Dienstag, 3. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1929

.Die Prosa kann eigentlich alles. Dies beweist auch

Gunda Jaron

Von Tauben und Ideen

Kühl fühlt er sich an, der steinerne Rand des Springbrunnens, an dem ich lehne und das Treiben auf dem Marktplatz dieses beschaulichen Fleckens beobachte. Ich kann mir solche Art von Müßiggang leisten, denn ich habe Urlaub. Nun ja, genauer gesagt: Ich habe mir eine Zwangspause verordnet, denn mein Kopf ist leer. Seit Tagen – von den Nächten ganz zu schweigen – sitze ich vor einem weißen Blatt Papier und starre Löcher in die Luft, zernage haufenweise Bleistifte und befreie Dutzende von Kugelschreibern von ihren Clips. Ergebnislos. Dort, wo graue Zellen sich eigentlich synaptisch miteinander vernetzen sollten, herrscht Vakuum.

Zwangspause also. Die Abgeschiedenheit dieses kleinen Ortes soll mir wieder die Sinne öffnen für das Wesentliche, mir neue Eindrücke verschaffen, meinen Geist beleben, erleuchten, mit neuen Impulsen versehen ... kurz: Ich warte auf Ideen. Möglichst viele und möglichst originelle, damit meine Muse die Frühjahrsmüdigkeit abschütteln kann, von der sie quasi übergangslos befallen wurde, ohne sich zuvor aus der Winterstarre gelöst zu haben.

Also lehne ich an diesem Brunnen, schmecke das würzig-fremde Aroma dieses Dorfes, atme seinen ländlichen Duft, lausche dem ungewohnten Klang des hier beheimateten Dialektes und beobachte die Bewohner, die zu Dutzenden – wie mir scheint – den Marktplatz bevölkern und sich von den wenigen sonntäglichen Spaziergängern kaum stören lassen. Mit ruckenden Köpfen tippeln sie über das alte Kopfstein-pflaster, picken zwischen den Fugen nach allem, was ihnen essbar erscheint, und flattern hin und wieder eher träge als aufgeregt umeinander herum.
Tauben. Nie zuvor habe ich so viele dieser dauergurrenden Lebewesen auf einem Haufen gesehen und ich frage mich, ob es eigentlich mehr Tauben oder mehr Ideen auf der Welt gibt. Bescheuert, auf welche Gedanken man kommt....

(Weiter in:
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Die "Gedichte des Jahres" blicken gleich in zwei Jahre, nein ... drei:

.Ein geschichtsträchtiges Jahr rückt unbarmherzig näher. So "nur zum Spaß" begeben wir uns schon einmal auf eine "Zeitreise" ...
Dann können wir uns dem widmen, was 2012 so tagaktuell war:
.Sind schon alle Lyrik-Freunde vergrault? Wir haben nämlich noch einige "alte"  "Redewendungen (5)" auf Lager. Die beweisen auch, das man mit gleichen Worten seeeeehr Verschiedenes gesagt haben kann ... Aber ein Schmankerl lässt sich noch anklicken:


Adventsfenster4.jpg





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