Montag, 4. April 2011

DREI Nummer 996

Zuerst als Tradition "Die Gedichte des Tages" von morgen:

Tja, als Jugendliche brachten wir es bei dem, was Petra Namyslo zu einem richtigen Gedicht "Man nennt es auch Pflanze der Götter" gemacht hat, nur bis zu dem Spruch: Hast du Haschisch in der Tasche hast du immer was zu nasche ... Ob sie gerade genascht hatte???
Zweite Neuigkeit aus der FAK-Debatte: Kürzen macht besser. Aber das ist wohl eigentlich keine Neuigkeit mehr. Oder reicht die veränderte Überschrift "Nur ein Kuss" etwa, dass man das ursprüngliche Gedicht nicht wieder erkennt? (Allerdings hat es jetzt keine Chance mehr, sich als Sonett auszugeben.) 

Ist es schon aufgefallen? Anfang April tauchten keine Gedichte des Friedenslesungswettbewerbs mehr auf diesem Blog auf. Das heißt nichts für den aktuellen Wettbewerb. Der läuft noch. Aber am 5.4.2008 war Aladin aktuell. Das Gedicht fand in dieser Version einen Platz in "worträume".

Eigentlich sollte "Die sieben Kugeln" als Fortsetzungsroman besser auf einer SF-Seite präsentiert werden. So lange es die so nicht gibt, also erst einmal hier:


An einem Sonnabend feierte das Dorf Erntefest. Abends hatten Jens und Janine ihre Töchter gemeinsam ins Bett gebracht. Am Sonntagmorgen kamen sie gegen vier Uhr beschwipst zurück. Es war schon hell, aber noch kühl.
„So, jetzt werde ich das Nest ausräuchern“, rief Jens, berauscht vom Alkohol. Er horchte in sich hinein. Kein Schmerz in der Schläfe. Nichts war da von dem, was sonst von den Hornissen ausging. Jens fühlte sich ihnen überlegen. Vergeblich versuchte Janine, ihn ins Haus zu zerren. „Lass mich“, schüttelte er sie ab. „Diese Viecher! Jetzt sind sie fällig.“
„Lass doch, Jens!“
Sein Jagdfieber war nicht zu besänftigen. „Am liebsten hausen Hornissen in Mauervorsprüngen“, erklärte er im Brustton der Überzeugung. „Da kannst du Martin fragen. Der hat schon mal Hornissen gehabt.“ Nur mit großer Mühe gelang es ihm, nicht zu lallen. Sorgsam suchte er mit Augen und Fingerspitzen die Wand seines Hauses zum Hof und ihre Umgebung ab. Und wirklich ...
„Komm her! Na, siehst du?!“ Diesmal schliefen die Hornissen, und Jens zeigte Janine das Nest neben dem Kellerfenster. „Das pack ich mit dem Kescher und schmeiß es in den Quadder.“
Janine verkniff sich ihren Kommentar. Allein die Vorstellung, wie Jens das Nest aus der Mauerlücke in den Kescher bekommen wollte, überforderte ihr Vorstellungsvermögen … und seines dann wahrscheinlich auch. Jedenfalls zog Janine Jens weg vom Keller in den Korridor. In der Schlafzimmertür hatte er sein Vorhaben längst vergessen.
Halbwegs ausgeschlafen sah er zur Mittagsstunde in den Hornissen wieder liebenswerte Insekten. Wann immer sie von nun an in seiner Nähe schwärmten, lösten sie Hochstimmungen aus. Jens konnte sich nicht von ihnen losreißen. Warum auch, dachte er, wenn er denn einmal dachte: Mindestens auf Leo und Sina haben sie einen positiven Einfluss. Die beiden haben sich in der ganzen Zeit kein einziges Mal mehr gestritten, und in der Schule sind sie nun die besten. Durfte er das zerstören? Die Ausreden summten in Jens´ Kopf wie ein Hornissenschwarm.

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