Das Oppi der Reife (2)
Um
das, was in dem „Operationsraum“ wirklich vorging, machten die
Gereiften ein großes Geheimnis. Luna hatte nur gehört, dass sein
Name aus ferner Vergangenheit stammte, als tatsächlich mit einer
Operation ein winziger Chip ins Gehirn eingepflanzt worden sein soll.
Mika hatte ihr einmal mit ernstem Gesicht erzählt, in dem Raum
ragten jetzt schlangenkopfförmige Strahler aus der Decke. Aus denen
käme ein kurzer Windstoß und schon sei alles vorbei. Deshalb würden
die Mädchen auch erst danach richtig frisiert. Dann aber hatte sie
sich gebogen vor Lachen über Lunas ungläubig staunendes Gesicht. In
der Schule erklärte man ihnen, dass gerade die Erwartung des
Unbekannten zur Freude an dem Ereignis gehöre. Der große Schritt in
die Welt der Erwachsenen müsse den Reiz des Geheimnisumwitterten
haben.
Luna
verbarg sich zwischen den Verwandten und Freunden ihrer Schwester.
Alle strömten in den Festsaal, in dem schon viele hundert weitere
Gäste auf ihre Oppi-Verwandten warteten. Ohne die konnte der große
Tanz nicht beginnen.
Endlich
ertönte ein Gong und eine zweiflüglige Tür, die offensichtlich die
Gänge zu den verschiedenen Ankleideräumen verband, ging auf. Jedem
Mädchen war jetzt ein Junge zugereift. In zwei Reihen traten sie
ein. Die Jungen rechts, die Mädchen links. Sie wirkten leicht
benommen. Luna erspähte Jasmin als fünfte von vorn. Ihre Zöpfe
erstrahlten im Glanz von einhundertzweiundzwanzig glitzernden
Rosenknospen. Einfach wow!
Aber
wer griff da nach Jasmins Hand? Der schleimige Kons? Luna klang noch
Jasmins Spott in den Ohren: „Na, mein Fall ist der nicht. Höchstens
mein Sturz.“
Dave
dagegen fasste einer kleinen Blondine auf den Rücken. Er schien
Jasmin genauso wenig wahrzunehmen wie sie ihn. Die können aber gut
spielen! Luna dachte an Jasmins Worte: „Weißt du, worauf ich mich
am meisten freue? Wenn Dave mir die Orchidee pflückt. Wenn ich erst
erwachsen bin, dann möchte ich das als Allererstes!“ Und nun taten
die beiden so, als interessierten sie sich nicht füreinander.
Wie
zufällig setzte sich Fred auf den Sockel neben Luna. Er sah sie
nicht an, tunkte einen Finger in den Springbrunnen und wedelte einen
Tropfen auf ihre Bluse. Luna hörte sein Flüstern: „Mein Bruder
Dave ist nicht opportun für deine Jasmin. Nun entscheidet das Oppi,
was gut für sie ist. Nun ist sie also erwachsen.“
Im
riesigen Saal köchelten die frischen und die aufgefrischten
Partnerschaften der alten und neuen Erwachsenen vor sich hin. Luna
und Fred ließen das warme Meer der Feiernden um sich
herumplätschern wie um eine verlassene Insel.
„Und
du meinst, auch wir könnten für einander nicht opportun sein?“
Luna
schielte skeptisch zu dem Freund ihrer Kinderzeit hinüber. ...
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Die Gedichte des Tages folgen den Dezembergepflogenheiten:
Also ICH bin überzeugt, dass das Gedicht "flucht" in gewisser Weise ein "Weihnachtsgedicht" ist ... Aber da gibt es ja noch den Adventskalender:
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