... Der
Rest ging in undeutliches Gemurmel über und Lydia war die
Peinlichkeit, uns eventuell nicht satt zu bekommen, deutlich
anzusehen. Die Viecher hatten sich also an dem salzigen Kassler
gütlich getan und soffen deshalb jetzt literweise Wasser, als gäbe
es kein Morgen mehr. Etwas, das auf Olaf vermutlich zutreffen würde,
wenn ich Lydias Blick richtig deutete, mit dem sie ihren Mann unter
halb geschlossenen Lidern heraus bedachte.
„Nehmt
doch bitte Platz!“
Der
an dem ganzen Dilemma Schuldige balancierte etwas ungeschickt zwei
Glasteller mit appetitlich angerichteten Vorspeisen. Rasch nahm ich
sie ihm aus den Händen und stellte sie auf den Tisch. Hmmm ...
knusprige Blätterteig-taschen umgeben von fantasievollen
Käsekreationen. Und eine Fischplatte, bei der mir das Herz aufging:
Auf einem zartrosa Spiegel von Lachsmousse hatte Lydia Forelle und
Knoblauchgarnelen arrangiert, verziert mit Zitronenscheiben, auf
denen Häufchen von Kaviar thronten. Dazwischen leuchteten halbierte
Eier, gefüllt und von Olivenscheibchen und Petersilienblättchen
gekrönt oder schlicht mit Remou-ladetupfen garniert.
Wir
setzten uns. So weit, so gut.
Dann
kam Lydia.
Mit
dem Schweinebraten.
Dachziegelförmig
waren die Bratenscheiben auf der Platte angeordnet und einige
Pfirsichschnitze, zu einer Blüte drapiert, schmückten die
eine Ecke der Servierplatte, dekorativ umgeben von drei rötlichen
Fleischstücken, die farblich nicht recht zum Rest des Bratens
passten.
„Das
ist alles, was Fix und Fox vom Kassler noch übrig-gelassen haben“,
piepste Lydia.
Ich
schluckte trocken und blickte zu Erwin, der große Mühe hatte, seine
Gesichtszüge unter Kontrolle zu halten. Rasch griffen wir zu den
zwei am weitesten von dem Kasslerrest entfernt liegenden
Schweinebratenscheiben und hielten uns ansonsten an die wirklich
leckeren Vorspeisen. ...
(Weiter in:
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***
Es ist immer erfreulich, Gaststimmen zu hören - gerade, wenn "man" munkelt, von Meas Wolfstatze erschiene zu Weihnachten ein eigenes Büchlein ... Hier also "Insel der Ruhe"
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