Sprüche für frölüche Wühnachtstage
zum Beispiel ...
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Bei der Lyrik ist es ja einfacher, sich auf den Kalender einzustellen. Ob aber die folgende Geschichte nun gerade am 1. Dezember richtig ist? (Vielleicht als Vorgefühl auf den Sack vom Weihnachtsmann?)
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Zum letzten Mal FKK
Er lächelte. Alles war
doch noch wie in den Jahren zuvor – was hatte er denn erwartet?
„Wasserschutzgebiet“. Dasselbe rechteckige Hinweisschild wie eh
und je und daneben das dreieckige mit der Eule
„Landschaftsschutzgebiet“. Nichts deutete darauf hin, dass hier
inzwischen die Außenstation eines biologischen Forschungsinstituts
eröffnet haben sollte. Im lokalen Werbeblättchen war dazu ein
kleiner Artikel erschienen. Es wurde vor dem wilden Baden im Testsee
gewarnt. Man erprobe neuartige Methoden der Sauberhaltung des
Wasserbiotops. Biologische. Solche, bei denen alle Stoffe, die
komplizierter als H2O waren, radikal und schnell abgebaut würden.
Klar. Zu Beginn jeder Saison wurden Storys verbreitet, die den
Einsatz von Ordnungskräften gegen die Wildbader von vornherein
unnötig machen sollten. Natürlich vergeblich.
Hinter Reinhard ruhte die
Reihe der parkenden Autos am Straßenrand. Eindeutig zu viele, als
dass sie alle den Anwohnern gehören konnten. Schnell rüber über
die Marienstraße. Nun ging es nur noch den schmalen Pfad weiter.
Wenn Reinhard jetzt eine Familie im Gänsemarsch oder Radfahrer
entgegengekommen wären, hätte er auf den Wiesenrand ausweichen
müssen. Es kam aber niemand. Dafür stieß er auf den Hauptweg und
der tauchte in ein strauch- und baumkronenüberschattetes Wegstück
ein. Man musste schon wissen, wohin man wollte. Er wusste es. Nun kam
die nächste Gabelung. Rechts die Strandecke für die Ghetto-Nackten,
links der freie Strandabschnitt, an dem sich Nackte und Textilierte
relativ harmonisch mischten. Vielleicht die Bekleideten eher weiter
hinten, zur Insel hin.
Reinhard wählte den
linken Pfad. Das hatte einen Nachteil: Er ging direkt auf den
Müllpunkt zu.
Der Müllpunkt war ein
typisches Produkt deutscher Bürokratie. Natürlich durfte es an
einem See im Naturschutzgebiet keine Badestelle geben. Wo keine war,
konnte es aber auch keine sanitären Einrichtungen, Müllsammelplätze
und ähnliche dazu gehörende Dinge geben. Andererseits gab es diese
Badestelle seit Jahrzehnten. Richtiger: Es wurde rund um den gesamten
See ge-lagert, um zu baden, nur an dieser Stelle eben geballt. Also
hatte irgendwann einmal jemand am Beginn dieses Strandes, der kein
Badestrand sein durfte, eine Stange eingepflanzt und an dieser Stange
einen großen blauen Plastiksack befestigt. So hätte „man“ dort
seinen Müll hineinstopfen können.
Der Sack wurde jeweils
Anfang des Jahres ausgetauscht. Reinhard kannte den Platz um den
Müllsack nur in immer gleichem Zustand: Etwa im Umkreis von zwei
Metern lagen Joghurtbecher und Reste vergangener Zeiten so sorgsam
verstreut, als hätten Wildschweine die Hoffnung auf Fressbares zu
spät aufgegeben. ...
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