Sonntag, 3. April 2011

DREI Nummer 995

Zuerst die "Gedichte des Tages" von morgen:

Zuerst Sebastian Deya mit "The Beast (1) ". 
Dann das Ergebnis kreativer FAK-Diskussionen, 1.Runde: vorm tor - wer jetzt denkt, mir läge dieses Gedicht besonders am Herzen, ... hat Recht ...
 
Am 4.4.2008 präsentierte ich gerade sensenmannes liebeslied   und als Antwort von Gunda Jaron Tanz mit dem Schwarzen Mann..

Dann also die nächste utopische Fortsetzung von "Die sieben Kugeln":

Und als Janine aus dem Dorf zurückkam, schmückten sie auch deren Kopf. Die wunderte sich überhaupt nicht und dutzende summender Hornissen-Elfchen freuten sich mit ihnen.
In der Dämmerung erzählte Jens Leonie und Sina wie immer eine Schlafgeschichte. Auch Janine hörte zu. Jens lag noch lange danach munter und lauschte in sich hinein. War nun alles in Ordnung oder nicht? Aber warum eigentlich nicht? Es war bestimmt alles in bester Ordnung!
Erst am nächsten Morgen, als sein E-Car automatisch den Weg zur Dienststelle in Berlin einschlug, fing er an zu grübeln. Sina, Leo, Janine, er selbst … Waren sie gestern alle total weggetreten? Was war da nur passiert? Kaum versuchte er in Gedanken den tatsächlichen Ablauf des Abends nachzuzeichnen, begann sein Kopf zu schmerzen. Und wie! Immer wenn er begann, sich auf seine Begegnung mit den Hornissen zu konzentrieren, hätte er vor Stechen in den Schläfen brüllen mögen. Dachte er dagegen Ist ja nicht so wichtig, fühlte er sich entspannt, und die Schmerzen verschwanden von einer Sekunde zur nächsten.
Also ließ es Jens an diesem Vormittag dabei bewenden. Er alarmierte nicht die Feuerwehr, er sprach Janine nicht auf die Hornissen an, und er erzählte auch seinen Kollegen nichts von der Sache. Es war ja klar, was die ihm geraten hätten: Ruf die Feuerwehr und geh zum Psychiater! Und natürlich hätten sie wieder über ihn gelacht.

An den folgenden Tagen fuhr er stets beschwingt nach Hause. Im Auto trällerte er vor sich hin ... egal, worüber er sich im Büro geärgert haben mochte. Immer neu begeisterte Jens das Gefühl, er würde bald wieder bei seiner Familie sein. Darauf konnte er sich doch freuen, versuchte er seine inneren Zweifel zu zerstreuen.
Bei deiner Familie? Von wegen! Du freust dich auf irgendwelche Hornissen! Wie abartig! Denk da bloß nicht weiter drüber nach. Sonst … Nein, nein, nein, mit denen hängt die Stimmung überhaupt nicht zusammen.
Hing sie natürlich doch, und Jens wusste das. Stand nicht seine ganze Familie unter deren Einfluss? Befanden sie sich alle in Gefahr? … Quatsch! Worin sollte die bestehen? Er musste das herausbekommen, trotz Trugbildereien und Kopfschmerz. Allerdings... wenn er die anderen und sich selbst von den Hornissen befreite, ginge es ihnen schlechter als jetzt; und sollte er sich jemandem anvertrauen, käme er so schnell nicht mehr runter von der Psychiatercouch. Wem war damit geholfen? Es war doch nichts Schlimmes passiert. Jens nahm sich vor, alles zu beobachten und alles Ungewöhnliche aufzuschreiben. So, redete er sich ein, brauchte er das Angenehme nicht aufzugeben und blieb dennoch Herr der Lage. Aber was war überhaupt ungewöhnlich?

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