussten die Kinder seine Aufregung bemerken, fragen, was los sei … Wären dann immer noch die bestachelten Insekten hinter ihnen her und die beiden bekämen einen Schreck und schrien und schlügen um sich … nicht auszumalen!

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