Samstag, 7. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1932

.Plaudern ist Prosa ... und Literatur, wenn es denn zu einem bemerkenswerten Ergebnis führt. Mit diesem Anfang soll der Leser zum Prüfen animiert werden:

Gunda Jaron

Immer montags

Es war an einem Montag. Natürlich war es das, denn erstens sind Montage geradezu prädestiniert für solche Ereignisse und zweitens steht montags abends Chorprobe auf dem Programm – und von einer solchen kam ich nach Hause. Noch ganz im Bann von „The Rose“, parkte ich den Wagen in der Garage, legte den Autoschlüssel auf die alte Anrichte, stellte die Stiefeletten vor den Schuhschrank, hängte die Jacke in den Garderobenschrank, verstaute die Notenmappe im Bücherschrank, holte mir eine Flasche Wasser aus der Kiste zwischen Gefrierschrank und Vorratsschrank und nahm ein Glas aus dem Küchenschrank, um mir einen Schluck einzuschenken.

Ziemlich viel „... schrank“ für diesen bisher noch recht kurzen Text, finden Sie? Stimmt. Das dachte ich später auch, in dem Moment nämlich, als ich vor dem Badezimmer- ... nein, nicht -schrank, sondern -spiegel ... den Verlust meines rechten Ohrrings bemerkte. Dummerweise keiner der Marke „Was-solls?“, sondern einer aus der Kollektion „Gattengeschenk“. Dennoch war der Schreck nicht allzu groß, denn ich war mir sicher, ihn nicht schon bei der Chorprobe, sondern erst wenige Minuten zuvor verloren zu haben. Erstens klebte das rückwärtige Teil des Steckers noch hinter dem Ohrläppchen und zweitens erinnerte ich mich eines metallischen Klimperns kurz nach dem Nachhausekommen. Das Ding dort auf dem Fußboden hatte aus der lichten Höhe von einem Meter neunundsiebzig ausgesehen wie der Verschlussclip einer Toastbrottüte, weshalb ich es mit einem schnellen Fußtritt irgendwo druntergekickt hatte. Bei der nächsten Fuß-bodenwischaktion würde es schon wieder hervorgefegt werden.
So etwas wäre für Sie natürlich undenkbar, nicht wahr? Für mich eigentlich auch. Eigentlich …

Unter irgendeinem der Schränke musste der Ohrring also liegen. Kleines Resümee: Anrichte, Schuhschrank, Garderobenschrank, Bücher ... Oha. Eine erste Schnellsuche blieb erfolglos. Mit einer Taschenlampe bewaffnet ließ ich mich deshalb auf die Knie nieder, äugte in den wenige Zentimeter hohen Spalt zwischen Fuß- und Schrankunterboden und wünschte augenblicklich, ich hätte es nicht getan. Dass es für mich noch mal einen Grund geben könnte, bis unter die Haarwurzeln zu erröten

(Weiter in:
.




***

Eine Alternative wären die Gedichte des Tages:

  Schicksal eines "Poeten": Gelegentlich muss er sich übers Schreiben auslassen: "Nabelschnur ab"

.Manchmal überfällt mich der Drang, etwasganz bestimmtes unbedigt schreiben zu müssen. Dass mir dabei eines der größten deutschen Gedichte zum Opfer fiel, wird mir wohl trotzdem nicht jeder verzeihen können: 


Wie nennt man das eigentlich, wenn Bosheit und Ehrlichkeit zu einem Gemeinsamen werden? Diesmal Adventstür-Klick-Bonbon:


Adventsfenster8.jpg


.



.



.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower