Man kann nicht verleugnen, woher man kommt. Aus DDR-Zeiten verbindet sich mit Weihnachten eine Fernsehsendung "Zwischen Frühstück und Gänsebraten". Das wandelt sich hier zu "Beim Gänsebraten". Ergänzt wird dieses Gedicht-Baby durch eines, das eine Verschlankungskur durchgemacht hat: "Klagelied des Mondes für seine Erde".
Wir lassen sofort ein Klagelied in Prosa folgen:
Gunda
Jaron
Solo
für zwei (2)
.
... Also,
der Deutschaufsatz ihrer Jüngsten sei der Hit schlechthin gewesen,
nur ihr Lehrer, diese Pfeife, habe das nicht erkannt. Sie habe die
Arbeit total vergeigt, habe er getönt und sie mit Pauken und
Trompeten durchfallen lassen, jetzt müssten andere Saiten aufgezogen
werden.
„Hast
du Töne ...“, warf ich hastig ein, um mir wenigstens den Anschein
zu geben, ihr aufmerksam zu lauschen. Schließlich verfüge ich über
ein gewisses Quantum an Taktgefühl!
Gisela
war inzwischen bei ihrem Lieblingsthema: Ihr Ältester sei ja so
verliebt. Der ganze Himmel hinge voller Geigen und ...
„...
und außerdem hat er von Tuten und Blasen keine Ahnung!“
Wer?
Ah ja, der Chef. Irgendwann zwischendurch hatte ich wohl
versehentlich meine Ohren auf Durchzug geschaltet ... Warum musste
der Chef eigentlich Ahnung vom Blasen haben? Mein lieber Herr
Gesangverein ...
Gisela
redete und redete und redete.
Ich
sah aus dem Fenster. Der Regen trommelte gegen die Scheiben und der
ganze Garten bildete eine Sinfonie in Grau. (Himmel nochmal. Dieses
Virus ist aber wirklich hartnäckig.)
„Hallooo?
Hörst du mir noch zu?“
Mit
einem schiefen Grinsen wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder dem
Hörer zu. Jetzt musste aber so langsam das Klagelied über ihren
Gatten beginnen, das sich poco a poco zu einem Finale furioso
steigern und in einem krachenden ... ach, ich wiederhole mich.
Korrekt.
Schon ging die Arie los: Ihr Egon sei ja so ein Trommler. Dauernd
wolle er tonangebend sein, auch im Bett. Dabei käme er über das
Vorspiel (Nicht die Ouvertüre? Gisela, Gisela, du enttäuschst mich
...) oft gar nicht hinaus. Es sei immer das alte Lied: Erst wolle er
die erste Geige spielen und dann brächte er seine Flöte nicht
einmal zum Stehen und ...
Ich
seufzte erneut.
Meine
Schwester schien mit ihrer Litanei noch lange nicht am Ende, aber
immerhin hatte sie das Thema „Kakophonie im Ehebett“ ausklingen
lassen und erging sich nun in Lobliedern über ihre neueste
Errungenschaft: ...
(Weiter in:
.
.
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