Gunda
Jaron
Solche
und solche ...
Es
klingelte. Na, endlich. Müggefelds. Wie immer eine halbe Stunde
später als vereinbart, aber immerhin hatten sie an den Wein gedacht.
Rotwein? Eigentlich ist „Lydia und Rotwein“ ein Thema für sich,
aber was soll's.
Ach,
was gibt es Netteres als einen D.I.A.-Abend mit Freunden und einem
Glas Wein, oder? „Urghhh“, denken Sie jetzt, und Sie erinnern
sich mit Grauen an die unsäglichen Dia-Veranstaltungen mit
Urlaubsbildern Ihrer Eltern, bei denen nach spätestens zehn Minuten
Onkel Egons leises Schnarchen aus irgendeiner Ecke drang,
unterbrochen von Tante Lucys gezischeltem „Eeeegon!“ und
begleitet von Mutters vorwurfsvollem und Vaters beleidigtem Blick,
nicht wahr?
Nein,
so läuft das bei uns nicht, jedenfalls nicht ganz. Wir zeigen keine
dieser inzwischen etwas altmodischen Licht-bilder. D.I.A. –
„Deutschmanns in Aktion“. Diesen Ausdruck hat Lydia mal geprägt
und inzwischen hat er sich fest eingebürgert als Synonym für unsere
Treffen, an denen wir, also die Deutschmanns, die Ehepaare Müggefeld
und Fenske an un-seren fotografisch und filmtechnisch aufbereiteten
Erlebnissen teilhaben lassen.
Mein
Mann Erwin hat diesen ganz besonderen Blick für das Wesentliche
eines Motivs und seine Bilder und Kurzfilme samt meiner, nun ja, hin
und wieder etwas spitzzüngigen Kommentare erfreuen sich großer
Beliebtheit, wenn ich das mal so sagen darf. Als er unseren Freunden
verkündet hatte, das Ergebnis unseres zehntägigen Aufenthaltes in
einer Bungalow- und Campinganlage an der kroatischen Küste vorführen
zu wollen, hatten sie daher mit Freuden zugesagt. Ramona und
Christian Fenske waren pünktlich vor guten dreißig Minuten mit
einer Tüte Knabberkram erschienen und harrten bereits der Dinge, die
da kommen sollten, und Müggefelds machten es sich nun ebenfalls
bequem, nachdem Olaf den Wein entkorkt und Lydia die Schale mit dem
Konfekt etwas näher zu sich herangezogen hatte.
Abwartend
blickten alle auf Erwin, der den Laptop an den Fernsehapparat
anschloss. Ich warf einen schnellen Blick auf meine Notizen und
beobachtete dann schmunzelnd die Gesichter unserer Freunde, als das
erste Foto auf dem Bildschirm erschien und sie sich unversehens
meiner – zugegeben etwas üppigen – Oberweite gegenübersahen.
Normalerweise ist ein solches Dekolletee ja zumindest am unteren Rand
durch Stoff begrenzt, nicht aber in diesem Fall, und so sprang ihnen
meine ganze Pracht haltlos, weil Halter-los entgegen. Breitwand und
in Farbe. Ich konnte es Olaf an der Nasenspitze ansehen, dass er sich
wünschte, 3D wäre bereits Standard. ...
.***
Überlassen wir uns der Neugierde, wie der Vortrag weitergeht und schauen uns die bevorstehenden "Gedichte des Tages" an:
Bevor das geheimnisvolle Türchen geöffnet werden kann, dem overblog so gern die weihnachtliche Gestalt nimmt, erst einmal der Gedanke, der vor der Claudius-"Bearbeitung" da war: "Verlichtjährt?"
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