Sonntag, 1. Dezember 2013

Lyrik-Prosa-Wortkultur 1927

Die Gedichte des Tages am Montag sind ausnahmsweise alles Gastgedichte:

Es gibt so Momente, da liegt man wie Gunda Jaron "schlaflos" da und sagt sich wie Sebastian Deya "ach mensch, was bist du dämlich (3)". Da meint man zu wissen, dass die dümmsten Bauern die größten Kartoffeln ernten ... Wohl dem, der daraus wenigstens noch ein Gedicht zu machen vermag ...

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Zum Glück gibt es nicht nur Lyrik in der Welt, sondern es werden auch makabre SF-Stories erzählt:

Zum letzten Mal FKK (2)

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... Vielleicht sollte dieser Anblick die eintreffenden Badelustigen von ihrem Vorhaben abhalten. Schon lange gingen die aber mit galantem Wegseh-Blick daran vorüber. Natürlich auch Reinhard. Diesmal aber hatte der blaue Sack einen Bruder bekommen, und jemand hatte sehr sorgfältig allen herumliegenden Müll beseitigt. Jedenfalls war kein einziges Teil zu sehen, das nicht natürlich gewachsen wäre. Badende waren allerdings so viele am Rand des Sees verstreut wie in den Jahren zuvor.
Reinhard fand es gut. Endlich kümmerte man sich um das Wohlbefinden der Badegäste. Er entledigte sich seiner Kleidung. Achtlos platzierte er sie neben der ausgebreiteten Decke und den Schuhen. Noch ein Kontrollblick: Es waren keine Hirsche in unmittelbarer Nähe. Nachdem er nicht mehr mit Frau und Tochter aufwarten konnte, war es ihm eine echte Peinlichkeit, für einen Hirsch gehalten zu werden. Aber sollte er deshalb etwa mit der Tradition des Nacktschwimmens brechen? Geballt traten die Hirsche nur auf der unmittelbar gegenüberliegenden Seite des Sees auf. Meist lungerten ganze Gruppen tief gebräunter nackter Männer miteinander plaudernd am Ufer herum, um ein paar auffällig unauffällige Blicke auf sich ausziehende junge Mädchen werfen zu können. Auf Reinhards Seite gab es auch diesen Badetyp „männlich, alleinstehend, ab 40 Jahre“. Aber hier achtete wenigstens jeder auf ausreichenden Abstand zum Nächsten. Alles war wie seit Jahren. Nur dass noch mehr Männer in Boxershorts oder anderweitig ihre Mannespracht verbergend herumliefen. Reinhard holte das Taschenbuch heraus, das ihm seinen Mix aus Bücherlesen am Sonnengrill und Nachbarschaftsstudien erlaubte. Irgendwann dann war seine Haut vorn, hinten, rechts und links etwa gleich heiß. Zeit, sich abzukühlen.
Zuvor noch ein Gang ins Buschwerk, der Blasenentleerung wegen. Dann hieß es, langsam ins Wasser eintauchen. Der See bot eine besondere Wahlmöglichkeit: Bei windigem Wetter hätte Reinhard nur die kurze Strecke quer rüber zu den Hirschen und wieder zurückschwimmen können. Der See war aber relativ lang gestreckt und Reinhards Klassiker war es, die Längsstrecke an der Hirschseite entlangzuschwimmen, dann an dem reinen Textilstrand an der anderen Seespitze vorbei und schließlich auf der Rückseite der Insel zurück - so etwa 1000 Meter ruhiges Brustschwimmen als sportlichen Sommerhöhepunkt. Da konnte er sich nachher einen Pluspunkt in persönlicher Gesundheitsvorsorge anschreiben.
Allerdings wagte er diese Tour immer erst, wenn er sich seiner Form sicher war. Diesmal schwamm er erst auf die andere Seite und dann immer am schmalen Sandstrandstreifen entlang. Eine Weile fehlte sogar die in ausreichendem Abstand vorüberschwimmende Entenfamilie als Höhepunkt des Badeausflugs. Reinhard bemühte sich, kein Wasser in Mund, Nase oder Ohren zu bekommen. Mitunter war er nämlich schon einem schwimmenden Gewächs begegnet, das verdächtig an halb zerfallene Darmausscheidungen erinnerte, und auch sonst wagte er sich nur deshalb in dieses Gewässer, weil er um seine widerstandsfähige Haut wusste. Insofern irritierten ihn die beiden Jungen, die begeistert etwas ins Wasser warfen, eine Fütterung, die sich weder an Enten noch an Schwäne richten konnte. Von jenen Wesen, die sonst ohne Böses zu ahnen, ins Wasser schissen, war keines zu sehen. Als Reinhard näher heran war, sah er es: Dort schwammen Fische! Reinhard kannte sich mit den Arten nicht aus. Es war auf jeden Fall ein großer Schwarm. Manche Tiere hatten noch Stichlingsmaße, einige hätten sich aber schon gut in einer deftigen Fischsuppe ausgemacht. Die, die länger als etwa zehn und breiter als vier Zentimeter waren, fielen durch golden schimmernde Schuppen auf. ...

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